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052 - Die Leichenkammer des Dr. Sarde

052 - Die Leichenkammer des Dr. Sarde

Titel: 052 - Die Leichenkammer des Dr. Sarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kommissar
zuckte die Achseln. »Bis zur Stunde keine Spur von Michele Claudette, bis zur
Stunde kein Hinweis, wer sie entführte und wohin sie entführt wurde, bis zur
Stunde kein Anhaltspunkt, wer die Leichen aus den Gräbern geraubt hat ...«
    »Das alles ist kein Grund, abzuwarten«, widersprach Larry. »Durch Mireille
selbst wissen wir, dass der Bedarf an Leichen weiter besteht. Dem kommen wir
entgegen. Wir liefern Dr. Sarde die nächste Leiche frei Haus.«
    Lecquell sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Er starrte den
Amerikaner aus großen Augen an. »Wie meinen Sie das, Monsieur?«, fragte er rau.
    »Wie ich es sagte, Kommissar: Sarde braucht Nachschub, wir liefern. Die
Sache ist ganz einfach: wir wissen, dass er besonderen Wert auf junge Frauen
legt, die in einem gewissen Alter gestorben sind. Sie werden mich als junge
Frau beerdigen, das ist alles! Meine Bestattung muss morgen Nachmittag
stattfinden! Bis dahin haben wir gerade noch Zeit, um die notwendigen
Vorbereitungen zu treffen ...«
     
    ●
     
    Jean Ecole wurde in die Arbeit mit eingeschaltet. Er erledigte die
Formalitäten und sorgte für den Sarg.
    Lecquell war damit beauftragt, die Presse zu unterrichten. Am nächsten
Morgen sollte eine ganz bestimmte Notiz in den französischen Zeitungen
erscheinen.
    Ein Spezialist Lecquells war damit beschäftigt, in dem Sarg, mit dem Larry
Brent in die Erde versenkt werden sollte, eine Sauerstoffanlage zu
installieren. Die beiden Flaschen hatten eine maximale Leistung von insgesamt
achtzehn Stunden.
    Larry legte sich mehrmals zur Probe in den Sarg.
    »Es ist nicht besonders bequem, aber es geht«, sagte er, als er wieder
herausstieg. Lecquell sah nicht besonders glücklich aus.
    »Wenn es schiefgeht, riskieren Sie Ihr Leben, Monsieur Brent«, warnte er
ihn. »Wenn die Sauerstoffversorgung ausfällt – was dann?« Darauf erhielt er keine
Antwort. X-RAY-3 wusste, was er riskierte.
    »Es wird schon schiefgehen. Nur um eines möchte ich Sie bitten, falls das
Ganze ein Schlag ins Wasser werden sollte: Bisher war es so, dass Sarde seine
Leichen zwei bis drei Stunden nach der Bestattung wieder ausbuddelte. Falls er
es sich diesmal anders überlegen sollte, Kommissar: vergessen Sie nicht, dass
ich nur Atemluft für achtzehn Stunden habe! Danach wird's ernst! Sorgen Sie
rechtzeitig dafür, dass ich wieder aus der Gruft herauskomme, sonst wird es wirklich
ein Abstieg in die Ewigkeit ...«
     
    ●
     
    Zwei Stunden später befand sich der PSA-Agent noch einmal in seinem
Hotelzimmer und überprüfte den Text, der morgen in allen Zeitungen stehen
sollte. Er war schlicht und einfach, und Brent nahm nur geringfügige Verbesserungen
vor.
    Er legte gerade den Bogen zusammen, als das Telefon rasselte.
    Larry meldete sich.
    »Hallo, Towarischtsch!«, sagte eine vertraute Stimme am anderen Ende der
Strippe. Iwan Kunaritschew rief aus Alness an.
    »Wahrscheinlich schiebst du dort eine ruhige Kugel«, fuhr Larry fort,
nachdem sie sich ausgiebig begrüßt hatten. »Hier geht alles drunter und drüber.
Unser hochverehrter Chef hätte sich dazu entschließen sollen, dich als
Verstärkung hierher nach Paris zu schicken als in dieses Nest, Brüderchen ...«,
neckte X-RAY-3.
    »Das hat er nicht einmal so schlecht gemacht«, entgegnete Kunaritschew mit
seiner dunklen, festen Stimme. »Hier in Schottland gibt es einen
ausgezeichneten Whisky, Towarischtsch.«
    »Und hier gibt es die schönsten und zugänglichsten Frauen, die du dir nur
vorstellen kannst«, meinte Larry.
    »Wahrscheinlich fällst du von einem Nachtlokal ins andere. Unsereiner hier
verrichtet die Arbeit. Dann noch davon reden, dass ich in Alness einen ruhigen
Job habe! Ich bin gerade angekommen und habe mir vorgenommen, noch heute Abend
die Akten der Polizei und alle Protokolle, die im Fall Sanders/Fond angefertigt
wurden, durchzuarbeiten. Dann werde ich das Haus des Psychotherapeuten auf den
Kopf stellen und danach wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben als dich noch
einmal anzurufen und dir das Ergebnis mitzuteilen. Große Überraschungen erwarte
ich nicht ...«
    Es sollten keine großen Überraschungen werden, damit hatte er recht. Aber
eine einzige große genügte auch schon.
    Und die erwartete ihn ...
     
    ●
     
    Alle Zeitungen in Paris brachten die kleine Meldung, die von vielen nur
flüchtig gelesen wurde in der Spalte, in der die letzten Neuigkeiten und
Kurzberichte standen.
    Paul, das Faktotum im Pariser Haus der alten Blanche, stieß auf

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