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0511 - Der Fluch der Baba Yaga

0511 - Der Fluch der Baba Yaga

Titel: 0511 - Der Fluch der Baba Yaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schlüpfte, um seinen Geschäften nachzugehen. Unter dem Tarnnamen Sam Dios war er zur Zeit in El Paso bei Tendyke Industries, Ltd. aktiv, um in aller Stille und auf seine Weise Mitarbeiter aus der Firma zu entfernen, die der machtgierigen Parascience -Sekte angehörten. Er fungierte dort gewissermaßen als eine Mischung aus Personalberater und Sicherheitsbeauftragter, handelte in eigener Verantwortung. Und da die T.I. mit unzähligen Tochterfirmen und Filialen weltweit operierte, hatte er in dieser Eigenschaft natürlich jede Möglichkeit, sich in seiner Dienstzeit überall auf der Erde umzusehen.
    An sich war es ein Fulltimejob. Aber der Ex-Teufel brauchte keinen Schlaf. Er konnte seine freie Zeit vollständig ausnutzen, um auch noch anderen Plänen nachzugehen. Vor ein paar Tagen hatte er immerhin versucht, Zamorra einen Gefallen zu tun und dessen Erzfeinde Odinsson und Gerret aus der Reserve zu locken.
    Er hatte keinen Erfolg gehabt, sein Versuch hatte ihn selbst bei Zamorra und Nicole, die bislang zu ihm gehalten hatten, Sympathien gekostet. Aber damit konnte er leben. Er war Schlimmeres gewohnt.
    Nach diesem Fiasko wandte er sich ein paar Tage später in seiner Eigenschaft als T.I.-Angestellter den französischen Filialen des Weltkonzerns zu.
    Das kam ihm ganz gelegen - war er doch so erneut in der relativen Nähe Professor Zamorras, und vielleicht ergab sich dabei eine Möglichkeit, noch einmal mit ihm zu sprechen.
    Aber bevor er auch nur daran denken konnte, machte er eine andere überraschende Entdeckung…
    ***
    »Feierabend«, stellte Zamorra fest und schaltete das Gerät aus. Er lehnte sich weit zurück, breitete die Arme aus und spreizte die Finger. »Mehr muß wirklich nicht mehr sein.«
    Nicole sah von ihrem Arbeitsplatz zu ihm herüber. »Die nächsten Abenteuer sind damit finanziell abgesichert, wie?« schmunzelte sie.
    Zamorra winkte ab. »Die nächsten Abenteuer können ruhig ein paar Tage warten. Nach dieser Aktion bin ich nämlich erst mal wieder restlos bedient.« Er war während seiner konzentrierten Arbeit an den Magazin-Texten immer wieder in Schweiß ausgebrochen; kaum jemand, der eine solche kreative Arbeit noch nicht selbst versucht hatte, konnte sich vorstellen, daß sie mindestens ebenso körperlich anstrengend war wie eine Zehn-Stunden-Schicht am Fabrikfließband. Trotz der sitzenden Tätigkeit…
    Im Moment träumte Zamorra von einer kühlen Dusche. Als er sich von seinem Arbeitstisch erhob,, der mit seiner geballten Technik eher einer Raumschiffzentrale glich als dem Schreibtisch eines Parapsychologen, schaltete sich die Sprechanlage an, die praktisch sämtliche bewohnte Räume des Châteaus und mittlerweile auch einige Bereiche des immer noch weitgehend unerforschten riesigen Felsenkellers miteinander verband. Raffael Bois meldete sich: »Monsieur, Besuch ist eingetroffen. Mademoiselle Teri Rheken.«
    »Uiuiui!« brummte Zamorra. »Sie soll sich wie zu Hause fühlen, wie immer«, schlug er vor. »Bei uns dauert’s noch ein paar Minuten.«
    Als er eine halbe Stunde später, frisch geduscht und in einen weichen Bademantel gehüllt - Nicole hielt sich an ihren guten Vorsatz und trug einen knappen Tanga in Hautfarbe - in den Salon trat, stellte er fest, daß die Silbermond-Druidin sich offenbar nicht an die Empfehlung, sich wie zu Hause zu fühlen, gehalten hatte; zumindest kleidete sie sich nicht wie zu Hause, sondern trug Shorts und Bluse. Vor ein paar Tagen war sie noch wie Zamorra und Nicole in Florida gewesen, um den Geburtstag der Peters-Zwillinge in Tendyke’s Home zu feiern, und Zamorra entsann sich schmunzelnd, daß sie da keine Sekunde lang auch nur irgendeinen Faden am Leib getragen hatte.
    Teri gewährte Zamorra und Nicole einen innigen Begrüßungskuß, der andere Menschen vielleicht eifersüchtig gemacht hätte. »Was verschafft uns die Ehre deines überraschenden Besuches?« wollte Zamorra wissen.
    »Nachdem in Florida nix mehr los ist, dachte ich, ich könnte mal bei Fenrir vorbeischauen, und euer Château liegt ja zufällig am Wege.« Für die Silbermond-Druidin hätte es auf dem Mond erbaut sein können und hätte trotzdem am Wege gelegen; sie bewegte sich per zeitlosem Sprung über den Planeten Erde, und daher gab es für sie keine Entfernungen. »Vielleicht kann ich das alte Graufell überreden, wieder mal nach Mona zu kommen.«
    »Mona« war der Druiden-Name für die Insel Anglesey nördlich von Wales, Großbritannien. Dort hatten die beiden Silbermond-Druiden Teri

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