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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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antwortete John.
     

     
    Kurze Zeit später kam Inspektor Hunter zurück. Ein Blick genügte, um John zu sagen, daß er mit seinem Anruf in London keinen Erfolg gehabt hatte.
    „Kein Brief für mich angekommen“, sagte der Inspektor düster, als er sich wieder zu John an den Tisch setzte. „Na, vielleicht morgen. Für heute sind uns allerdings die Hände gebunden. Ohne den Brief können wir überhaupt nichts anfangen.“
    „Und was ist mit Professor Melton geschehen?“ fragte John so rücksichtsvoll wie möglich.
    Der Tote war gleich am darauffolgenden Morgen nach London gebracht worden, wo die Mediziner von Scotland Yard ihn untersuchen sollten.
    „Ich habe eben auch noch in meiner Dienststelle angerufen“, antwortete Hunter. „Nicht viel Neues. Man hat herausgefunden, daß Melton durch einen Stich ins Herz getötet worden ist. Bei der Mordwaffe muß es sich um ein Schwert handeln. Allerdings war es nicht die Klinge, die neben dem Professor lag. An ihrem Griff fanden sich lediglich Fingerabdrücke von Melton. Er muß das Schwert also benutzt haben …“
    „Wo soll er es denn hergebracht haben?“ unterbrach John den Kriminalisten. „Das ist mir schleierhaft.“
    „Mir auch“, entgegnete Hunter. „Eine gewöhnliche Waffe war es jedenfalls nicht“, fuhr er fort. „Wie die anderen Waffen ist das Schwert, das anfangs noch neu aussah, inzwischen total verrostet, und es scheint ebenfalls wieder aus dem 13. Jahrhundert zu stammen. Rätsel über Rätsel also. Wenn wir wüßten, wo Melton das Schwert fand, wäre uns sehr geholfen. Uns kann höchstens sein Brief Aufklärung geben.“
    „Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als abzuwarten?“ fragte John.
    „Ja! Nur eines können wir tun“, sagte Hunter, „nämlich hoffen, daß das Schreiben so schnell wie möglich auftaucht.“
    „Solange wir nichts Genaueres wissen, könnten wir tagsüber eigentlich wenigstens eine Art Patrouillendienst in der Ruine einrichten“, schlug John vor. „Es ist ja nun ziemlich sicher, daß alle Mordanschläge dort ihren Ursprung hatten.“
    „Wir bewaffnen uns mit Pistolen und bewachen abwechselnd den Burghof“, entschied Hunter. „Kommen Sie mit! Es wird Zeit, daß Sie Ihre lächerliche Gaspistole wegwerfen. Davor hat niemand Angst. Nehmen Sie eine von mir. Ich habe immer einige Schießeisen im Koffer, wenn ich mich um einen Fall kümmere.“
    In seinem Zimmer öffnete er seinen wuchtigen Reisekoffer.
    „Am besten nehmen Sie diesen Trommelrevolver. Da gibt’s keine Ladehemmung, und Sie sind immer schußbereit.“
    Hunter nahm die Waffe in die Hand und lud sie umständlich.
    „Hier!“ Er reichte sie John, der sie in die Tasche gleiten ließ. Es kam ihm plötzlich gar nicht mehr verrückt vor, mit einem geladenen Revolver herumzulaufen.
    „Wer übernimmt nun die erste Wache?“ fragte er kurz.
    „Ich!“ Inspektor Hunter schaute gerade seine Smith Wesson nach. „Kommen Sie gegen dreizehn Uhr auf die Burg. Inzwischen können Sie ja mal in die Kreisstadt fahren …“
     

     

In einem monotonen Rhythmus fegten die Scheibenwischer das Wasser von der Windschutzscheibe. Am Vormittag gegen elf Uhr hatte wieder Regen eingesetzt. Der Sommer schien tatsächlich seinem Ende zuzugehen.
    Das trübe Wetter paßte genau zu Johns Stimmung. Er hatte fast zwei Stunden im Krankenhaus gesessen. Marys Zustand war immer noch unverändert. Jetzt fuhr er zurück nach Conway, um zu Mittag zu essen und dann Inspektor Hunter auf der Burg abzulösen.
    Während er langsam durch die trübe Landschaft fuhr, kamen ihm immer wieder die Worte in den Sinn, die der behandelnde Arzt eben gesagt hatte: „Das Medikament, das Miß Rothfail helfen könnte, besitzen wir noch nicht. Es müßte eine stark aktivierende Wirkung auf den gesamten Organismus ausüben. Doch vielleicht geschieht ein Wunder …“
    John wußte selbst nicht genau, warum ihn dieser Ausspruch so sehr beschäftigte. Er konnte die beiläufig gesagten Sätze einfach nicht vergessen. Erst als er den Troubridge-Inn erreicht hatte, hörte er auf zu grübeln.
    Lustlos schlang er das Mittagessen hinunter und setzte sich dann wieder in den Wagen, um zur Ruine hinauszufahren. Inspektor Hunter hockte mißmutig in seinem Humber und starrte durch den Nieselregen das alte Gemäuer an.
    „Gott sei Dank überhaupt nichts passiert“, sagte er, als John sich neben ihn auf den Beifahrersitz fallen ließ. „Wenn Sie nun die Wache übernehmen, fahre ich nach Conway zurück.“
    „Klar, ich

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