Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0517 - Zitadelle des Todes

0517 - Zitadelle des Todes

Titel: 0517 - Zitadelle des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Bürger. Dachtest du, ich würde dich laufen lassen? Dafür müßtest du mir schon ein weiteres kleines Geschäft vorschlagen können.«
    Zamorra war jetzt nahe genug am Tisch.
    »Ich hätte da tatsächlich etwas anzubieten«, sagte er.
    Mit einem Sprung war er bei der Strahlwaffe, riß sie hoch und wirbelte herum. Aus der Drehung heraus schoß er zweimal. Die betäubenden Blitze fauchten und knisterten aus dem Mündungsdorn, hüllten die beiden Aufpasser ein und ließen sie besinnunglos zu Boden stürzen. Sofort richtete Zamorra die Waffe auf den Jakobiner. Er schaltete auf Lasermodus und jagte eine grell aufleuchtende Strahlbahn in die Wand hinter dem Krötengesichtigen. Der Verputz platzte ab, das Mauergestein glühte auf und zog knackend Risse.
    Der Jakobiner kippte mit seinem Stuhl nach hinten weg, stürzte zu Boden und starrte entgeistert die nachglühende Trefferstelle an. Er war kalkweiß geworden.
    »Jetzt weißt du, Bürger, wie diese Waffe funktioniert«, sagte Zamorra. Er hängte sich das Amulett um und ließ den Dhyarra-Kristall in der Hosentasche verschwinden. Dann schaltete er den Blaster wieder auf Betäubung zurück.
    »Das ist unglaublich!« keuchte der Jakobiner und versuchte sich vorsichtig aufzuraffen. »So etwas gibt es nicht. Das ist - nein! Das kann niemand. Niemand kann Blitze lenken!«
    »Ich würde mich an deiner Stelle nicht darauf verlassen«, warnte Zamorra. »Siehst du deine beiden Büttel? Wenn ich den Abzug noch einmal betätige, bist du genauso tot wie sie. Und du kannst dich darauf verlassen, daß hier noch weit mehr als nur ein Schuß drin steckt…«
    »Was hast du jetzt vor?« keuchte der Jakobiner. Er taumelte an den Tisch heran, stützte sich auf die Platte. Aus angstvoll geweiteten Augen starrte er Zamorra und die seltsame Waffe an. Er konnte nicht wissen, daß die beiden Männer nur betäubt waren und daß Zamorra kein eiskalte Killer war, der über Leichen ging.
    »Wir machen ein Geschäft«, sagte Zamorra. »Du sorgst dafür, daß ich und ein paar Freunde unangefochten hier herauskommen. Dafür schenke ich dir das Leben. Versuchst du, mich hereinzulegen, bist du noch vor mir tot.«
    Der Jakobiner schluckte. Schweiß perlte über seine Stirn. Der Mann, der so kaltschnäuzig über den Tod seiner Mitmenschen sprach, hing sehr an seinem Leben.
    »Ich bin einverstanden«, preßte er hervor. »Was sind das für Freunde?«
    »Eine blonde junge Frau mit Namen Nicole Duval. Ein dicker, rotbärtiger Mann mit einem spanischen Namen: Don Cristofero Fuego.«
    »Den habe ich freigelassen«, sagte der Jakobiner heiser. »Es ist erst ein paar Stunden her.«
    »Freigelassen?« staunte Zamorra. »Du lügst mich an!«
    »Es ist die Wahrheit«, beteuerte der Krötengesichtige. »Was die Frau angeht… von ihr weiß ich nichts. Der Name Nicole Duval ist mir nicht bekannt. Und ich müßte ihn kennen. Du bist der letzte, der heute eingeliefert wurde. Du und einer namens Macaire. Den willst du nicht freibekommen?«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    »Das überlasse ich deiner Entscheidung, Bürger«, sagte er. »Mir geht es nur um die beiden anderen Personen. Ich glaube dir nicht so recht. Du führst doch Listen. Laß sie mich sehen, ob diese beiden Namen nicht doch darauf stehen.«
    »Der Spanier steht drauf, ist aber durchgestrichen«, beteuerte der Jakobiner. »Von der Frau weiß ich wirklich nichts.«
    »Zeig mir die Listen!« verlangte Zamorra erneut.
    »Sofort.« Der Jakobiner bückte sich und zog eine Schublade auf. Zamorra war wachsam, aber doch nicht schnell genug. Der Jakobiner schoß durch das Schreibtischholz hindurch, ohne die Waffe aus der Schublade zu nehmen! Die Pulverladung der schußbereiten Pistole mußte so ungewöhnlich stark sein, daß sie nach der Feuersteinzündung ausreichte, die Kugel durchs Holz zu schmettern und das Opfer noch zu treffen.
    Zamorra spürte, wie das Geschoß ihn glatt durchschlug.
    Um ihn herum wurde alles dunkel.
    ***
    Lady Patricia zuckte zusammen. Von einem Moment zum anderen löste sich das weiche Amulett zwischen ihren Fingern auf. Es war verschwungen, sie griff ins Leere!
    Unwillkürlich schrie sie auf. »Raffael! Es ist weg!«
    Dem alten Diener fiel fast der Telefonhörer aus der Hand. Verwundert sah er die Schottin an. Im ersten Moment begriff er nicht einmal, worum es ging. »Was ist weg?«
    »Zamorras Amulett!« stieß sie hervor. »Es ist plötzlich verschwunden. Nicht mehr hier!«
    Raffael atmete tief durch.
    »Dann hat er es zu sich

Weitere Kostenlose Bücher