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052 - Großfuß

052 - Großfuß

Titel: 052 - Großfuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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beschuldigten, daß es sich nicht an den Kosten der Straßenreparatur beteiligen wolle. Aber das Resultat all dieser Reden und der vielen Artikel war schließlich nur, daß alles beim alten blieb.
    »Es ist wirklich eine verteufelt schlechte Straße«, sagte Super, als der Wagen mit vielen Stößen über den holprigen Weg fuhr, »Wir wollen in dem alten Steinbruch halten, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Kennen Sie den Platz?« fragte Jim überrascht.
    »Amtliche Karte«, war die Erklärung. »Habe sie den ganzen Morgen studiert. Das Haus liegt fünfhundertfünfzig Meter vom Fuße des Hügels und vier Kilometer von Pawsey entfernt. Wir müßten eigentlich Lattimer an dieser Stelle finden. - Blenden Sie die Lichter ab, Ferraby.«
    Lattimer stand im Schutz einer überhängenden Felsenpartie und war in einen vollständig nassen und glänzenden Regenmantel gehüllt. Sie wären an ihm vorbeigefahren, ohne ihn zu sehen, wenn er nicht aus seinem Versteck herausgetreten wäre.
    »Es ist bisher niemand zu dem Haus gekommen«, berichtete er, als sie aus dem Wagen stiegen, »Das ist aber sonderbar - Miss Shaw ist doch schon heute morgen hierhergefahren«, sagte Jim.
    »Ich hätte mich sehr gewundert, wenn sie gekommen wäre«, warf Super ein. »Ich wußte, daß sie nicht hierherfuhr.«
    Ferraby wurde stutzig.
    »Das ist meine Schlußfolgerung«, sagte Super selbstzufrieden. »Logische Schlußfolgerung, auch möglich, daß etwas Psychologie dabei ist.«
    »Aber woher wissen Sie denn, daß sie heute morgen nicht hierherkam?« fragte Jim hartnäckig.
    »Weil Lattimer es mir vor einer Stunde durch das Telefon gesagt hat. Das ist ganz einfache Polizeilogik - man stellt eine Schildwache auf den Platz und läßt sie durch die Strippe reden. Und außerdem ist es auch ein logischer Schluß - ich schließe nämlich aus seiner Beamtenstellung, daß er mir die Wahrheit sagen wird. Wir wollen den Wagen hier rechts seitlich unterstellen, damit ihn niemand sehen kann, Mr. Ferraby. - Leuchten Sie einmal mit Ihrer Taschenlampe, Sergeant ... Nun aber, bitte, alle Lichter aus.«
    Unbarmherzig strömte der Regen nieder, obgleich das Gewitter vorübergezogen war. Bei dem Wetterleuchten draußen auf der See sahen sie den Weg, als sie die Straße entlanggingen. Manchmal half auch der Sergeant mit seiner Lampe.
    Beach Cottage, das Haus Mr. Cardews, erhob sich zwischen der Straße und dem Meeresufer. Es war ein niedriges, viereckiges Steingebäude, von einer brusthohen Ziegelmauer umgeben. Auf jeder Seite des Hauses war für Durchfahrten eine Öffnung in der Umfassungsmauer.
    »Sind Sie sicher, daß niemand im Hause ist?«
    »Ich bin meiner Sache ganz sicher. Die Tür ist von außen mit einem Vorhängeschloß geschlossen.«
    »Was ist das hinten für ein Gebäude - eine Garage?«
    Jim konnte kein anderes Gebäude sehen, aber Super hatte Augen wie eine Katze.
    »Nein, das ist ein Bootshaus. Es ist leer. Als Mr. Cardew das Haus bewohnte, hatte er dort ein langes Ruderboot, wie mir ein Bootsmann erzählte. Aber er hat es später verkauft.«
    Super untersuchte die Tür und die Fenster, ohne etwas zu finden.
    »Sicher konnte sie nicht hineinkommen«, sagte Jim. »Wahrscheinlich hat sie das Unwetter abgehalten.«
    Super brummte etwas, als ob das Unwetter Hanna Shaws Plänen sehr zustatten käme.
    »Ich behaupte nicht, daß sie bestimmt kommen wird. Es ist möglich, daß ich da nur eine Theorie aufgestellt habe. Es ist ja immer schlimm, wenn ich zu viel denke.«
    Jim hatte noch nie ein so verlassenes Haus gesehen. Auf der einen Seite dehnte sich die Küste, auf der anderen, jenseits der Straße, stiegen die steilen Klippen empor, die man aber in der stockdunklen Nacht nur ahnen konnte.
    »Die Gegend ist sehr reich an Höhlen«, sagte Lattimer. »Die meisten sind aber nicht zugänglich.«
    Sie gingen langsam wieder zu der Stelle zurück, wo sie den Wagen versteckt hatten.
    »Ich wundere mich, daß eine so lebhafte Nachfrage nach Cardews Sommerhaus besteht«, sagte Jim.
    »Was meinen Sie damit?« fragte Super. »Das ist gerade ein Platz, an den ich mich gerne zurückziehen möchte, wenn ich einmal in Pension gehe. Ich wette, daß es bei Sonnenschein ein wunderbares Plätzchen ist. Und nachts braucht man doch nur zu schlafen.«
    Er hüllte sich fröstelnd in seinen Mantel, und Jim bemerkte, wie er auf das Leuchtzifterblatt seiner Armbanduhr sah.
    »Es ist fast elf Uhr - wir wollen ihr bis zwölf Uhr Zeit geben. Wenn dann nichts passiert ist, muß ich Sie um

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