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0513 - Sandra und die Mördermaske

0513 - Sandra und die Mördermaske

Titel: 0513 - Sandra und die Mördermaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich so denke. In welchen Schwierigkeiten steckst du?«
    Basil senkte den Kopf. »In sehr tiefen.«
    »Hast du ein Verbrechen begangen?«
    »Um Himmels willen, nein? Wie kommst du darauf?« Er zeigte sich empört über die Frage.
    »Ich meinte ja nur. Ich möchte herausfinden, was es ist. Du wirst doch mit mir darüber reden. Ich möchte dir gern helfen, Basil.«
    »Das freut mich und ehrt dich. Es wird sehr schwer werden. Wir müssen aufpassen. Die… die Stimme, Sandra, die hast du dir nicht eingebildet. Es gibt sie.«
    »Und wer ist sie?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Jetzt nicht, später. Nur soviel: Es gibt in Schottland eine alte Ruine. Lumluine Abbey! Merke dir diesen Namen genau. Er ist wichtig, falls ich mal nicht mehr sein werde.« Er nickte in den Raum hinein. »Bis gleich, Sandra.« Basil Wieran ging und schloß leise die Tür.
    Seine Schwester saß in der Wanne, wie erstarrt. Sie schüttelte nicht einmal den Kopf und konnte sich über die Reaktion ihres Bruders nur wundern.
    Gleichzeitig stieg Furcht in ihr hoch. Basil schien in eine Sache verstrickt zu sein, die die Grenzen des normalen Verstands bei weitem überschritt.
    Was lief hier ab? Welche Dinge hatte Basil geweckt? Er mußte große Sorgen haben, vielleicht sogar lebensgefährliche. Das alles wollte sie herausfinden. Sie befürchtete jedoch, schon zuviel Zeit verloren zu haben.
    Sie stieg aus der Wanne. Ruckartig hatte sie sich hingestellt und spürte das Schwindelgefühl, das sie packte. Der Kreislauf bestand die Belastungsprobe nicht hundertprozentig.
    Sandra hatte das Gefühl, über den Fliesen zu schweben, als sie das weiße, flauschige Badetuch vom Haken nahm und ihren Körper darin einhüllte.
    Auch das Abtrocknen hatte sich bei ihr zu einem Zeremoniell entwickelt. Allerdings verzichtete sie an diesem Tage darauf, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Ihrem Bruder ging es schlecht. Je früher sie die Probleme mit ihm besprach, desto besser war es. Um die Haare vor der Feuchtigkeit zu schützen, hatte sie eine Haube übergestreift. Die nahm Sandra ab, schüttelte das Haar aus, rieb sich trocken und ölte die Haut auch nicht ein. Sie griff zur Unterwäsche, streifte die Dessous aus hauchdünnem Stoff über und zog den Hausmantel an, ein leichtes Etwas, das bis zum Boden reichte.
    Das Wasser gluckerte aus dem Abfluß. Die schmatzenden Geräusche waren nicht sehr laut, deshalb vernahm sie auch die Schreie, die plötzlich aufklangen.
    Keine schrillen, spitzen Laute, eher ein dumpfes, unheimlich klingendes Gurgeln, das selbst die geschlossene Tür nicht stark dämpfen konnte.
    Sandra wußte Bescheid. Es gab nur einen, der sich außer ihr noch in der Wohnung befand.
    Basil!
    Sie rannte zur Tür, riß sie auf und lief in den Flur. Die Tür zum Wohnraum war nicht ganz geschlossen, sie stand auch nicht so weit offen, als daß Sandra das Zimmer hätte überblicken können. Sie riß die Tür auf.
    Da sah sie ihren Bruder!
    Er stand neben den hohen Lautsprechern der Hi-Fi-Anlage und schrie jammernd. Er konnte nicht lauter rufen, denn auf seinem Gesicht saß wie angeklebt eine silberne Maske, in deren Augen eine rote Glut leuchtete…
    ***
    Sandra stand auf der Schwelle, sah die fürchterliche Szene, ohne sie begreifen zu können.
    Das Grauen hatte zugeschlagen. Sandra ahnte es, aber sie wußte nicht, was sie tun sollte.
    Es war so schrecklich unwirklich, wie eine Sequenz, die überhaupt nicht in ihr Leben hineingehörte.
    Basil tat nichts. Er hatte nicht einmal die Arme erhoben, um die Maske vom Gesicht zu reißen. Seine Knie zitterten, das schwere Stöhnen drang der jungen Frau entgegen, die den Namen ihres Bruders flüsterte, ohne es bewußt zu merken.
    Bis sie es nicht mehr aushielt. Der erste Schreck war überwunden.
    Sie dachte auch nicht mehr an die geheimnisvollen Warnungen, die ihr eine Stimme zugeflüstert hatte, sie wollte Basil einfach helfen und lief auf ihn zu.
    Sandra wußte nicht, ob er sie hatte kommen hören. Jedenfalls sprang sie vor ihm hoch, packte die Maskenhälfte, die das Gesicht des Bruders verdeckte – und schrie gellend auf.
    Etwas hatte gezischt. Sandra spürte den brennenden Schmerz, taumelte zurück und schaute sich die Handflächen an, wo sich auf den Ballen rote Flecken abmalten.
    Die Frau hatte sich die Hände verbrannt!
    Ihr Bruder kämpfte weiter. Es war ein vergebliches Ringen. Er schaffte es einfach nicht, sich der gefährlichen Maske zu entledigen.
    In einem letzten Aufbäumen wankte auch er durch den Raum,

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