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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grenzenlosen Angst nahm er die Bewegung hinter dem Skelett wahr. Auch der Knöcherne mußte etwas geahnt haben, seine Haltung entspannte sich, er wollte herumfahren, als es bereits zu spät war.
    Eine Gestalt sprang den Mörder-Mönch von hinten an. Und dieser Mann war ich!
    ***
    Ich hatte in diesen Augenblicken alles auf eine Karte setzen müssen.
    Will war zurückgeblieben, ich hatte mich angeschlichen und sprang in den Rücken des Sensenmanns.
    Mit der linken Hand klammerte ich mich an den Knochen unter dem Gewand fest. Obwohl das Skelett sich vorbeugte und mich abzuschütteln versuchte, konnte ich mich festhalten. Dabei setzte es auch die verdammte Sense ein.
    Ich war zum Glück schneller.
    Vielmehr das Kreuz war es, daß ich eine Sekunde in das Gesicht des Sensenmannes preßte. Zuerst war der Widerstand noch hart, dann wurde das Gesicht weich. Ich hörte das leise Knirschen und wußte Bescheid.
    Mit einem gewaltigen Sprung katapultierte ich mich zurück, das war auch gut so.
    Der Knöcherne drehte durch!
    Er wirkte wie ein makabres Spielzeug, das außer Kontrolle geraten war. Auf der Stelle drehte er sich. Er schwang dabei seine Sense.
    Auch die Kutte bekam Schwung, wie ein Frauenrock.
    Die Knochenfratze leuchtete plötzlich auf. Es war kein Strahlen, nein, das Licht schoß aus den Augenhöhlen und dem Maul, bevor es sich vor dem Gerippe vereinte und zu einem wirbelnden Feuerball wurde, der im Nu die Gestalt erfaßte.
    Ein Flammenkreisel bewegte sich über den Hof. Nicht nur die Knochen brannten, auch die Kutte war längst erfaßt worden. Stoffetzen lösten sich und wirbelten brennend davon.
    Das Feuer loderte weiter und bildete eine schlanke, säulenartige Form, in der die Knochen verglühten und als Asche zu Boden sanken, wo sie auch liegenblieben.
    Nur noch Reste flackerten auf, dann verlosch auch der letzte Flammenfinger.
    Ich stand neben Tommy, hatte den Arm über die Schulter des Jungen gelegt und war froh, daß er vor Erleichterung weinte.
    Will Mallmann kam auf uns zu. »Das ist es wohl gewesen, alter Tiger«, sagte er und lächelte.
    »Ja, genau das…«
    ***
    Wir holten Dimitrou und auch die alte Galinka Bachmann aus dem Grab. Sie hatte den Verstand verloren, hockte in der Tiefe und sang schwermütige Lieder aus ihrer Heimat.
    Dimitrou bedankte sich überschwenglich bei uns und konnte es kaum fassen, daß er mit dem Leben davongekommen war. Er würde wieder in seine Heimat fahren und die grauenvolle Zeit im Grab sehr bald vergessen haben.
    Will und ich blieben noch den gesamten nächsten Tag über in Bayern. Wir hatten auch Wachtmeister Prechtl ins Vertrauen gezogen, der uns auch noch nicht glauben wollte, als er die Asche sah. Er wollte aber dafür sorgen, daß Galinka Bachmann die nächsten Jahre in einer psychiatrischen Klinik verbrachte.
    Dazu kam es nicht mehr. Wir fanden sie kurz vor unserer Abfahrt tot auf. Sie hatte sich die Pulsadern aufgeschnitten.
    So hatte dieser verdammte Fall letztendlich doch noch ein Opfer gefunden.
    Später, auf der Fahrt in Richtung Frankfurt, fiel mir etwas ein.
    »Stell dir mal vor, uns wäre der Sensenmann auf der Fahrt hier im Manta begegnet, Will.«
    »Na und?«
    »Dann hättest du endlich einen Grund gehabt, dir ein neues Auto zuzulegen.«
    Will schluckte nur. Die nächsten 100 Kilometer sprach er kein Wort mit mir…
    ENDE

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