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0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kittys Erzählungen.
    Mein Weg führte mich in eine etwas belebtere Gegend. Na ja, belebt war vielleicht etwas übertrieben. Lokale reihten sich aneinander. Davor standen Typen herum, die mich aus hungrigen Augen anstarrten. Der fließende, dünne Nebel ließ sie wie Gestalten aus einem Gespensterreich erscheinen. Schwere Motorräder standen neben schicken Sportwagen. Das Lokal, aus dem Musik dröhnte, schien in der Branche einen bestimmten Ruf zu haben. Möglicherweise ein Insider-Treff, um es mal positiv auszudrücken.
    Ich ging vorbei.
    Angepöbelt wurde ich nicht. Einige Schritte weiter, vor einem geschlossenen Porno-Shop mit trister Beleuchtung, standen Mädchen und wollten mit mir aufs Zimmer.
    Ich ging vorbei, sie fluchten hinter mir her.
    Kitty hatte mir gesagt, daß ich in die nächste Straße links einbiegen sollte.
    Das tat ich auch.
    Kaum war ich um die Ecke gegangen, sah ich das Baugerüst. In letzter Zeit traf der Besucher sehr oft auf diese Gerüste. Irgend jemand hatte sich vorgenommen, das alte Soho zu renovieren, touristenfreundlicher zu machen.
    Daß dabei viel von der typischen Substanz verlorenging, wußte man, aber hier ging es ums Geld, und das wiederum drückte andere Argumente ins zweite Glied.
    Das Gerüst stand nur deshalb, weil die Außenfassade so bleiben sollte. Hinter ihr bildeten die Trümmer der Mauern regelrechte Berge. Es war ein Mietshaus gewesen mit Geschäften im Erdgeschoß, die natürlich größere Schaufenster besaßen, durch die ich schauen konnte.
    Schutt und. Trümmer bildeten kaum ein Durchkommen. Da brannte auch kein Licht, dennoch begann es hinter der Fassade plötzlich zu flackern.
    Feuer!
    Jemand mußte Feuer gelegt haben, und ich dachte natürlich an Kittys Erzählung.
    Sollte ich tatsächlich das Glück haben und diesen Hard-Rock-Zombie sehen können?
    Noch waren die Flammen ziemlich schwach. Wenn mich nicht alles täuschte, bildeten sie bereits einen Kreis, von dem Kitty ebenfalls berichtet hatte.
    Das mußte er sein.
    Wenn diese Gestalt schon da war, wollte ich sie mir auch aus der Nähe ansehen.
    Offene Fenster oder Türen gab es genügend, die konnte ich mir aussuchen.
    Ich duckte mich unter einem Laufbrett hinweg und stieg durch die Türöffnung neben einem Schaufenster ein.
    Der Geruch von Staub, Mörtel und klebriger Feuchtigkeit umfing mich. Dicht hinter der Fassade begannen bereits die Trümmer.
    Wie gesagt, sie bildeten regelrechte Berge mit kleinen Tälern dazwischen.
    Und auf einem dieser Berge stand er, inmitten eines Feuerringes.
    Der Hard-Rock-Zombie!
    Gleichzeitig erwärmte sich mein Kreuz…
    ***
    Es war kein Brennen auf meiner Brust, nur eine leichte Erwärmung.
    Sie reichte allerdings voll und ganz aus, um mir zu sagen, daß sich dämonische Kräfte in der Nähe ausgebreitet hatten.
    Da kein anderer sich in der Nähe befand, mußte diese Strahlung von der im Feuerkreis stehenden Gestalt ausgehen.
    Er bot schon ein unheimliches und gleichzeitig groteskes Bild. Und er sah so aus, wie Kitty ihn mir beschrieben hatte. Nur auf den Haarschnitt hätte sie etwas näher eingehen sollen, denn so eine »Frisur« hatte ich nicht einmal bei den stärksten Punkern gesehen.
    Die Haare standen wie rot und gelb gefärbte Besenborsten, auch so dicht.
    Das Gesicht war ebenfalls stark. Mehr eine fleischige Masse, in die jemand einige Merkmale hineingedrückt hatte. Nase, Ohren, Kinn, Lippen, das alles wirkte fleischig, übergroß, einfach surrealistisch.
    Hinzu kam der Flammenkreis.
    Das Feuer brannte kniehoch. Im Widerschein der sich bewegenden Zungen ließ sich nicht erkennen, wie dunkel oder hell seine Haut war. Über sie huschte jedenfalls ein rotgelbes Flackerlicht.
    Und er besaß seine Gitarre.
    Manchmal kommen mir die Typen vor, als hätten sie sich in die Hose gemacht, wenn sie breitbeinig dastanden und in den Knien trotzdem einknickten.
    Auch der Typ vor mir hatte diese Haltung angenommen. Ich wartete nur darauf, daß er anfing zu spielen.
    Er ließ sich Zeit.
    Ob er mich gesehen hatte, konnte ich nicht behaupten. Ich stand zwar draußen, doch die schmutzige Rückwand der Fassade lag im Dunkeln und schützte mich.
    Dann begann es.
    Ein konvulsivisches Zucken schnellte durch den massigen Körper des Hard-Rock-Zombie. Er warf den Kopf in den Nacken, riß das Maul auf – Mund konnte man dazu nicht mehr sagen –, und ein uriger Schrei fegte in den nebligen Nachthimmel.
    Das Feuer hatte die Schwaden etwas vertrieben, deshalb sah ich den Kerl ziemlich scharf, der

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