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0509 - Die Banditen von Terrania

Titel: 0509 - Die Banditen von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleines, kaum halbmeterlanges Raubtier hatte meine Witterung aufgenommen und näherte sich der Fallgrube.
    Es umschlich sie einige Male und setzte bereits eine Pfote auf das nachgiebige Geäst. Aber dann kamen Jim, Luke und Ben aus ihren Verstecken und verjagten es mit Geschrei und Steinwürfen.
    Sie waren auf größere Beute aus.
    In den Wipfeln der umliegenden Bäume hatten sich einige Geier niedergelassen. Als die Sonne langsam hinter den Hochhäusern von Terrania-City verschwand, hatte sich bereits ein halbes Dutzend Aasfresser eingefunden. Sie saßen geduldig auf ihren Ästen und vertrieben sich die Wartezeit, in dem sie ihr Gefieder putzten oder ihre spitzen Schnäbel an den Baumrinden wetzten.
    Plötzlich wurde die Geierschar von Unruhe gepackt. Die Vögel stimmten ein Gekrächze an, spannten ihre Flügel und erhoben sich in die Luft. Sie begannen über mir zu kreisen.
    Das schien mir ein untrügliches Zeichen dafür, daß sich etwas zusammenbraute. Ich fühlte, daß es bald zu einer Entscheidung kommen würde. Trotzdem schien es mir wie eine Ewigkeit, bis sich der Räuber auf die vom fahlen Mondlicht beschienene Lichtung herauswagte.
    Es war ein dunkler, gut zehn Meter langer Schatten, der sich geschmeidig auf zehn Beinen bewegte. Auf der zurückfliehenden Stirn funkelten drei Augen. Der Mund war zu einem Rüssel gespitzt.
    Der Welsch!
     
    12.
     
    Der Welsch umschlich mich einige Male und kam dabei immer näher. Manchmal hob er den mächtigen Schädel, fletschte zwei Reihen messerscharfer Zähne und nahm Witterung auf.
    Irgend etwas schien dem Raubtier - nicht ganz geheuer.
    Allerdings bezweifelte ich, daß es die Falle durchschaute. Denn selbst wenn es früher vielleicht überdurchschnittliche Intelligenz besessen hatte, so war es damit nun vorbei. Die Tiere waren von der Verdummung in der Regel nicht weniger betroffen als Intelligenzwesen. Aber ebenso wie bei den Menschen waren nun ihre Instinkte stärker.
    Der Welsch mußte irgend etwas entdeckt haben, das ihn zur Vorsicht gemahnte. Ich hoffte in diesem Augenblick, daß er mich links liegen lassen würde.
    Aber daran dachte der Welsch nicht. Er umkreiste mich weiterhin, stieß gelegentlich ein Winseln aus und schnaubte. Als er nur noch zehn Meter von mir entfernt war und den Rand der Fallgrube schon fast erreicht hatte, streckte er den Schädel nach mir und spitzte die elastischen Lippen zu einem langen Rüssel.
    Im nächsten Augenblick zog er sich jedoch zurück, bäumte seinen langen schlangenförmigen Körper auf und begann im Kreis zu laufen wie ein Hund, der seinen eigenen Schwanz zu fassen bekommen will.
    Dieses Spiel dauerte fast eine Minute an. Dann brach es der Welsch abrupt ab und zog wieder seine Runde um mich.
    Sein Verhalten irritierte mich. Was mochte diese monströse Raubkatze daran hindern, sich auf ihr Opfer zu stürzen und es zu zerreißen?
    Mir fiel auf, daß der Welsch nun öfters als zuvor unwillig den Kopf hin - und herwarf. Er schien mit dieser Situation ganz und gar nicht zufrieden.
    Plötzlich stürzte er sich ohne Vorwarnung in das Gebüsch genau auf jene Stelle zu, wo Jim, Luke und Ben lauerten. Ich hörte ihre überraschten Ausrufe, dann ihre Todesschreie.
    Gleich darauf wurden die drei Körper aus dem Gebüsch geschleudert.
    Der Welsch folgte und stürzte sich auf sie. Ich wandte mich schaudernd ab.
    Dann, nach einer Weile, hörte ich das Winseln des Welsches in meiner Nähe. Jetzt schien meine letzte Stunde geschlagen zu haben. Mit geschlossenen Augen erwartete ich das Ende.
    Wieder war das Winseln zu hören. Es war langanhaltend und kläglich -und wurde in der nächsten Sekunde von einem Bersten und Krachen übertönt.
    Der Welsch schlug um sich, sein schlangenförmiger Körper zuckte verzweifelt auf und ab, der schwere Schädel warf sich hin und her. Aber er konnte sich trotz aller Kraftanstrengung nicht mehr aus der Fallgrube retten. Er brach ein und wurde von den Eisenstangen aufgespießt.
    Ich befreite zuerst meinen einen Arm und dann die Beine von den Fesseln. Dann klammerte ich mich in einer gewaltigen Kraftanstrengung meiner Beine an den Mast und befreite auch - meinen anderen Arm. Vorsichtig glitt ich an dem Mast in die Fallgrube hinunter. Als ich unten ankam, zuckte der Welsch noch ein letztes Mal und war dann tot.
    Ich brach vor Erschöpfung zusammen.
    Es war Mittag des nächsten Tages, als ich wieder einigermaßen erfrischt und gestärkt war. Ich war die Nacht hindurch ohne Bewußtsein gewesen und wußte deshalb

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