Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0509 - Die Banditen von Terrania

Titel: 0509 - Die Banditen von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erhielt ich darauf eine Antwort, wenn ich in die Poststation kam.
     
    13.
     
    Das Gebäude war dreigeschossig, flach und langgestreckt. Ein Teil des Daches war als Landeplatz für Gleiter ausgebaut, auf der übrigen Fläche türmten sich die mächtigen Antennen des Hyper-Nachrichtennetzes.
    Ich betrat die Poststation durch den Haupteingang, darauf gefaßt, mit einem von Dada aufgestellten Wachtposten konfrontiert zu werden. Aber niemand stellte sich mir in den Weg.
    Den Einkaufswagen vor mir herschiebend, kam ich in die Halle und wandte mich dem Orientierungsplan auf der linken Seite zu.
    Das Glas der Tafel war zersplittert, ebenso die meisten der Anzeigenlämpchen.
    Obwohl keine der Anzeigen funktionierte, merkte ich, daß die Orientierungstafel unter Strom stand. Als ich die Hand auf den Schaltkasten legte, spürte ich ein sanftes Vibrieren. Diese Tatsache hätte ohne Bedeutung sein können. Aber mir war aufgefallen, daß die Dada-Bande fast ausnahmslos nur solche Einrichtungen aufsuchte, die noch funktionierten. Das zeugte von Methode.
    Ich fragte mich in diesem Zusammenhang, woher Dada das Wissen hatte. Etwa von dem Drahtzieher im Hintergrund, von jener unbekannten Macht, die systematisch alle Überbleibsel der Zivilisation in Terrania-City zerstörte?
    Ich machte mich mit der Planübersicht der Poststation vertraut.
    Gleich in dieser Halle waren die Schalter für kleinere Postsendungen untergebracht. Daran grenzten die kontinentalen Fernsprecheinrichtungen, die solaren Fernsprecheinrichtungen und die Hyperkomanlagen für licht jahreweite Entfernungen, In den oberen beiden Etagen waren die Büros untergebracht. Die Transportbänder für Briefe und kleinere Pakete befanden sich in unterirdischen Räumen, ebenso die Schaltrelais für alle Arten der Fern-Bildsprechverbindungen.
    Das war die Übersicht über die eine Hälfte der Poststation.
    Die andere Hälfte wurde von den Großtransmittern für Fernlastenbeförderung eingenommen.
    Diese Erkenntnis durchzuckte mich wie ein Blitz. Ich ließ den Wagen stehen und rannte los. Während des Laufens stellte ich die Verbindung mit dem Hauptquartier her.
    Die Hauptaufgabe dieser Poststation war es, Güter über eine Transmitterstraße zu fernen Welten zu schicken. Eine solche Fernverbindung war nicht nur zu normalen Zeiten von großer Wichtigkeit für Terra, sondern besonders jetzt, während einer Krise. Darum stand es für mich fest, daß diese Poststation immer noch besetzt war.
    Das wurde mir vom Hauptquartier bestätigt, als ich anfragte.
    Der Sol-Ab-Offizier, der mir diese Auskunft gab, hatte für mein Drängen, eine bewaffnete Einheit zum Schutz dieser wichtigen Transmitterstraße zu entsenden, nur ein trauriges Lächeln übrig „Ihre Warnung kommt um einen halben Tag zu spät, Staehmer", sagte er. „Wir erhielten von der fünfköpfigen Mannschaft in der Poststation zuletzt vor elf Stunden und dreiundzwanzig Minuten einen Notruf. Dann riß die Verbindung abrupt ab."
    Mich überkam unsägliche Wut. Wieder waren fünf Stabilisierte einer Horde von vertierten Geschöpfen zum Opfer gefallen. Und warum? Nur weil sie versucht hatten, eine Bastion der verfallenden Zivilisation aufrechtzuerhalten. Nur weil ein entartetes Gehirn nach Macht und Zerstörung strebte. Fünf Menschen hatten ihr Leben lassen müssen, Ich steigerte mich immer mehr in Wut. Und in dieser Verfassung erreichte ich die Transmitterstation. Sie waren alle da. Die ganze Bande.
    Sie lungerten herum, grölten, lachten, waren ausgelassen. Die Kulisse für dieses Treiben bildeten die Überreste von drei gesprengten Großtransmittern, verwüstete Schaltwände, Trümmer von Containern - und die Leichen von fünf Männern.
    Dada erblickte mich zuerst. „Sieh an, du kommst mit leeren Händen?" sagte er. „Nein", rief ich erregt. „Ich bringe den Tod für dich."
     
    *
     
    Dada kniff die Augen zusammen.
    „Mich tötet man nicht, Kano", sagte er ruhig. „Mich kann man höchstens besiegen. Aber das gelingt dir nicht."
    „Ich werde dich vom Gegenteil überzeugen." Ich war entschlossen, mich Dada im Zweikampf zu stellen. Dafür gab es außer einem emotionellen auch einen logischen Grund: Wenn es mir gelang, Dada zu besiegen, dann avancierte ich automatisch zum Führer dieser Bande. Und dann würde ich vielleicht auch die Macht im Hintergrund kennenlernen. Eines hatte ich jedenfalls deutlich erkannt: Dada handelte nicht aus freien Stücken - er wurde beeinflußt. Den ersten Verdacht hatte ich während der

Weitere Kostenlose Bücher