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051 - Im Orbit

051 - Im Orbit

Titel: 051 - Im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Fetzen und Bröseln kam auf ihn zu. Mit dem Schwert versuchte er sie zu teilen und ihre Bestandteile aus dem Weg zu fegen. Helle Fetzen fielen ihm auf: der Ärmel eines Raumanzugs, ein Stiefel, Spiralschlauchteile, ein Handschuh, das große Bruchstück eines Helms. Harris fiel ihm ein, und er wusste wieder, was er suchte.
    »Aruula!«
    Ein breiter zerfranster Fetzen drehte sich vor ihm, ein Schulterstück. Die Innenseite war von einer schwarzgrünen Samtschicht überzogen, die Außenseite Weißgrau. Er erkannte Buchstaben, rieb Staub und Pilzbelag weg und las: Dr. Hagen Winter.
    Der Name beunruhige ihn. Er wusste, dass er ihn kannte, er wusste es genau! Der Name hatte etwas mit diesem rätselhaften SARI und mit dem Namen Taurentbeque zu tun.
    Dr. Hagen Winter…
    Ihm war plötzlich, als lüftete sich eine Ecke des verdammten Vorhangs. Die Antwort lag auf einmal so nahe…
    Ein kreisrundes Loch öffnete sich vor Matt. Er bückte sich hinein, kroch durch einen kurzen Tunnel, schlüpfte auf der anderen Seite in einen weiteren Raum. Er hörte kein Geräusch, sah keinen Schatten - es war nur ein Gefühl: das Gefühl, nicht allein zu sein. Der Mann aus der Vergangenheit blickte auf.
    Da stand sie.
    »Aruula!« Er atmete auf. »Endlich! Wie geht es dir?« Er ging auf sie zu. »Weißt du, wo wir hier sind? Irgendwas stimmt doch nicht mit uns!«
    Sie hob das Schwert. Ihre Augen hinter dem beschlagenen Visier glommen dunkel, das schwarze Haar klebten in Strähnen an ihrer Stirn, schmal und farblos waren ihre Lippen und kantig ihre Gesichtszüge. Matt blieb stehen. »Aruula? Was ist los mit dir?«
    »Verfluchter Orguudoo-Priester!«, zischte sie. Und schlug ohne Warnung zu!
    ***
    »Da hinein?«, fragte Hollyday und sah Melanie nicken. »Ich soll dich im See vögeln?« Allein das so unverblümt auszusprechen machte ihn noch verrückter, als er sowieso schon war. Und sie? Sie lächelte und nickte abermals. Mit der Rechten hielt sie sich am Riegel des Höhlentors fest, mit der Linken stemmte sie die Metallstange vor sich auf den Bo- den. Ein wenig wirkte es, als hätte sie Angst vor dieser sternklaren Nacht, als fürchtete sie, in den See zu fallen.
    Intuitiv erfasste Hollyday, dass die Körperhaltung der Frau ihrem Lächeln widersprach. Aber gegen einen Hormonspiegel auf dem Siedepunkt hat selbst die Intuition keine Chance.
    »Es wird himmlisch, Phil. Geh schon vor, ich komme nach.« In ihrem Lächeln lag etwas, das ihn irritierte. Etwas Fremdes, das ihm Angst machte.
    Erneut versuchte er im Anblick des Sees und des Sternenhimmels zu versinken.
    Doch der Anflug von Erhabenheit wollte sich nicht mehr einstellen. Die riesige leuchtende Kugel glänzte in völliger Stille und Bewegungslosigkeit unter der Wasseroberfläche, aber sie hatte plötzlich ihre Faszination verloren. Eine dunkle Sichel begrenzte ihren Lichthof. Langsam schob sie sich von der äußeren Krümmung in die blendend helle Scheibe hinein.
    Hollyday klammerte sich am Rahmen der Höhlenöffnung fest und sah genauer hin. Sternen- und Sonnenlicht brachen sich in riesigen Behältern - sechs oder sieben davon konnte er deutlich erkennen. Dazwischen erstreckten sich unregelmäßig angeordnete Formationen großer Röhren. Bei allen Sumpfgöttern - was war das?
    Eine vage Ahnung stieg in ihm hoch, nichts Konkretes, nur das diffuse Empfinden, dieses Panorama schon einmal gesehen zu haben. Aber wo in den Sumpfwäldern seiner Heimat gab es einen solchen See? Ihn fröstelte.
    Du Narr!, verschaffte Macs Nörgel- stimme sich Gehör. Wir sind hier in keinem Sumpf. Ich hab mein halbes Leben in Baltimore verbracht, dort gibt es so einen See nicht, und Sümpfe erst recht nicht…
    Melanie stand noch immer an der inneren Höhlenpforte. Auf was wartete sie? Warum hielt sie sich da fest?
    »Also gut«, sagte er. »Gehen wir schwimmen.« Vom Seeufer weg stapfte er auf sie zu. »Zieh dich aus, Herzchen, komm.« Erstreckte die Arme nach ihr aus.
    »Geh voraus«, sagte sie. »Ich will nicht, dass du mir zusiehst.« Ihr Lächeln gefror.
    »Ach, Melanie, Liebste!« Er berührte sie an den Schultern und wollte sie an sich ziehen. »Du tust, als wären wir einander fremd. Was ist nur los mit dir?«
    Sie entwand sich ihm, wich zurück in die Ecke zwischen Höhlenwand und Pforte, hob sogar die Stange, als wollte sie ihn abwehren. »Raus mit dir, Phil! Geh schon!« Die Spitze der Stange rammte gegen seine Brust. »Ich komme nach.«
    Er griff nach der Stange, schob sie vom Brustteil seines Anzugs

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