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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geschäftsführers zu werden. Ein Traumjob, auch wenn sie manchmal mehr als zwölf Stunden am Tag auf den Beinen war.
    Ihr Leben verlief glatt, ohne Ärger, sie hatte keine finanziellen Sorgen, für einen chicen Wagen, einen gebrauchten Porsche, doch das alles änderte sich schlagartig, als ein Mann in ihr Leben trat, den sie schon fast vergessen hatte.
    Es war Basil Wieran, ihr Bruder!
    Plötzlich – es war an einem Freitagabend gewesen – stand er vor ihrer Tür und hatte sie so angeschaut, daß sie einfach nicht anders konnte, als ihn reinzulassen.
    Jahrelang hatten sie sich nicht gesehen. Ihr Bruder war in die Wohnung getaumelt und hatte nur einen Satz gesagt, der sie jedoch bis ins Mark getroffen hatte.
    »Du mußt mir helfen, Sandra!«
    »Wie denn?«
    »Du mußt mir helfen. Ich bin am Ende!«
    Er war es, das sah sie. So etwas konnte man nicht spielen. Sein Gesicht war gezeichnet. Der erlebte Schrecken stand darin eingemeißelt. Basil war um Jahre gealtert. Er sah nicht aus wie 33, aber fünfzehn Jahre älter.
    Grau wie Papier die Haut; das Flakkern in den Augen deutete auf jemand hin, der ständig gehetzt wurde. Danach fragte sie auch.
    »Ja, sie sind hinter mir her!«
    »Wer denn?«
    »Die Mächte des Bösen!«
    Sandra hatte lachen wollen, aber die Stimme ihres Bruders hatte verdammt ernst geklungen. »Du warst doch in einem Kloster.«
    »Sicher.«
    »Ist da die Welt nicht in Ordnung?«
    »Im Prinzip schon. Ich hätte auf die Brüder hören sollen, aber ich habe St. Patrick verlassen.«
    »Wo bist du hingegangen?«
    »Das darf ich dir nicht sagen. Ich würde dich sonst in eine schreckliche Gefahr bringen.« Er ballte die Hand zur Faust. »Frage nicht mehr weiter, Sandra. Es ist die Macht des Schicksals, die mich verflucht hat.« Er hob den Kopf. »Darf ich bei dir bleiben?«
    »Natürlich, Basil, du bist mein Bruder.«
    »Danke. Und mache ich dir auch keine Schwierigkeiten? Ich meine, du wirst einen Freund haben…«
    »Ja, aber der wohnt nicht hier. Wir sehen das etwas lockerer, wenn du verstehst.«
    »Natürlich.«
    An diesem Gespräch mußte Sandra denken, als sie einen Tag später durch den Supermarkt ging, um einige Lebensmittel einzukaufen. Sie hatte an diesem Tag überpünktlich Feierabend gemacht, obwohl sie es sich eigentlich nicht hatte leisten können. Dafür wollte sie die Arbeit später nachholen.
    Vor fünf Jahren hatte sie ihren Bruder zum letztenmal gesehen.
    Ihn und Sandra trennten Welten, schon als Kinder waren sie sehr verschieden gewesen.
    Basil stets introvertiert, sie genau das Gegenteil davon. Immer aufgeputzt, stets mußte etwas los sein, wo sie sich herumtrieb. Ruhe war für Sandra Gift gewesen.
    Über der schräg gebauten Obsttheke hing ein Spiegel. Er vergrößerte optisch das Angebot der Waren auf das Doppelte. Und auch sie konnte sich darin sehen.
    Sie lächelte. Chic und modisch war sie stets gekleidet. Der schwarze Rock zeigte die gewisse Kürze und besaß fast die Form eines Ballons. Dazu trug sie einen braunen Kaschmirpullover, sehr teuer, auch wenn er schlicht aussah. Die einfache Kette hing locker um ihren Hals. Das dunkle Haar zeigte zwei Frisuren in einer. Im Nacken länger, an der Stirn dafür kürzer. Ein Schnitt, wie ihn viele Frauen gern getragen hätten und er auch von Mannequins gern vorgeführt wurde. Der helle Mantel endete an den Waden. Es sah lässig aus, wie sie ihn um die Schultern geworfen hatte. So wie Sandra sah eben eine moderne, junge, gutverdienende Frau aus, die mit beiden Beinen im Leben stand und noch jung genug war, um das Wort Einsamkeit nicht zu kennen.
    Sie fuhr mit dem Wagen weiter, nachdem sie einige Orangen in den Korb gelegt hatte.
    Joghurt, Milch, Käse, etwas Fisch, das alles packte sie ein. Noch ein Brot legte sie dazu und hoffte, damit auch den Geschmack ihres Bruders getroffen zu haben.
    Sie fuhr zur Kasse, wo nur ein Mann vor ihr stand und sie deshalb schnell bedient wurde. Am Morgen hatte sie schon einige Kleidungsstücke für ihren Bruder eingekauft. Er war völlig abgebrannt bei ihr erschienen, die Sorgen drückten ihn stark.
    An diesem Abend, das stand fest, wollte sie mehr aus ihm herausbekommen. Er mußte einfach über sich sprechen, außerdem war sie die einzige Verwandte. Die Eltern lebten leider nicht mehr.
    Die Frau an der Kasse tippte die Preise ein und nannte die Endsumme, die gleichzeitig auf einer Digitalanzeige in einem Lichtfeld erschien.
    Sandra zahlte, bekam das Wechselgeld und verließ den Laden. Die Waren hatte sie in

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