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0506 - Die Göttin der Symbionten

Titel: 0506 - Die Göttin der Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Ebene zur anderen ziehen sollten. Kurz darauf wurde das Rätsel gelöst. Im östlichen Teil der Ebene wölbte sich der Boden an vielen Stellen auf, Gase, Feuer und Rauch sprangen empor, und glühende Lavaströme wälzten sich über die Savanne.
    Die beiden Männer entschlossen sich, nicht sofort zu landen, sondern noch einige Zeit zu beobachten. Als sie einen zweiten Zug Eingeborener bemerkten, der fluchtartig aus einem Bergland in den Dschungel eilte, und als kurz danach eine Vulkankette im Bergland entstand, sahen sich Kasom und Kosum bedeutungsvoll an.
    „Das dürfte kein Zufall gewesen sein", bemerkte Kosum.
    „Offenbar können die Tonturster Vulkanausbrüche und Beben vorausahnen."
    „Es sieht so aus, Mentro.
    Im Grunde genommen braucht man sich darüber nicht zu wundern. Tonturst war schon vor der Katastrophe eine Welt mit großer vulkanischer Aktivität. Im Laufe der Zeit müssen die Eingeborenen einen sechsten Sinn für bevorstehende Aktivitäten solcher Art entwickelt haben."
    „Ich schlage vor, wir landen in der Nähe der nächsten Eingeborenengruppe, Toro."
    Toronar Kasom war damit einverstanden.
    Anderthalb Stunden später war es soweit. Wieder war es eine Ebene, über die eine lange Kolonne von Eingeborenen wanderte.
    Der Zug bewegte sich teils über offenes Gelände, teils durch Dschungel. Allerdings stellte sich heraus, daß das offene Gelände. zu sumpfig für eine Landung war.
    Toronar Kasom steuerte das Diskusboot in weitem Bogen um die Kolonne herum. Er wollte einen günstigen Landeplatz aussuchen.
    Plötzlich gaben die Hypertaster Alarm. Sie hatten ein kleines metallisches Objekt geortet, das in rund fünfunddreißigtausend Kilometern über dem Planeten schwebte. Weitere Messungen ergaben, daß in dem Objekt keine kernenergetische Prozesse abliefen, dennoch hielten sowohl Kasom als auch Kosum es für angebracht, nicht ausgerechnet unter dem stationär am Himmel verankerten Ding zu landen.
    Der Ertruser steuerte die DAPHNE im Tiefflug über die Ebene, zog sie an einem rauchenden und feuerspeienden Gebirgsrücken vorbei und folgte dem Lauf eines dampfenden Stromes.
    Als die Ortungsgeräte abermals ein metallisches Objekt erfaßten, diesmal aber vor der DAPHNE und unterhalb ihrer Flughöhe, schaltete Kasom den Schutzschirm des Diskusbootes ein und aktivierte die Zielsuchgeräte.
    Kurz darauf tauchte hinter der nächsten Flußbiegung das geortete Objekt auf. Es stand mit gespreizten Landebeinen auf einer Sandbank mitten im Fluß und wirkte alles andere als furchterweckend.
    Kasom bremste hart ab, desaktivierte den Schutzschirm und landete den Diskus neben dem fremden Objekt. Dann schnallte er sich los und wandte sich lächelnd dem Emotionauten zu.
    „Was sagen Sie dazu, Mentro?"
    Kosum kratzte sich hinter dem Ohr.
    „Sieht nicht nach dem Flaggschiff einer Invasionsflotte aus, Toro. Ziemlich primitiv sogar, würde ich behaupten."
    „Relativ primitiv", korrigierte der Ertruser. „Ich denke, es handelt sich um die Landeeinheit eines interplanetarischen Raumschiffes. Das, was wir vorhin am Himmel geortet hatten, könnte das eigentliche Schiff sein."
    „Ob es das erste amelnische Raumschiff ist, das auf Tonturst landete? Tragisch, daß ausgerechnet dann die Katastrophe hereinbrach!"
    Toronar antwortete nicht. Er las die Werte ab, die die Umwelt-Analysatoren inzwischen selbsttätig ermittelt hatten. Die Atmosphäre von Tonturst erwies sich als sauerstoffreich und atembar für Menschen. Kasom bat den Emotionauten, an Bord zu bleiben, dann stieg er aus und ging vorsichtig auf die Landeeinheit zu.
    Er sah die geöffnete Luke und die zum Boden führende Rampe, und er sah auch die Fußspuren, die dort begannen, wo der Sand nicht mehr vom Düsenfeuer glasiert war, und die zum Fluß führten. Offenbar hatte die Besatzung das Schiff verlassen, um den fremden Planeten zu erkunden.
    Als Kasom das Luk erreichte, schaltete er seine Brustlampe ein. Er sah einen spartanisch eingerichteten Raum mit acht Konturlagern, zahlreichen primitiven Armaturen und einer Knüppelsteuerung. Er schwang sich ohne Benutzung der Rampe hinein - und fluchte unterdrückt, als das Schiff sich auf seiner Seite um einen halben Meter senkte. Rasch ließ er sich rückwärts aus dem Luk fallen. Knirschend hoben sich die entlasteten Teleskopstützen auf seiner Seite wieder.
    „Ist niemand im Boot?" fragte Kosum über Helmfunk.
    „Nein", antwortete der Ertruser. „Aber die Besatzung kann sich nicht weit entfernt haben. Steigen Sie

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