Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0509 - Die Banditen von Terrania

Titel: 0509 - Die Banditen von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht erschlagen zu werden.
    Das brachte mich auf eine Idee. Ich wußte, daß einer Sicherheitsvorschrift zufolge jeder Automat auch manuell zu bedienen sein mußte. Deshalb suchte ich nach dem Schaltpult zur manuellen Steuerung des Greifarmes - und ich fand es.
    Das Geklapper von Arlons Stiefeln ertönte auf der Eisentreppe.
    Er kam auf meine Ebene herunter. Ich umfaßte die Bedienungshebel des Greifarmes fest und konzentrierte mich.
    Da erschien er in dem kaum einen Meter breiten Durchlaß. Sein Gesicht war zu einer Fratze verzerrt, in seinen Augen glitzerte die Mordlust. Das nahm mir alle verbliebenen Bedenken. Es hieß, er oder ich!
    Ich gab dem Greifarm einen Impuls, der ihn ausholen ließ. Arlon sah die Gefahr und wich zur Seite aus. Aber da sauste der Greifarm herunter und traf mit voller Wucht Arlons Arm mit der Eisenstange. Ich hörte Arlons Schmerzensschrei. Er taumelte mir entgegen und rammte mir den Kopf in den Magen. Ich torkelte rückwärts und verlor plötzlich den Boden unter den Füßen.
    Ich glitt eine Rutsche hinunter und wurde schließlich von einem Luftstau gebremst. Ich kletterte von der Rutsche.
    Rund um mich waren riesige Kontaktbänke, über die die Gruppenwähler auf- und abglitten, ohne jedoch einzurasten.
    Die Leitungswähler blinkten, die Kontaktarme der Wählerwelle drehten unablässig ihre Kreise. Es klickte, wenn sie über die Kontaktsätze glitten.
    Ich befand mich in der vollautomatischen Vermittlung für Hyperkomverbindungen. Aber ich war nicht mehr allein. Kaum hatte ich mich orientiert, da hörte ich Arlons stampfende Schritte und sein heiseres Gebrüll.
    Er war für mich kein vollwertiger Gegner mehr, deshalb wollte ich es nicht mehr zu einem Kampf Mann gegen Mann kommen lassen. Ich setzte mich durch einen Seitengang ab und kam schließlich zu der Zentrale für das postinterne Interkomnetz. Dort stellte ich die Rundrufanlage an.
    „Arlon, ergib dich!" sprach ich ins Mikrophon und hörte meine Stimme verstärkt aus allen Lautsprechern der unterirdischen Anlage. „Ich weiß, daß einer deiner Arme gebrochen ist. Du hast also keine Chance gegen mich."
    Ein irres Lachen folgte.
    Dann brüllte Arlon: „Komm heraus. Ich bringe dich um!"
    Ich konnte mir gut vorstellen, wie er zwischen den Kontaktbänken umherirrte und mich suchte.
    „Es hat keinen Zweck, Arlon. Ergib dich!" forderte ich ihn wieder auf., Ich dachte nicht mehr daran, die fünf Männer zu rächen, die in der Post - Station gefallen waren. Der angerichtete Schaden konnte dadurch nicht wiedergutgemacht werden, die Männer blieben tot.
    „Komm endlich heraus!" fing Arlon wieder zu brüllen an. „Oder ich trage diese ganzen verdammten Anlagen so lange ab, bis ich dein Versteck gefunden habe."
    „Gut, wie du willst", sagte ich über die Rundrufanlage. „Aber ich werde dich nicht töten."
    Ich trat aus der Zentrale und schritt entlang der summenden, tickenden Kontaktbänke. Und dann sah ich ihn, noch bevor er mich erblickte. Er hielt die Brechstange in der gesunden Hand, der gebrochene Arm baumelte kraftlos herab.
    Plötzlich schien er den Verstand zu verlieren. Er heulte auf und schwang die Eisenstange.
    Ich rief ihm noch eine Warnung zu, aber er hörte mich nicht. Er begann zu rasen, schwang das Brecheisen über seinen Kopf und ließ es gegen die Kontaktbänke prallen. Funken sprühten, als stromführende Verbindungsleitungen rissen.
    Arlon starb, als er eine Starkstromleitung berührte.
     
    14.
     
    Die Verdummten akzeptierten mich ohne weiteres als ihren neuen Anführer. Für sie war es im Prinzip egal, wer sie leitete.
    Sie trauerten Arlon nicht nach, denn eine gefühlsmäßige Bindung hatte zwischen ihnen und ihm nie bestanden. Er war für sie nur die starke Hand gewesen. Er versorgte sie mit Nahrung, und sie gehorchten ihm als Gegenleistung bedingungslos. Wenn er im Kampf gegen mich gefallen war, so hatte ich dadurch bewiesen, daß ich stärker als er war. Davon versprachen sich die Bandenmitglieder einen Vorteil.
    Memo war der Tod von Arlon nicht gleichgültig. Aber auch er fand sich mit mir als neuem Chef ab, weil er sich dadurch persönliche Vorteile versprach - vor allem, was seine Pläne betraf.
    „Ich habe an Arlon gehangen wie an einem Sohn", sagte er nach meiner Rückkehr. „Noch lange nach der Operation habe ich geglaubt, ihn auf den rechten Weg bringen zu können. Aber dann wurden wir von einer Bande überfallen, ausgeraubt und gefoltert - und von da an war Arlon wie ausgewechselt. Die alte

Weitere Kostenlose Bücher