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0509 - Die Drachenfrau

0509 - Die Drachenfrau

Titel: 0509 - Die Drachenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Cockpitfenstern. »Wir können die Höhe nicht mehr halten. Wir werden mitten auf dem Atlantik notwassern. Sagen Sie’s Ihren Kolleginnen, aber noch nicht den Passagieren, sonst kommt es zu einer Panik. Vielleicht werden wir von einem Schiff geborgen? All right?«
    »All right«, wiederholte sie spröde und nickte. Dann beeilte sie sich, das Cockpit wieder zu verlassen.
    Einigen Passagieren fiel auf, daß die Stewardeß totenbleich war, als sie durch die Sitzreihen schritt. Und einige begannen deshalb Unruhe zu zeigen.
    ***
    »Wie - was…?« stieß Lizette Carboney verwirrt hervor. Selbst Nicole staunte. »Wie haben Sie das gemacht?« wollte Carboney wissen. Sie sprang auf und strich mit den Händen über den Badeanzug.
    Nicole zuckte hiflos mit den Schultern. »Ich weiß es nicht, Lizette«, gestand sie. »Ich habe mir nur gewünscht, daß Sie nicht mehr nackt sind, damit Sie wieder einigermaßen zur Ruhe kommen. Das ist alles.«
    »Du hast dir also diesen Badeanzug nicht konkret vorgestellt?« hakte Zamorra sofort nach.
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Und Sie, Lizette?« fragte Zamorra weiter. »Welche Vorstellung hatten Sie?«
    »Wieso fragen Sie?« fuhr Carboney auf. »Natürlich wollte ich lieber meine eigenen, richtigen Sachen haben, nicht nur so einen Fetzen. Aber der ist besser als gar nichts.«
    Sekunden später trug sie nur noch einen winzigen Tanga. Erschrocken riß sie die Hände wieder hoch, um ihre Brüste zu bedecken. »Was ist das für ein verfluchter Spuk?« schrie sie auf.
    Georg Bell hob die Hand. »Hören Sie mit diesem Hokuspokus auf! Allmählich überschreitet es die letzten Geschmacksgrenzen. Geben Sie ruhig zu, daß Sie dafür verantwortlich sind!«
    Zamorra breitete die Arme aus. »Setzen Sie Ihre neuerworbenen telepathischen Kräfte ein. Sie werden feststellen, daß Nicole und ich wirklich nichts damit zu tun haben.«
    »Komisch, daß diese Telepathie jetzt nicht mehr funktioniert, wie?« gab Bell höhnisch zurück. »Passen Sie auf, Zamorra. Wenn Sie glauben, uns auf den Arm nehmen zu können, sind Sie schief gewickelt. Wir lassen uns Ihre hypnotischen Tricks nicht mehr länger gefallen. Das ist doch alles Hypnose! Sie suggerieren uns ein, daß wir uns auf dieser Frühlingswiese befinden. In Wirklichkeit sitzen wir noch bequem im Flugzeug und träumen vor uns hin! Lassen Sie uns aus diesem verdammten Alptraum heraus, oder…«
    »Oder was?« fragte Nicole an Zamorras Stelle scharf.
    Aber Bell kam nicht mehr zu einer Antwort.
    Von einem Moment zum anderen steckte er in einem luftdicht geschlossenen Weltraumanzug…
    ***
    Das WERDENDE amüsierte sich köstlich über die kleinen Spielereien, die ES sich gönnte. Aber allmählich wurde es Zeit, zur Sache zu kommen. ES fragte sich, was ES mit den beiden Personen anfangen sollte, die nicht dazugehörten. Sie waren interessante Objekte, mit denen ES spielen konnte, aber es wurde dem WERDENDEN im Lauf der Geschehnisse auch klar, daß ES die Gefühle dieser beiden Menschen verletzte, wenn ES weiter mit ihnen spielte.
    Vielleicht war es besser, sie zurückzuschicken.
    ***
    Zamorra sah Nicole fragend an. »Ich war’s nicht«, wehrte sie ab. »Diesmal habe ich mir nur gewünscht, er möge still sein.«
    »Und das ist er jetzt«, brummte Zamorra. Durch die getönte Helmscheibe war Beils Gesicht zu sehen, und man konnte auch erkennen, daß er die Lippen bewegte und etwas sagte -oder sogar zornig brüllte. Aber was, war nicht zu verstehen. Kein Laut drang aus dem Raumanzug ins Freie. Bell bewegte sich schwerfällig in dem ziemlich massiven Scaphander auf Zamorra zu. Drohend streckte er die Arme aus. »Was ist denn jetzt schon wieder los?« entfuhr es dem Parapsychologen. »Wir können doch wirklich nichts dafür!« Er hoffte, daß Bell ihn entweder hörte oder doch telepathisch wahrnahm, wenngleich dieser Telepathie-Spuk jetzt zu Ende zu sein schien.
    Zamorra wich einige Schritte zurück.
    Plötzlich brach die Raumanzug-Gestalt haltlos zu seinen Füßen zusammen. Der Scaphander war leer!
    Gemeinsam bemühten Zamorra und Nicole sich, ihn zu öffnen. Tatsächlich befand sich niemand mehr darin. George Bell war spurlos verschwunden. Zamorra nahm den vom Anzug gelösten Druckhelm und schleuderte ihn weit durch die Luft davon.
    »Wo ist George jetzt?« fragte Carboney erschrocken. »Was ist passiert?«
    »Das hier«, sagte Nicole. Sie zog einen Zettel aus dem Scaphander, kaum größer als ein Kassenbon aus dem Supermarkt. Blutrot hatte jemand darauf

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