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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute auf die Nationalitätskennzeichen, entdeckte aber kein Fahrzeug aus Rumänien.
    »Der ist noch nicht da«, sagte ich.
    »Mal sehen.«
    Wir waren bis dicht an das Haus herangerollt, stiegen aus, und ich streckte mich. Die Wunde am rechten Bein zog noch immer, wenn ich den Oberschenkel spannte. Das würde in den nächsten Tagen verschwinden, dessen war ich mir sicher. Jedenfalls behinderte sie mich nicht, wenn es hart auf hart gehen würde.
    Will war schon vorgegangen. Das Haus sah irgendwie gemütlich aus. Man hatte es der Landschaft angepaßt. Im Vorraum, so sich auch ein großer Kiosk befand, blieb der Kommissar stehen. Er hatte das Foto des Mannes hervorgeholt, prägte sich das Gesicht noch einmal ein, dann betraten wir den Gastraum.
    Viele Tische waren leer. Durch die großen Scheiben fiel der Blick in die grüne Natur. Es machte einfach Spaß, hier eine Pause einzulegen.
    Sehr langsam schritten wir durch die Reihen und sahen uns nach allen Seiten um.
    Zwei Kellnerinnen beobachteten uns mißtrauisch. Sie stießen sich an und flüsterten.
    Will Mallmann entdeckte Dimitrou. Er saß an einem der hintersten Tische, so daß er auch den Eingang im Auge behalten konnte. Er mußte gespürt haben, daß wir etwas von ihm wollten, denn plötzlich stand er auf und schaute uns entgegen.
    Will beschleunigte seine Schritte. »Herr Dimitrou?« fragte er.
    Der Rumäne nickte. Er machte einen unsicheren und ängstlichen Eindruck. Dabei wußte er auch nicht, ob er die ausgestreckte Hand des Kommissars ergreifen sollte.
    »Schlagen Sie schon ein, Sie werden nicht gefressen.«
    »Ja, guten Tag.« Er sprach ein hartes Deutsch. Wer nach Germany fuhr, mußte die Sprache einigermaßen beherrschen.
    Der Kommissar stellte auch mich vor.
    »Deutscher sind Sie nicht«, meinte Dimitrou.
    »Ich komme aus London.«
    »Ein Spezialist?«
    »So ist es.«
    Wir nahmen Platz. Vor Dimitrou stand eine Tasse Kaffee. Die bestellten auch wir.
    Der Mann aus Rumänien war kleiner als wir. Er wirkte gedrungen.
    Sein Alter war schlecht zu schätzen. Viele Haare wuchsen nicht mehr auf seinem Kopf. Die wenigen hatte er zurückgekämmt. Sie zeigten die gleiche dunkle Farbe wie seine Augen. Der ebenfalls dunkle Oberlippenbart hing an den Seiten ein wenig traurig nach unten. Dimitrou war nervös. Er hielt die Tasse umklammert, drehte sie zwischen den Händen, schaute uns manchmal an und versuchte ein Lächeln, was allerdings mehr ein steifes Grinsen wurde.
    Wir bekamen unseren Kaffee. Als die Kellnerin weg war, beugte Will sich vor und fragte, wo Dimitrou seinen Wagen abgestellt hatte.
    »Auf dem Platz.«
    »Wir haben keinen…«
    »Sehr weit hinten.« Er rollte das R. »Fast an der Ausfahrt.«
    »Ach so.«
    In den nächsten Minuten berichtete er uns von seiner Angst, die er bekommen hatte. Will fragte ihn auch, was man in den Kollegenkreisen so sagte, aber da hob Dimitrou nur die Schultern. »Angst, die Leute haben Angst bekommen. Das hat sich herumgesprochen.«
    Ich hörte genau zu und schlürfte den Kaffee, dessen Qualität ich als mittelprächtig einstufte. Zu Glendas Getränk hielt er natürlich keinen Vergleich aus.
    »Warum nur Rumänen?« fragte ich zwischen.
    Dimitrou nickte. »Ja, das ist die Sache. Ich weiß es auch nicht. Ich kann es nicht sagen. Es ist einfach nicht erklärbar, verstehen Sie das?«
    »Das kann ich mir vorstellen, aber dieses nicht erklärbar lasse ich nicht gelten. Es geschieht einfach nichts ohne Motiv.«
    »Ja, natürlich.«
    »Es sind nur Ihre Landsleute erwischt worden«, murmelte ich.
    »Sie müssen sich darüber Gedanken gemacht haben. Gibt es etwas, das Rumänien mit der Unglücksstelle zwischen München und Salzburg verbindet. Ist da mal was vorgefallen?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Wie oft sind Sie die Strecke schon gefahren?«
    Dimitrou hob die Schultern. »Einige Male, aber nach den Unfällen jetzt wieder zum erstenmal. Ich habe mich zuerst geweigert. Alle Kollegen wollen nicht mehr, aber man versprach mir, daß ich auf der Rückfahrt Schutz bekommen würde. Außerdem hat man meinen Lohn dreimal so hoch gesetzt. Ich kann das Geld brauchen, ich habe Familie.«
    »Das glauben wir Ihnen gern«, sagte der Kommissar und schaute auf seine Uhr. »Wir haben jetzt frühen Nachmittag. Sollen wir fahren?«
    »Ja, gern.«
    »Es wird wahrscheinlich schon dämmrig werden, wenn wir an der Stelle vorbeikommen.«
    »Die Unfälle sind immer in der Dunkelheit passiert, Kommissar.«
    »Das ist uns auch aufgefallen.«
    Dimitrou holte eine

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