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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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worden, hier würde er nichts finden.
    Deshalb mußte er dorthin, wo sich Menschen befanden. Da konnte er sie sehen, spüren. Er mußte also dorthin gehen, wo er die hellere Kuppel über dem nachdunklen Himmel schweben sah, wo der Schein zahlreicher Lichter von unten her in die Höhe stieg, den Dunst durchdrang und den trägen Schein malte.
    Da war Leben.
    Er rannte. Virgil konnte über Stunden hinweg in einem bestimmten Trab laufen, ohne zu ermüden. Schon bald erreichte er ein Bahngleis, sprang darüber hinweg, rannte eine Böschung hoch und schaute an der anderen Seite auf das Gelände eines kleinen Güterbahnhofs.
    Auf einigen Gleisen waren Güterwaggons abgestellt worden. Sie sahen aus, wenn sie zu mehreren hintereinander standen, wie eine schwarze Schlange. Nur wenige Signalleuchten schimmerten im schwachen Dunst, der als träge Fahne vom Wind vorangetrieben wurde.
    Menschenleer war das Gelände.
    Virgil schüttelte den Kopf. Er wollte Menschen, er brauchte sie, er mußte sie riechen, er mußte sie um sich haben, damit er dem Auftrag gerecht werden konnte.
    Auf nackten Füßen lief er die Böschung an der anderen Seite hinab. An deren Ende befand sich eine wilde Müllkippe. Wohlstandsabfall, Glas und Kunststoffzeug gemischt.
    Der dunkelhäutige Hüne lief hindurch. Unter seinen Füßen splitterte es. Er zertrat das Glas, als wäre es Papier, und verletzte sich nicht einmal dabei.
    So rannte er weiter.
    Die Gleise schimmerten regennaß. Vor ihm erschien die Reihe der abgestellten Güterwagen. Wuchtige Klötze, die eine Wand bildeten und von Virgil überklettert wurde.
    Als er auf dem Dach eines Wagens stehenblieb, sah er die Straße.
    Sie lief parallel zum Bahnhof. Autos huschten darüber hinweg. Tote Gegenstände auf vier Rädern, aber keine Menschen, die darin saßen.
    Virgil lachte.
    Ein Auto war gut. Er konnte es zwar selbst nicht fahren, aber er würde sich eines nehmen, das stand jetzt für ihn fest. Als er vom Dach des Waggons zu Boden sprang, verließ ein Schrei seinen Mund. Er kam sicher auf und rannte weiter in Richtung Straße. Ein breites, glitzerndes Etwas versperrte ihm dort den Weg.
    Es war ein Zaun.
    Macumba trieb ihn an, und Macumba gab ihm die Kraft für einen gewaltigen Sprung, der ihn gegen den Zaun warf, wo er sich festklammerte wie ein Affe und mit geschickten Bewegungen hochkletterte.
    Sehr schnell hatte er es geschafft, erreichte den oberen Rand und schwang sich darüber hinweg. Geschickt turnte er an der anderen Seite wieder nach unten, kam auf einem schmalen Streifen neben der Straße auf und schaute nach rechts, wo die Fahrzeuge aus der Finsternis erschienen. Zuerst nur als schwache Glotzaugen innerhalb einer dunklen Masse. Dann vernahm er das Schmatzen der Reifen auf dem feuchten Untergrund.
    Virgil zuckte einige Male. Wenn er einen Wagen anhalten wollte, mußte er auf die Straße springen.
    Noch ließ er sich Zeit.
    Vier weitere Autos passierten ihn. Dann wagte er es. Was sollte ihm schon passieren. Er stand unter dem Schutz Macumbas, der über Tote und Lebende gleichermaßen die Schwingen hielt.
    Was er tat, geschah mit Kraft. Auch jetzt katapultierte er sich auf die Straße. Das Auto war noch weit genug entfernt. Trotz des feuchten Belags würde der Fahrer noch bremsen können.
    Beinahe wäre er auf der nassen Unterlage noch ausgerutscht. Die Hornhaut an den Sohlen war einfach zu glatt.
    Er drückte sich dann in die Knie, konnte sich gut fangen und drehte sich auf der Stelle.
    Das Auto fuhr auf ihn zu. Ein schrilles Hupsignal schallte ihm entgegen, zusammen mit den blendenden Lichtern der beiden Scheinwerfer, die ihn packten.
    »Macumba, Macumba!« schrie er dem Wagen entgegen. Er mußte stoppen, er würde stoppen.
    Das Fahrzeug schlingerte, weil es zu hart abgebremst worden war.
    Es kam bedrohlich näher, wuchs vor ihm hoch – und.
    Der Aufprall.
    Virgil spürte ihn, aber er hatte ihm die Wucht genommen, denn kurz vor der Berührung warf er sich zurück, und zwar so weit, daß ihn das Auto kein zweites Mal erwischen konnte.
    Auf der Straße blieb er liegen. Den Schmerz an den Beinen ignorierte er, das war eine Lappalie.
    Wichtig war der Wagen.
    Er schnellte in dem Augenblick hoch, als an der rechten Seite die Fahrertür aufschwang.
    Eine Frau kletterte aus dem Fahrzeug. Sie trug ein Tuch, das eng um ihren Kopf gewickelt war.
    Wahrscheinlich dachte sie, Virgil verletzt zu haben. Den Irrtum erkannte sie nach dem zweiten Schritt.
    Da jagte die Gestalt plötzlich hoch. Die Frau war

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