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052 - Großfuß

052 - Großfuß

Titel: 052 - Großfuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Verzeihung bitten.«
    »Was vermuten Sie hier zu finden?« fragte Jim. Er drückte jetzt in Worten aus, woran er schon den ganzen Abend gedacht hatte.
    »Das ist sehr schwer zu sagen«, entgegnete Super. »Sehen Sie, wenn eine alte Jungfer in die Jahre kommt und mannstoll wird, und wenn sie schon damit droht, daß was passiert, wenn sie sich nicht verheiratet, dann habe ich alle Veranlassung, mich um die Sache zu kümmern. Es ist möglich, daß ich mehr erwartet habe, als wir hier finden, möglich -« Plötzlich ergriff er Jims Arm und zog ihn zur Seite. »Schnell hinter den Felsen«, stieß er hervor.

8
    Hinten auf der Straße tauchten zwei schwache Lichter auf. Es waren die Scheinwerfer eines heranfahrenden Autos.
    Jim stolperte, ging dann näher zu den Klippen und fand dort ein Versteck. Super trat dicht an seine Seite. Lattimer lag flach auf dem Boden hinter ihm. Der Wagen kam schnell näher. Jim hatte eine so rasche Fahrt auf dieser schlechten Straße für unmöglich gehalten. Als der kleine, offene Wagen vorbeisauste, sah er undeutlich eine dunkle Silhouette - eine Frau mit einem breitkrempigen Hut, die sich nach vorne neigte, damit ihr der Regen nicht ins Gesicht schlug.
    Nach ein paar Sekunden fuhr das Auto durch eine der Öffnungen in der Umfassungsmauer und stand vor der Haustür still.
    »Sie öffnet die Tür«, flüsterte Jim, als das Knarren eines Schlüssels durch den Wind zu ihnen herübergetragen wurde.
    Super war ganz still. Erst als sie hörten, wie die Tür zugeworfen wurde, erhob sich Super.
    »Nicht sprechen!« flüsterte er seinen Begleitern warnend zu und ging auf das Gebäude zu.
    Der Wagen stand direkt vor der Haustür. Super wand sich wie eine Katze, ging vorsichtig heran und fühlte den Kühler an. Er war mit dem Resultat zufrieden. Dann ging er um das Haus herum auf die Rückseite. Kein Laut kam aus dem Innern des Hauses, kein Licht war sichtbar. Als er zur Tür zurückkam, sah er das geöffnete Vorhängeschloß lose herabhängen. Er beugte sich vor und horchte angestrengt. Aber er hörte nichts. Dann kehrte er wieder zu den beiden Männern zurück, die er an der Mauer zurückgelassen hatte.
    »Es muß noch jemand anders kommen«, sagte er. »Sie bleibt hier nicht über Nacht ... Sie hat irgend etwas Besonderes vor.«
    Sie gingen zu den Felsen zurück, hinter denen sie sich versteckt hatten, und warteten auf das, was sich ereignen sollte. Eine Viertelstunde verging, eine halbe Stunde - dann hörten sie, wie sich die Tür öffnete und wieder schloß und wie das Vorhängeschloß wieder befestigt wurde.
    »Sie bleibt nicht da.« Super war erstaunt. Man hörte aus dem Ton seiner Stimme, wie enttäuscht er war. »Zum Donnerwetter - treten Sie in Deckung! Sie blendet ihre Scheinwerfer ganz hell auf!«
    An dem kleinen Wagen, der bis dahin unsichtbar war, strahlten plötzlich für eine Sekunde zwei helle, weiße Lichtkegel auf, dann wurden sie sofort wieder abgeblendet. Der Wagen fuhr durch die Öffnung in der Umfassungsmauer heraus und wandte sich auf der Straße wieder ihnen zu. Sie hatten kaum genügend Zeit, sich zu verbergen, als die Scheinwerfer plötzlich wieder hell aufleuchteten. Wieder konnten sie den vorwärtsgebeugten Kopf und den Hut mit dem breiten Rand erkennen. Dann war das Auto an ihnen vorbei, und sie sahen nur noch den schwachen Schimmer des Schlußlichtes.
    Super trat vor und war sehr mißgestimmt.
    »Ich muß um Entschuldigung bitten«, sagte er. »Beide - sowohl Schlußfolgerung als auch Psychologie - sind eitle Dirnen, die einen im Stich lassen und verraten. Sie geht ins Haus und kommt wieder heraus, verschwindet - kein Mensch weiß, woher und wohin. Wenn wir ein wenig Glück hatten, wäre es möglich, sie einzuholen und ihrer Spur zu folgen, um festzustellen, wo sie sich wirklich aufhält.«
    Sie mußten noch eine Strecke gehen, bevor sie Jims Wagen erreichten. Aber inzwischen hatte sich etwas Unangenehmes ereignet - einer der Reifen war undicht geworden, und man mußte das Rad wechseln. Sie beeilten sich, aber als sie fertig waren, konnten sie den Ford nicht mehr einholen.
    In Groß-Pawsey setzten sie den Schutzmann des Ortes durch ihre Fragen in Erstaunen; aber er konnte ihnen keine Auskunft geben. Er hatte wohl zwei Wagen kommen sehen, aber bis zu diesem Augenblick war noch keiner wieder zurückgefahren.
    »Ich lasse Sie hier, Lattimer - es ist möglich, daß man Sie hier verhaftet, aber ich brauche jemand auf Wachtposten.«
    Sie fuhren im Sturm nach Horseham zurück.

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