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052 - Großfuß

052 - Großfuß

Titel: 052 - Großfuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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auf«, fuhr Cardew langsam fort. »Er kam aus der Tür, schloß sie und stieg in den Wagen ein. Er schaltete die Scheinwerfer ein - Sie sagten doch selbst, daß sie ein paar Sekunden aufleuchteten und dann wieder ausgemacht wurden. Der Grund dafür ist ganz klar. Wenn er die Lampen hätte brennen lassen, wäre ihr Schein auf die Vorderwand des Hauses gefallen, und jede Person in der Nähe wäre erkannt worden, und vor allem hätte man gesehen, daß er nicht eine Frau, sondern ein Mann war, trotz des Frauenhutes, den er trug.«
    Super war mäuschenstill.
    »Er fuhr dann mit dem Wagen auf die Straße«, fuhr Cardew fort und weidete sich an der Sensation, die er durch seine Erklärung hervorgerufen hatte. »Er fuhr auf die Höhe der Klippe, legte Hut und Mantel ab und ging zu Fuß zu seinem Wagen, der auf ihn wartete - wahrscheinlich war es nur ein kleiner Wagen, den man leicht verstecken konnte.« Super sah ihn mit großen Augen an.
    »Das ist eine der bedeutendsten Theorien, die ich jemals gehört habe«, sagte er schließlich, und Jim wußte, daß er es im Augenblick nicht ironisch meinte. Seine Augen waren weit geöffnet, und sein Schnurrbart schien sich zu sträuben. »Donnerwetter, Sie haben recht!«
    Tödliches Schweigen folgte. Dann erhob sich Super langsam, streckte seine große Hand aus und ergriff Cardews Rechte. »Ich danke Ihnen«, sagte er schlicht.
    Super sprach auf der Rückfahrt von Pawsey bis zur Polizeistation kein Wort. Er lehnte Jims Einladung ab, neben ihm Platz zu nehmen, und kauerte sich auf einem der Rücksitze zusammen. Neben ihm saß Lattimer. Nur einmal während der Fahrt war es Jim, als ob er etwas vor sich hin brummte. Erst beim Abschied brach er das Schweigen.
    »Ich nehme viel von dem zurück, was ich über Cardew sagte - nicht alles, aber vieles. Ich dachte niemals, daß Anwälte derartig viel oder zu etwas anderem taugten, als Briefe an Leute zu schreiben, die ihre Kohlenrechnungen nicht bezahlt haben. Aber dieser Cardew hat etwas fertiggebracht, das ihm so leicht kein anderer nachmacht, Mr. Ferraby. Er hat mein Selbstvertrauen gestärkt. Er hat mir gezeigt, daß ich klüger bin als er, und einen Mann, der das zustande bringt, nenne ich einen Wohltäter der Öffentlichkeit.«
    »Aber wieso sind Sie klüger als er?« fragte Jim erstaunt.
    »Er erwähnte Großfuß mit keinem Wort. Nun sehen Sie mich an - ich weiß, wer Großfuß ist, und ich kenne ihn ebensogut wie Lattimer.« Er schaute zu dem Sergeanten. »Ich weiß es auch ohne Theorien, Schlußfolgerungen, Hypothesen oder anderem gelehrtem Unsinn. Vor einigen Tagen war Großfuß in meinem Büro. Ich hätte Ihnen Großfuß vorstellen können, wenn ich gewollt hätte.«
    »Den Mörder?«
    Super nickte.
    »Großfuß war ganz bestimmt der Mörder.«
    »Kam er denn durch die Hintertür in das Haus?«
    Super nickte wieder.
    »Ja, er kam auf verschiedenen Wegen, er ging sicher durch die Hintertür des Hauses.«
    Jim war verstört.
    »Aber hat Hanna Shaw Ihn gekannt?«
    »Nein, Hanna Shaw hat niemals seine Füße gesehen. Sie war tot, ehe Großfuß kam.«
    »Aber Super, Sie haben doch gesagt, daß sie von ihm ermordet wurde!«
    »So war es«, sagte Super, als er in die Polizeistation eintrat. »Also denken Sie darüber nach, mein Sohn. - Sergeant, holen Sie mir eine Abendzeitung, ich möchte doch einmal sehen, was diese stenografierenden Verbrecher über mich gesagt haben.«

18
    Auch Jim genoß nun das Vorrecht, das bis dahin ausschließlich Super gehabt hatte. Elfa Leigh erlaubte ihm, eine halbe Stunde in ihrer kleinen Wohnung zu bleiben und den letzten Bericht über ihren Vater zu hören.
    »Sie wollten mich über Nacht nicht in dem Krankenhaus lassen«, sagte sie, »und vielleicht ist das auch sehr klug von ihnen. Meinem Vater geht es gut, und er fühlt sich glücklich. Man kann gut mit ihm auskommen. Mir scheint das Ganze wie ein Traum, ein glücklicher, aber auch zu gleicher Zeit ein unglücklicher Traum. Es ist schrecklich, wenn ich an die Jahre denke, in denen er durch das Land wanderte, ohne daß sich jemand um ihn kümmerte.«
    Jim hatte auch den berühmten Arzt gesprochen; der Tag der Operation war schon festgesetzt. Der Doktor und sein Assistent waren voller Hoffnung, daß das Resultat gut ausfallen werde, Sie hatten ihm eine ganze Anzahl ähnlicher Falle genannt, in denen vollständige Genesung des Patienten eingetreten war.
    »Nein, wegen der Operation sorge ich mich gar nicht«, sagte sie ruhig t als er danach fragte. »Ich bin

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