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051 - Die Sklaven des Vampirs

051 - Die Sklaven des Vampirs

Titel: 051 - Die Sklaven des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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haben noch genügend Zeit bis zur Abfahrt. Wir müssen erst abends in Clermont-Ferrand sein. Hast du Schlafwagen bekommen können?«
    »Ja!«
    Sie kitzelte ihn an der Fußsohle.
    Dorian wusste, dass die vier Fremden dieses Erlebnis ihr Leben lang nicht mehr vergessen würden. Sie kannten jetzt die Wahrheit und wussten, dass es Dämonen, Vampire und Blutsauger gab. Sie würden den Verlust des Weines verschmerzen müssen.
    »Ich habe schon fast alles gepackt«, berichtete Susan, räumte einen Stuhl ab und setzte sich neben die Wanne. »Wie steht es mit dir?«
    »Das hat Zeit«, sagte er leise. »Ausgeschlafen?«
    »Einigermaßen.«

    Sie hatte in seinem Zimmer auf ihn gewartet. Gegen vier Uhr nachts hatten die zwei Wagen vor dem Gasthof gehalten. Niemand war in der Gaststube gewesen.
    Die Männer und auch Durand blieben vor der Theke stehen, und dann richtete ausgerechnet der Sarde die Frage an Dorian, die dieser erwartet oder besser befürchtet hatte.
    »Und wie kommt es, dass ausgerechnet Sie Werkzeuge gegen die Vampire bei sich hatten, Reed?«
    »Ich konnte mich vorbereiten. Und im Gegensatz zu Ihnen glaubte ich bereits an derartige unnatürliche Vorgänge. Ich habe gewisse Erfahrungen damit.«
    »Ich verstehe das nicht«, murmelte Wilson und verlangte vom Wirt einen Schnaps.
    Simon füllte sechs Gläser bis an den Rand und verteilte sie. Er vergaß sogar das Rechnen und Kassieren, als ihn Pascal darüber aufklärte, was vorgefallen war.
    »Das heißt, dass niemals wieder so nette Gäste wie Sie hierher kommen werden«, maulte er schließlich. Sein Gesicht war grau vor Müdigkeit und Enttäuschung. »Und so großzügige.«
    »Sicher haben Sie noch einen entsprechenden Vorrat von Pierre Lacroix' Weinen«, meinte Dorian verdrossen, »den Sie zu Wucherpreisen schluckweise verteilen können.«
    »Zufällig sind es vierundzwanzig Flaschen, ja«, bestätigte Simon. »Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich bin todmüde. Du kannst heute hier schlafen, Durand.«
    »Mit Vergnügen«, sagte Durand.
    »Aber nicht mit Irene!«, drohte Simon und ging durch die Küche ins andere Haus.
    Sie waren allein, aber die Erschöpfung erstickte jeden Versuch einer Unterhaltung im Ansatz. Sie gingen auf ihre Zimmer. Dorian fand Susan in dem großen Bett mit den karierten Bezügen. Sie erwachte, als er sich heiß und kalt duschte.

    Sämtliche Koffer standen in einer Reihe vor der Theke. Es war vier Uhr nachmittags. Auch Dorians Hebammentasche war darunter. Nun würde ihr Inhalt kein Geheimnis mehr sein. Er hatte eben Susan versprochen, ihr einen neuen Job zu besorgen.
    Liebenswürdig, richtiggehend verwandelt, sagte von Schallfeldt: »Dieses verspätete Mittagessen, Simon, es war ein Gedicht. Ich verspreche, irgendwann nur wegen Ihres Essens herzukommen.«
    »Und keine Nudeln, mamma mia«, knurrte Arruzzu mürrisch. »Endlich ein Essen ohne Pasta.«
    Simon ließ abräumen und verteilte dann die bekannten kleinen Weingläser.
    »Aber Sie tun mir doch die Ehre an, noch eine von den berüchtigten Flaschen zu leeren? Auch Sie, Monsieur Reed, ja?«
    »Aber gern«, meinte Dorian und lehnte sich zurück.
    Wilson drehte sehr nachdenklich das Glas zwischen seinen knochigen Fingern. Pascal wirkte noch immer verstört und war in sich gekehrt.
    Simon entkorkte die Flasche mit der langen Schrift auf dem Etikett. Der Weingeruch schwebte wie eine Wolke über dem Tisch neben dem brennenden Kaminfeuer. Blutrot leuchtete die Flüssigkeit in den Gläsern. Das letzte Sonnenlicht des Tages fiel durch die kleinen Fenster.
    Simon füllte die Gläser, dann setzte er sich an das Kopfende der Tafel. Sie alle hoben die Gläser und rochen den Wein, sahen seine verlockende Farbe. Dorian sah Susan über den Rand des Glases hinweg an und lächelte ihr zu. Dann nahm er einen kleinen Schluck.
    Er schrie gleichzeitig mit Simon auf, drehte den Kopf herum und spuckte den Wein ins aufzischende Feuer.
    »Merde!«, schrie der Wirt.
    Der Wein hatte nur noch den Geruch und das Aussehen des alten Weines. Er hatte sich verändert. Er schmeckte bitter wie Galle. Gift konnte nicht schlimmer sein.
    »Das ist der letzte Beweis«, sagte Dorian und goss den Inhalt ins Feuer. »Der Wein ist unbrauchbar. Es tut mir Leid für Ihre dreiundzwanzig Flaschen, Simon.«
    Der dicke Wirt hockte über alle Maßen enttäuscht am Tisch. Wenn er noch einen Beweis gebraucht hätte, um an Dämonen und Blutsauger zu glauben – hier war er. Niemals wieder würde es einen solchen Wein geben. Niemals wieder

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