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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klauen mit langen Fingern und messerspitzen Nägeln drangen aus der braunen Masse hervor, um den Mann und die Frau in den tödlichen Morast zu ziehen…
    ***
    Nicht nur Suko hatte die Gefahr erkannt, auch mir war nicht entgangen, was uns in der Tiefe, die gar nicht mehr so tief war, erwartete. Auch die Macumba-Diener hatten es gesehen. Sie gerieten plötzlich außer Rand und Band. Keiner blieb mehr an seinem Platz. Viele wollten das Ungeheuer sehen, sie drängten sich um das Sumpfloch und hatten Glück, daß sie nicht selbst hineinfielen.
    Uns aber streckten sich die Klauen entgegen.
    Auch Jane hatte dies gesehen. Sie schielte zu mir hoch. »John!« keuchte sie. »Das ist Virgil!«
    »Ich weiß.«
    »Kannst du ihn…?«
    »Paß auf, Mädchen. Ich stelle mich auf deine Schultern. Hältst du das durch?«
    »Das muß ich.«
    »Ich versuche es mit der Beretta!«
    »Mach schon!«
    Mit einer Hand klammerte ich mich am Seil fest. Die Rechte verschwand unter meiner Jacke, ich fühlte den kühlen Griff der Waffe und holte sie hervor.
    Nicht allein die Hände stachen aus dem Sumpf. Der verwandelte Virgil war dabei, wieder zurückzukehren. Zwischen den Händen und den Armen erschien das dunkle Etwas.
    Seine Schädelplatte.
    Ebenfalls mit dicken Schuppen übersät, die die Haut bildeten.
    Einen regelrechten Panzer hatten wir vor uns, so jedenfalls kam mir diese Haut vor.
    Ich zielte an Jane vorbei.
    Der Schuß peitschte auf.
    Vorhin hatte Suko auf irgendwen geschossen, jetzt war ich an der Reihe.
    Treffer!
    Konnten wir jubeln?
    Nein! Das verfluchte Monstrum schüttelte sich, als wollte es Regentropfen wegschleudern.
    Vielleicht hatte es ihn erwischt, möglicherweise war auch die Kugel in den Morast gefahren, jedenfalls war der veränderte Virgil noch vorhanden und steckte voll und ganz in Macumbas Klauen.
    Jane schaute zu mir in die Höhe. »John, das schaffst du nicht!« keuchte sie.
    »Ich versuche…«
    »Nein, laß es mich machen!«
    Fast hätte ich gelacht. »Wie denn? Glaubst du, daß du besser schießen kannst?«
    »Nicht mit einer Kugel!«
    »Wie denn?«
    »Du mußt mir vertrauen, John!« schrie sie. Ihr Gesicht war verzerrt. Die Haut schien dünner geworden zu sein. Unter ihr schimmerten die Knochen durch.
    War das die Chance?
    »Also gut, versuche es!«
    Uns blieb tatsächlich nicht viel Zeit. Wir sanken tiefer und tiefer.
    Am Hallenboden drängten sich die Menschen zusammen. Sie streckten ihre Arme aus, bewegten die Finger, als wollten sie uns greifen, uns betasten und uns in das Sumpfloch werfen.
    Dort erschien der veränderte Virgil. Nicht nur seine Hände und die Arme bekamen wir zu Gesicht, auch der widerliche Kopf erschien jetzt und wurde so gedreht, daß Jane und ich in das Gesicht schauen konnten.
    Ein Gesicht?
    Nein, eine Fratze!
    Eine häßliche, abstoßende Fratze. Zusammengesetzt aus einer schuppigen Haut, in die jemand Augen hineingedrückt hatte, die aussahen wie kleine ovale Seen. Sie glitzerten gelblich. Aus der Nase war ein flacher Gegenstand geworden, aus dem Mund eine Schnauze.
    Er riß sie auf.
    Ein Maul wie ein Schlund starrte uns entgegen. Furchtbar, mit gefährlichen Reißzähnen.
    Macumbas Sumpfmonster. Die Reinkarnation des Bösen. Virgil war als das zurückgekehrt, auf das er gehofft hatte.
    Als absoluter Diener der unheimlichen, im Hintergrund lauernder Kraft. Als todbringender Teufel.
    Würde Jane es schaffen?
    Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen. Sie hatte den Kopf gesenkt, um das Monstrum anschauen zu können. Ihren Blick bohrte sie in seine Augen, und jetzt hoffte Jane, daß sie einiges von ihren alten Kräften noch behalten hatte, um sie zum Positiven einzusetzen.
    Inzwischen jagte auch Suko die Treppe hinab und holte seine Dämonenpeitsche hervor.
    Wir näherten uns immer mehr dem Sumpfloch, aus dem nicht nur das Monstrum hervorgestiegen war. Jetzt quollen auch Blasen hoch, die zerplatzten und träge Schwaden entließen.
    Jane strengte sich an. Sie gab nichts preis. Ihr Blick bohrte sie lanzengleich in das schreckliche Zerrbild des anderen.
    Die Augen des veränderten Virgil spürten die Kraft zuerst. Ihr heller Blick erlosch. Etwas schien in den Pupillen zu zerbrechen, als bestünde es aus Glas.
    Die Arme zuckten, und diese Bewegungen übertrugen sich auch auf die Hände. Sie schlossen sich zu Fäusten, öffneten sich wieder, dann fielen sie nach vorn und klatschten machtvoll auf die Sumpffläche.
    Gleichzeitig rann ein Ruck durch den Körper. Er schüttelte sich, der Schädel gleich

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