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0511 - Der Fluch der Baba Yaga

0511 - Der Fluch der Baba Yaga

Titel: 0511 - Der Fluch der Baba Yaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und mörderischen Voranstürmens der Baba Yaga war er ohne weiteres gewillt, diese Sagen- oder Märchengestalt ins Lager der Schwarzblütigen einzuordnen. Vielleicht hatte jemand die Yaga auf ihn angesetzt? Was das anging, wartete die Hölle immer wieder mit Überraschungen auf, griff in die große Trickkiste und setzte Gegner auf Zamorra an, die bis dato unbekannt gewesen waren. Er hatte zwar einige Zeit Ruhe gehabt, wenn man das so nennen konnte; er war selbst der Jäger und nicht der Gejagte gewesen. Aber vielleicht war es wieder einmal soweit, daß jemand in Höllen-Tiefen beschlossen hatte, Zamorra zur Strecke zu bringen oder ihm wenigstens einen gehörigen Schreckschuß vor den Bug zu setzen.
    Aber… gab es dann Zusammenhänge mit den anderen Vorfällen?
    Sollte Zamorras Team durch die Gleichzeitigkeit einer Vielzahl von Aktionen getrennt werden?
    Dieser Verdacht verfestigte sich immer mehr in ihm. Nun, er konnte nur versuchen, das Beste aus seiner Aufgabe zu machen. Und die hieß: Baba Yaga.
    Er sah sich nach Saranow um. Der Parapsychologe hatte den Fahrersitz vorgeklappt und kletterte gerade aus dem Geländewagen. Zamorra nahm an, er werde sich zu ihnen gesellen, um sie auch hier im Freien mit seinem Pfeifenqualm zu plagen, aber zu seiner Überraschung klappte Saranow die Sitzlehne nur wieder zurück, schwang sich hinter das Lenkrad und startete den Motor.
    »Was…«, entfuhr es dem entgeisterten MBR-Mann.
    Saranow wendete den Shiguli-Niva blitzschnell, gab Gas und jagte mit dem Wagen davon - in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Maximin begann fassungslos hinter dem Wagen herzulaufen, blieb aber schon nach ein paar Metern wieder stehen.
    Überrascht sah er Zamorra an.
    »Macht er das öfters?« fragte er entgeistert.
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf. Er mußte plötzlich an Huhn nach Moskowiter Art denken…
    ***
    Die alte Hexe, die durch die Glut im Pfeifenkolben die drei Menschen beobachtete, hatte schnell reagiert, als zwei von ihnen den pferdelosen Wagen verließen. Sie konzentrierte sich auf den dritten, den sie über die Hühnerknochen mit ihrer Magie beherrschen konnte, und zwang ihn in ihren Bann. Sie zwang ihn dazu, mit dem pferdelosen Wagen zu flüchten und Zamorra und den Unwichtigen hilflos und allein zurückzulassen. Nun gut, ganz hilflos war zumindest Zamorra nicht, denn zu ihm fand sie immer noch nicht den rechten Zugang, er schirmte sich immer noch teilweise ab. Aber das würde keine Rolle mehr spielen, wenn sie sich erst in seiner unmittelbaren Nähe befand.
    Als sie dachte, daß Saranow mit dem Wagen so weit von den anderen entfernt war, daß sie ihn zu Fuß unmöglich innerhalb der nächsten Stunde einholen konnten, versetzte sie ihn in tiefen Schlaf und entließ ihn anschließend aus ihrer Kontrolle.
    Jetzt konnte sie sich Zamorra zuwenden.
    ***
    »Julian Peters«, raunten die blinden Thessalischen Hexen. »Das Telepathenkind, vor dem die Hölle sich so fürchtete, daß sie alles daran setzte, seine Geburt zu verhindern, und später versuchte, es zu töten… ah, Stygia, stimmt es nicht, daß Julian Peters vor dir Fürst der Finsternis war? Daß das, was die Höllischen fürchteten, ganz anders stattfand, als sie dachten? Stimmt es nicht, daß sie immer noch nicht wissen, woran sie mit dem Telepathenkind sind? Stimmt es nicht, daß du nach seinem freiwilligen Verlassen des Fürstenthrons dir diesen mit einem Trick erschwindelt hast?«
    Stygia erstarrte. Woher wußten die Hexen das?
    »Du bist schlau, Tochterschwester«, ertönte es. »Du warst klug genug, die Gunst der Stunde zu nutzen. Und nun weiß niemand, wo sich das immer noch lebende Telepathenkind aufhält. Man munkelt von einer Hütte im tibetischen Hochland, doch es ist ungewiß, ob das Telepathenkind sich dort noch aufhält…«
    Stygia nickte langsam. Julian Peters, Sohn von Robert Tendyke und der Telepathin Uschi Peters, das geheimnisvolle Wesen, das innerhalb eines Jahre vom Säugling zum Erwachsenen herangereift war - und wohl deshalb immer noch die Mentalität eines spielenden Kindes besaß.
    Stygia haßte ihn.
    Sie war es gewesen, die ihn in Alaska vom Jüngling zum Mann gemacht hatte; sie hatte geglaubt, ihn nach diesem prägenden Erlebnis lenken zu können. Doch er hatte sie überrundet und gedemütigt. Das würde sie ihm nie verzeihen. Jetzt war er verschwunden. Sie wollte ihn finden, um ihn zu vernichten oder ihn zu zwingen, mit seinen unglaublich überragenden Fähigkeiten wieder der Hölle zu dienen. Zu

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