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0506 - Die Göttin der Symbionten

Titel: 0506 - Die Göttin der Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf größte Lautstärke. Es rauschte und knisterte, das blieb alles.
    Kasom und Kosum sahen sich an.
    „Da stimmt etwas nicht", meinte Kosum.
    Kasom aktivierte den Sender und rief nach der GOOD HOPE.
    Niemand antwortete. Seufzend schaltete er den Hyperkom aus.
    „Ich nehme an, wir sind entweder in die Zukunft oder in die Vergangenheit geschleudert worden, Mentro. Wahrscheinlich in eine Vergangenheit, in der es noch keine interstellare Raumfahrt gibt."
    „Und wie...?" fragte Kosum tonlos.
    „Möglicherweise ein natürlicher Ausbruch von Dakkar-Energie, ein Dakkar-Taifun."
    „Und was tun wir jetzt?"
    Toronar holte tief Luft, dann lächelte er grimmig.
    „Zuerst einmal müssen wir uns davon überzeugen, daß es auf Caraprien tatsächlich noch keine GOOD HOPE gibt. Was wir danach tun ...!" Er zog es vor zu schweigen.
    Anderthalb Minuten später tauchte die DAPHNE in den Zwischenraum ein, und sechs Minuten danach kehrte sie dicht über Caraprien in den Normalraum zurück.
    Toronar Kasom musterte die Bilder, die das Elektronenteleskop ihm von der Oberfläche Carapriens vermittelte. Der Planet sah fast genauso aus wie vor der Landung der GOOD HOPE II.
    Schwache Licht- und Gasausbrüche in mehreren Kratern zeugten davon, daß man es mit einem jüngeren Caraprien zu tun hatte.
    Kasom steuerte das Diskusboot in nur fünfhundert Metern Höhe über die Stelle, auf der am 30. Juli 3441 die GOOD HOPE II gelandet war. Das Hochland war unverkennbar, aber es gab weder eine GOOD HOPE noch Anzeichen dafür, daß hier jemals ein Raumschiff gelandet war.
    Er wollte das Schiff wieder hochziehen, als ihm plötzlich einfiel, was Lesska Lokoshan über das Verschwinden des fremden Roboters berichtet hatte. Kasom bremste hart ab. Die Innenzelle der DAPHNE knisterte unter der Belastung, und Kosum fragte empört, was das Gewaltmanöver bedeuten sollte.
    Der Ertruser erklärte es ihm.
    Kosums Miene zeigte deutlich, daß er nichts von Kasoms Absicht hielt, doch er widersprach nicht.
    Toronar Kasom wendete das Diskusboot und setzte es am Rand der von Lokoshan bezeichneten Schlucht auf.
    „Kommen Sie mit, Mentro?" fragte er.
    Der Emotionaut zögerte erst, dann schnallte er sich schweigend los und verschloß seinen Raumanzug.
    Die beiden Männer flogen mit ihren Tornisteraggregaten in die Schlucht hinein und suchten den Boden mit Hilfe von Infrarotscheinwerfern und Hohlraumresonatoren ab. Mentro Kosum entdeckte das Luk zuerst und war äußerst überrascht.
    Kasom lächelte befriedigt.
    Das Luk öffnete sich, als der Ertruser sich daraufstellte. Kasom fiel -und wurde von einem Kraftfeld aufgefangen. Er landete auf dem Boden eines zylindrischen Schachtes und sah neben sich zwei Schotte in dem gelblichen Licht, das durch die Schachtwände drang.
    „Hier geht es weiter", sagte er in sein Helmmikrophon.
    „Kommen Sie, Mentro."
    „Und wenn sich das Luk über uns schließt und wir es nicht wieder aufbekommen?"
    „Meinetwegen setzen Sie sich auf den Rand des Loches", gab der Etruser zurück. Dann kann sich das Luk nicht schließen."
    Er tastete an dem Schott zur Rechten herum, bis es sich öffnete. Dahinter lag eine ebenfalls beleuchtete Schleusenkammer. Kasom kroch hinein und wartete, bis das Außenschott sich geschlossen und das Innenschott sich geöffnet hatte. Er kroch auf Händen und Knien weiter. Für einen Ertruser waren die Räumlichkeiten ziemlich eng.
    Nach kurzer Zeit kniete Toronar in einem kreisrunden, nur zwei Meter „hohen Raum, dessen Wände mit Schaltkonsolen und ovalen Schirmen bedeckt waren. Der Ertruser überlegte, ob er an den Schaltungen herumprobieren sollte, ließ es aber sein. Dafür zog er aus einer Ärmeltasche die stabförmige Trivideokamera siganesischer Fertigung, drehte sich auf den Knien im Kreis und filmte dabei die gesamte Einrichtung des Raumes.
    Als er die Trivideokamera wieder verstaute, fiel ihm ein, daß es in dieser Zeit keinen Terraner gab, der mit dem Film etwas anfangen konnte. Resigniert kroch er zu Kosum zurück.
    Nachdem die beiden Männer sich davon überzeugt hatten, daß das Luk sich wieder ordnungsgemäß schloß, flogen sie zu ihrem Diskusboot zurück. Dort tranken sie Kaffee, aßen etwas und überlegten dabei, was sie als nächstes tun wollten. Sie entschieden sich dafür, erst einmal Ameln und Tonturst anzufliegen, wie es ursprünglich ihr Auftrag gewesen war. Dann wollten sie weitersehen.
    Nach einer Linearetappe, fiel die DAPHNE fünfzigtausend Kilometer vor Ameln in den Normalraum zurück.

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