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0506 - Die Göttin der Symbionten

Titel: 0506 - Die Göttin der Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    „Dort unten lebt niemand mehr", erklärte er. „Wir sind zu spät gekommen."
    Wir hätten ohnehin nur ein paar Eingeborene retten können", erwiderte Kosum.
    „Meinen Sie, daß der Doppelkegel...?"
    Kasom nickte.
    „Gewiß, Mentro. Die Insassen müssen unsere Gedanken gelesen haben. Daher auch das Gelächter, das in Wirklichkeit nicht akustisch war. Man hat sich darüber amüsiert, daß wir uns nicht einig darüber waren, wie eine Begegnung zwischen hochentwickelten Intelligenzen ausgehen müßte. Anschließend schickte man uns in unsere Zeit zurück."
    „Man hätte vorher wenigstens Kontakt mit uns aufnehmen sollen!" beschwerte sich Kosum erbittert.
    Kasom lächelte säuerlich.
    „Wahrscheinlich hat unser Gesprächsthema uns disqualifiziert.
    Wir erschienen den anderen Wesen zu primitiv - aber immerhin nicht hoffnungslos fehlentwickelt, sonst hätte man uns nicht geholfen."
    „Also, zeigen wir, was in uns steckt!" erklärte der Emotionaut ironisch.
    Toronar Kasom nickte.
    „Jawohl, fliegen wir nach Tonturst."
     
    *
     
    Nachdem sie das grausige Schauspiel gefilmt hatten, das auf Ameln abrollte, richtete Toronar den Kurs nach Tonturst ein und beschleunigte.
    Doch schon nach wenigen Minuten sprach die Ortungsautomatik an und gab Alarm. Die Auswertung ergab, daß fünf Manips in der Flugbahn der DAPHNE in den Normalraum gekommen waren. Wenn Kasom und Kosum ihren bisherigen Kurs beibehielten, würden sie die Manipulatorschiffe in nur dreieinhalbtausend Kilometern Abstand passieren, bevor sie in den Zwischenraum gehen konnten.
    „Ich schlage vor, wir weichen nicht aus", sagte der Ertruser gelassen. „Wie denken Sie darüber, Mentro?"
    „Vielleicht sollten wir Kontakt mit ihnen aufnehmen", entgegnete Kosum sarkastisch. „Mit unserem kleinen Boot stellen wir doch keine Bedrohung für sie dar."
    Kasom grinste humorlos.
    „Vorsicht hat noch nie geschadet. Sind Sie einverstanden, daß ich unseren Kurs beibehalte und die Geschwindigkeit herabsetze?"
    „Warum wollen Sie die Geschwindigkeit herabsetzen? Oh, ich verstehe! Sonst können wir nicht beobachten.
    Aber wenn wir langsam genug zu Beobachtungen sind, können die Manips uns auch treffen."
    „Also sind Sie einverstanden", folgerte der Ertruser ungeduldig.
    Er stellte einige Berechnungen an und programmierte den Autopiloten.
    Zehn Minuten später trieb die DAPHNE an den fünf Manips vorüber. Die rochenförmigen Raumschiffe glitten träge durch den Raum und hatten ihre Bugnasen, die verblüffend den Schwänzen terranischer Stachelschwanzrochen ähnelten, in verschiedene Richtungen gestreckt" Das Diskusboot wurde überhaupt nicht von ihnen beachtet, obwohl es vor dem Vorbeiflug abgebremst und dabei starke Energie-Emissionen erzeugt hatte.
    Toronar Kasom war fast ein wenig enttäuscht, daß nichts geschehen war. Natürlich hatte er nicht auf eine Auseinandersetzung gehofft, aber diese völlige Ignorierung des Bootes verletzte seinen Stolz.
    Mentro Kosum lachte trocken und deklamierte: „Die Manips bleiben gern allein, Ertruser sind für sie zu klein.
    Es ist kaum zu fassen! Sie scheinen nicht an uns interessiert zu sein."
    „Vielleicht sind sie automatgesteuert, und ihr Programm sieht die Beachtung so kleiner Objekte wie der DAPHNE nicht vor", meinte Kasom nachdenklich. „Hm! Wenn das stimmt, dann führt das zu Schlüssen, die völlig von allen bisherigen Hypothesen abweichen könnten ...!"
    Er beschleunigte abermals, und wenige Minuten später glitt das Diskusboot in die Zwischenraumzone. Als es in den Normalraum zurückfiel, befand es sich zwischen Tonturst und seinem einzigen Mond.
    Schon während Kasom das Boot in einen engen Orbit steuerte, erkannten er und Kosum, daß Tonturst von der Katastrophe nicht so stark betroffen war wie Ameln. Zwar waren auch hier große Teile der Kontinente durch Beben und Lavaausbrüche verwüstet, aber es gab noch viele unberührte Landstriche.
    Der Ertruser drückte die DAPHNE in die Atmosphäre. Nachdem die Geschwindigkeit soweit gesunken war, daß der Prallfeldschirm nicht mehr in glühende Luftmassen gehüllt war, sah Kasom unter dem Boot eine weite Ebene und darauf eine lange Kolonne von aufrecht gehenden Lebewesen, die sich von Ost nach Nordwest bewegten. Das Elektronenteleskop brachte den Beweis, daß es sich um die intelligenten Eingeborenen des Planeten Tonturst handelte.
    Kasom und Kosum diskutierten darüber, wohin die Tonturster marschierten. Es gab keinen ersichtlichen Grund, warum sie von einer Seite

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