0514 - Macumbas Totenhöhle
mit, und der Sumpf setzte wieder all seine Kraft ein. Diesmal reagierte er wie immer.
Er zog das allmählich zerbrechende Monstrum hinein in seine unheimliche Tiefe.
Plötzlich war auch das Strahlen da.
Ein tiefes Rot, aus dem Schoß der Erde stammend. Dabei noch einen violetten Ton annehmend.
In diese Farbe sackte derjenige hinein, der einmal ein Mensch gewesen war und Virgil geheißen hatte.
Im gleichen Moment bekam Jane Kontakt mit dem Untergrund.
Sie zog noch die Beine an, denn unter ihr schwamm der Boden wie ein aus dünnem Pudding bestehender Spiegel.
»John, ich…«
Sie verstummte, denn plötzlich bekam sie Kontakt. Gleichzeitig löste ich meine Füße von ihren Schultern, sprang zu Boden – und fand den Widerstand.
Er war hart geworden. Nichts erinnerte mehr daran, was einmal hier gewesen war.
Dennoch war das Ende nicht erreicht. Ein unheimlicher Orkan tobte plötzlich durch die Halle. Der Wind jagte in das Meer aus zahlreichen Flammen hinein, löschte es, so daß die Dunkelheit wie ein Sack über uns fiel.
Sofort begann das Chaos.
Jane hatte sich gegen mich geworfen. Ich schlang meine Arme um sie, hielt sie fest, während um uns herum die große Flucht begann.
Wir ließen die Leute laufen. Sie hatten hoch gespielt und verloren.
Aber beendet war dieses Spiel noch nicht.
Darüber sprachen wir, als wir zusammen im Rover saßen. Wir hatten noch nach dem verletzten Farbigen Ausschau gehalten. Er befand sich nicht mehr auf dem Beleuchterboden. Wahrscheinlich hatte er das Weite gesucht.
»Was haben wir erreicht?« fragte ich.
»Nicht viel«, sagte Suko.
»Vielleicht sogar gar nichts«, meinte Jane. »Sicher ist nur, daß etwas auf uns zukommt.«
»Macumba!«
»Richtig, John. Mittel- und Südamerika, gemischt mit einem Schuß Afrika.« Sie legte den Kopf auf die Nackenstütze. »Eine verdammt böse Magie, von der wir den Anfang mitbekommen haben. Jemand lauert im Hintergrund, einer, den wir mit dem Begriff Macumba identifizieren können. Aber frag mich nicht, wer das ist. Virgil war ein Helfer. Ein anderer muß ihn geschickt haben.«
»Darüber brauchen wir uns heute keine Gedanken mehr zu machen«, sagte ich.
»Soll ich fahren?«
»Ja, Suko, gib Gas. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß es mir hier nicht mehr gefällt.«
»Und mir auch nicht«, sagte Jane, lehnte ihren Kopf gegen meine Schultern und schloß die Augen.
Noch war sie zufrieden. In einigen Stunden aber, wenn es hell wurde, sah für sie die Welt wieder anders aus.
Wir alle fragten uns, wie lange dieser Zustand noch anhalten würde? Eine Antwort konnte uns nur die Zukunft geben.
ENDE
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