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0511 - Der Fluch der Baba Yaga

0511 - Der Fluch der Baba Yaga

Titel: 0511 - Der Fluch der Baba Yaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aktion…
    Huhn, Hühner…
    Verfolge die Spur. Helfen kann ich dir nicht, teilte das Amulett ihm mit. Zamorra seufzte. Wenn diese handtellergroße Silberscheibe, die Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, sich doch einmal klar ausdrücken würde!
    Er ahnte nur, daß etwas nicht stimmte, daß es mit Hühnern zu tun haben mußte, und daß die Gefahr wohl viel größer war, als sie alle ahnten.
    Oder daß diese Gefahr aus einer ganz anderen, unvermuteten Richtung kam…
    ***
    Eine Pfeife brannte; da war Glut. Kein Feuer, und deshalb konnte die Yaga auch nur verwaschene Eindrücke wahrnehmen. Aber sie war immerhin in der Lage, das Gespräch der drei Männer teilweise zu belauschen.
    Sie setzte ihre Beschwörung fort. Und ihre magische Kraft tastete nach den beiden Professoren Zamorra und Saranow.
    Es gab kein Entkommen…
    ***
    Stygia schrie auf. Das Feuer hüllte sie von allen Seiten ein und zehrte an ihr. Aber sie schaffte es, die Flammen wieder zum Erlöschen zu bringen. Sie war fassungslos. Die drei Alten hatten es gewagt, sie anzugreifen!
    »Das war eine Warnung«, teilten sie ihr mit. »Wenn du weiterhin versuchst, gegen unseren Willen zu handeln, werden wir dich töten.«
    »Warum?« stieß sie hervor. »Ihr seid irrsinnig!«
    Die Hexen kicherten. Stygia erschauerte. Sie wußte, daß die drei Alten ihre Drohung wahrmachen würden. Und sie besaßen die Macht dazu, hier in dieser Felsenhöhle. Sie wagten sich weiter vor, als die Fürstin der Finsternis befürchtet hatte.
    »Wen willst du mit dem Auge sehen?« fragte eine der Thessalischen plötzlich.
    Ungläubig vor Staunen starrte Stygia sie an. Zum ersten Mal konnte sie eindeutig erkennen, welche der drei Hexen zu ihr gesprochen hatte. Und mit dieser Frage war die einzelne Hexe auch aus der geschlossenen Phalanx ausgebrochen.
    Aber Stygia verschwendete ihre Energie nicht daran, über den Grund für diese Spaltung nachzugrübeln. Sie mußte die winzige Chance nutzen, die sich ihr bot, und das konnte sie nur, indem sie jetzt ihren Plan offenlegte.
    »Julian Peters!« stieß sie hervor.
    ***
    »Ich verstehe das nicht«, brummte Maximin. »Eigentlich hätten wir längst auf dieses zerstörerische Ungeheuer stoßen müssen! Aber da ist nichts… absolut nichts… noch zehn Kilometer, und wir erreichen das Dorf, in dem die Baba Yaga, oder wer auch immer es sein mag, zuletzt gemordet hat. Sie müßte in der verstrichenen Zeit doch viel weiter vorgerückt sein.«
    »Vielleicht hat sie den Kurs geändert oder es sich überhaupt anders überlegt«, brummte Saranow. »Wer kann schon in den Kopf einer Hexe schauen und erkennen, was sie plant?«
    Maximin hielt an, stieß die Tür auf und stieg ein. Er entfernte sich ein paar Meter vom Wagen, um tief durchzuatmen. Zamorra folgte ihm. Der Geheimdiensthauptmann schüttelte den Kopf. »Gospodin Zamorra, was hat dieses Walroß nur gegen mich, daß er mich mit seiner Pfeife so einräuchert? Ich habe ihm nichts getan! Und ich soll Sie wirklich nur unterstützen, nicht bewachen!«
    Zamorra hustete; auch er war froh, etwas freier atmen zu können. Saranow übertrieb es zuweilen. »Trösten Sie sich damit, daß geräucherte Ware länger hält, Kapitän. Er hat aus alten Zeiten etwas gegen jede Sorte Geheimdienst. Er hat zeitlebens von der Freiheit der Person und der Freiheit von Forschung und Lehre geträumt. Er ist mißtrauisch und kann eben nicht aus seiner Haut. Und im Westen gibt es Menschen, denen diese Freiheit von Forschung und Lehre schon fast zu weit geht.«
    »Das Reizthema Genforschung, nicht?« brummte Maximin. Abrupt wechselte er das Thema. »Haben Sie und Saranow wirklich noch keinen Plan? So paradox es auch klingt - es macht mir Sorge, daß wir immer noch nicht auf die Baba Yaga gestoßen sind. Wir müßten ihr längst begegnet sein.«
    Zamorra nickte. »Vielleicht ging es ihr nur darum, uns hierher zu locken. Vielleicht tappen wir geradewegs in eine Falle.«
    Oh, du kannst denken! meldete sich die telepathische Stimme des Amuletts spöttisch. Um ein Haar hätte Zamorra eine bissige Antwort gegeben, aber er konnte sich gerade noch beherrschen. Wie sollte er Maximin sein Selbstgespräch erklären?
    Zamorra dachte weiter. Eine Falle…? Sicher nicht für Saranow und Maximin. Dafür waren beide zu unwichtig. Maximin sowieso, und Saranow war nur eine Randfigur im ewigen Kampf gegen die Höllenmächte. Zamorra dagegen stand im Brennpunkt teuflischen Interesses. Und angesichts des haarsträubenden

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