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0509 - Die Drachenfrau

0509 - Die Drachenfrau

Titel: 0509 - Die Drachenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überhaupt verschleppt? Und wie haben Sie das gemacht? Und wo ist unsere Kleidung?« wollte die Frau wissen. »Machen Sie das sofort wieder rückgängig!«
    »Können vor Lachen«, brummte Zamorra. »Wir wissen ja selbst nicht, was das hier soll! Ihren Fragenkatalog können wir deshalb leider nicht beantworten. Aber vielleicht können Sie uns einen Tip geben, weshalb auch Sie hierher verfrachtet worden sind.«
    »Verfrachtet?« erregte der Mann sich. »Was wollen Sie damit ausdrücken? Das klingt ja, als ob…«
    »Es klingt«, unterbrach Nicole ihn, »als wüßten wir selbst auch nicht viel mehr als Sie, oder?« Sie bückte sich und hob die Gürtelschließe auf. »Die gehört doch Ihnen, nicht wahr?«
    Der dunkelhaarige Mann, der Anfang der Vierzig sein mußte und nicht gerade danach aussah, als müsse er seinen durchtrainierten Körper verstecken, nickte verwirrt.
    »Silber oder silberähnliches Material bleibt also an der Person«, überlegte Nicole. »Silbermünzen aus den Geldbörsen aber nicht… seltsam, nicht wahr? Oder hatte keiner von uns Silbergeld bei sich?«
    »Was hat das mit unserer Entführung zu tun? Bringen Sie uns sofort zurück! Und geben Sie uns unsere Kleidung zurück!« forderte die Frau. Sie mochte etwa fünf Jahre jünger sein als ihr Begleiter, trug das kastanienbraune Haar leicht gewellt und besaß etwas zu breit erscheinende Hüften. Im Gegensatz zu Nicole, für die es ganz normal war, häufig im Evaskostüm herumzulaufen, fühlte sie sich in ihrer bloßen Haut sichtlich unwohl. Ihr Gesicht war immer noch gerötet, und sie hatte sich auf dem Boden zusammengekauert, um ihre Nacktheit damit weitgehend vor den Blicken der anderen zu verstecken.
    »Um noch mal eines ganz klarzustellen«, sagte Nicole nach einem schnellen Seitenblick zu Zamorra, »wir wissen auch nicht, was hier gespielt wird, wir sind ebenso Opfer des Unerklärlichen wie Sie beide. Aber vielleicht können wir uns gegenseitig helfen, statt uns grundlos anzufauchen und haltlose Vorwürfe zu machen. Vielleicht haben Sie Beobachtungen gemacht, mit denen wir etwas anfangen können, und umgekehrt. Wir sollten also Zusammenarbeiten. Nur so finden wir vielleicht einen Weg zurück. Und damit wir auch wissen, mit wem wir es jeweils zu tun haben, sollten wir uns erst einmal gegenseitig bekannt machen.«
    Der Mann hieß George Bell, die Frau Lizette Carboney, und sie entpuppte sich als Beils Sekretärin auf kombinierter Geschäfts- und Vergnügungsreise. Nicole entdeckte an seinem Finger einen hellen Streifen; dort mußte bis vor kurzem ein Ring - ein Ehering?
    - gesteckt haben, aber wie alles Nicht-Silberne hatte er die Reise in diese eigenartige Landschaft nicht mitgemacht.
    »Wo sind wir hier überhaupt?« fragte Bell.
    Zamorra, der sich um seine eigene Nacktheit absolut keine Gedanken machte, weil er daran ohnehin nichts ändern konnte, hakte Merlins Stern von seiner Silberkette und versuchte das Amulett zu aktivieren. Aber es verweigerte ihm den Dienst. Verblüfft versuchte er es noch einmal, bemühte sich, das Amulett zur Aktvität zu zwingen. Aber es reagierte nicht einmal. Resignierend hakte er es wieder an der Kette zwischen den anderen Amuletten fest.
    Derweil berichtete George Bell und Lizette Carboney von ihren Beobachtungen im Flugzeug, von dem Schrumpfungsprozeß.
    Zamorra gab Nicole ein Handzeichen und öffnete ganz kurz seine mentale Bewußtseinssperre. Nicole las in seinen Gedanken: Das könnte bedeuten, daß wir in Wirklichkeit das Flugzeug noch gar nicht verlassen haben. Wir stecken vielleicht in einer Art Dimensionsblase.
    Nicole zuckte mit den Schultern. Vielleicht sind wir auch nur auf eine Weise portiert worden, die wir noch nicht kennen, gab sie ebenso telepathisch zurück. Sie konnten sich auf diese Weise miteinander verständigen, solange auch Sichtkontakt bestand. Sowohl Zamorra als auch Nicole gingen davon aus, daß Bell und Carboney von Magie, von fremden Welten und anderen Dimensionen nichts verstanden. Vermutlich würden sie ihr momentanes Umfeld nicht einmal richtig akzeptieren. Aber weder Zamorra noch Nicole wollten wertvolle Zeit mit fruchtlosen Grundsatzdiskussionen verschwenden.
    In diesem Moment mischte sich eine weitere Telepathenstimme in ihr lautloses Zwiegespräch ein: Würden Sie uns bitte etwas näher erläutern, was Sie mit fremden Dimensionen meinen? Beschreiben Sie damit eine Welt in oder neben der Welt?
    ***
    Zamorra zuckte zusammen, und er sah auch, daß Nicole sich irritiert umschaute. Im

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