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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und auch Hoffnung gab. Macumba war Trost, war Vergessen für die Kleinen und die Unterdrückten.
    Macumba war Magie, war ein Zauber, war Voodoo, war die Sprache mit den Toten oder deren Geistern, die durch andere Sphären wehten.
    Wer über Macumba lachte, bekam dessen Rache zu spüren. Viele hatten gelacht, viele sollten noch lachen, für sie aber würde es ein schauriges Erwachen geben.
    Virgil liebte Macumba, denn der Zauber hatte ihm seinen Lebenswillen zurückgegeben.
    Jetzt besaß er die Kraft, die er sich immer gewünscht hatte. Er würde sie ausnutzen. Er würde durch die Stadt gehen, durch das nächtliche London, und er würde sich vorkommen wie ein Raubtier auf der Suche nach seinen Opfern.
    Er suchte auch.
    Man hatte ihm gesagt, daß es viele gab, die Macumba liebten. Er mußte sie nur finden, und das wollte er unter allen Umständen auch schaffen. Deshalb hatte er sich nicht gewehrt, als man ihn schickte.
    Virgil war sensibilisiert worden. Wenn ihm jemand begegnete, würde er genau spüren, zu welcher Art Mensch dieser Fremde gehörte. Manche Personen konnten als medial begabt oder sogar als Medium bezeichnet werden.
    Die suchte Virgil…
    London war groß, riesig, gewaltig. Aber es gab nicht überall die Orte, wo er Macumba finden würde. Sie konzentrierten sich auf bestimmte Plätze.
    Noch stand er in der schmalen Gasse zwischen zwei alten, schmutzigfeuchten Hausfronten. Er nahm einen scharfen Geruch wahr. Es roch irgendwie verbrannt.
    Woher der Geruch stammte, konnte Virgil nicht sagen. Er empfand ihn nicht einmal als unangenehm.
    Virgil, der dunkelhäutige Mann aus Westindien, besaß ein breites Gesicht. Ebenso breit war die Nase. Sie wirkte wie ein Klumpen, den man in das Gesicht hineingedrückt hatte.
    Schnüffelnd bewegte er die Ränder der beiden Nasenlöcher. Er hörte Schritte. Sie kamen von links und näherten sich der Einfahrt.
    Virgils Hände zuckten.
    Er spürte plötzlich die Macht, das Trommeln in seinem Kopf nahm an Lautstärke zu. Er wußte, daß er es schaffen konnte und warf einen Blick auf seine Finger.
    Sie waren ziemlich lang, auch ungemein kräftig. Wenn er damit zudrückte, hatte sein Opfer nicht die Spur einer Chance.
    Er lächelte, als er sich bis an den Rand der Gasse vorschob, wo plötzlich die Gestalt auftauchte.
    Virgil griff zu.
    Seine Arme schossen aus der Öffnung. Sie waren wie die Schenkel einer Schere, die den Hals des völlig überraschten Opfers zu fassen bekamen und zudrückten.
    Der Mann kam nicht einmal dazu, noch ein Röcheln auszustoßen.
    Plötzlich starrte er in das Gesicht des Dunkelhäutigen, das für ihn eine kompakte Masse war mit zwei großen Augen und eine hellen Zahnreihe. In den Augen leuchtete das Weiße, die Augäpfel waren verdreht, und der Herzschlag des Mannes raste.
    »Macumba…« Virgil stöhnte. Er schüttelte den Mann durch, drehte ihn und raubte ihm weiter die Luft.
    Mit dem Rücken stand sein Opfer an der Einmündung der schmalen Gasse. Sie war düster, verlassen, wurde gemieden, ein idealer Platz für eine Untat mitten in der Großstadt.
    Virgil schleuderte den anderen hinein. Der wuchtige Stoß beförderte den Mann in die Tiefe des schmalen Ausschnitts zwischen den beiden Hausfronten. Er fiel auf den Rücken und wunderte sich, daß er wieder atmen konnte. Hechelnd saugte er ihn ein und sah den anderen in der Einmündung stehen.
    Dieses schreckliche Bild würde er nie vergessen. Zwei, drei Sekunden lang bekam er es noch zu sehen, dann verschwand der Würger wie ein Phantom in der Finsternis.
    Virgil hatte sich den Falschen ausgesucht. Schon beim ersten Kontakt der Hände am Hals des Opfers war ihm dies klargeworden.
    Nicht der richtige, kein Macumba, keine Strömung, keine Seele.
    Er schüttelte sich. Er war gezwungen, weiterzusuchen. Durch die Gassen zu schleichen, Wege zu finden, die zu seinen Opfern führten.
    Menschen mit anderen Fähigkeiten, magische Personen. Er wollte sie sammeln, er hatte den Auftrag, sie Macumba zuzuführen.
    Ihr Blut für Macumba.
    Sterben in der Totenhöhle.
    Er schaute nicht einmal zurück, als er seinen Weg fortsetzte. Die Dunkelheit dieser Gegend wurde kaum von einem Lichtschein unterbrochen. Wer hier lebte, der zog sich zurück in die alten, fast schon abbruchreifen Häuser.
    Sanierungsgebiet nannte man so etwas.
    Virgil fing an zu denken. Er gab selbst zu, einen Fehler gemacht zu haben. Er hätte nicht in der Gegend bleiben sollen. Sie war einfach zu leer, es gab nicht genügend Menschen, sie war verlassen

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