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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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der Nacht, wird das ziemlich aussichtslos sein“, sagte Hunter. „Aber Melton ist mein Freund. Man muß auch das Aussichtslose versuchen. Haben Sie einige starke Taschenlampen?“
    „Die hat jeder Archäologe“, antwortete John. Kurze Zeit später hatte er die Gegenstände aus seinem Zimmer geholt, und die beiden Männer machten sich auf den Weg. Sie nahmen wieder den Humber des Inspektors.
    Langsam bewegte sich der schwere Wagen die steilen Serpentinen entlang. Die Scheinwerfer bohrten sich in die Dunkelheit und legten manchmal gespenstische Konturen frei: einen verwachsenen Baum, einen bizarr geformten Felsblock. Als Hunter den Wagen abstellte und der Motor erstarb, hörten die Männer, wie ein leichter böiger Wind durch die Äste der alten Bäume strich.
    „Hier oben kommt es mir immer weniger geheuer vor“, sagte John unwillkürlich mit leiser Stimme.
    „Mir auch“, antwortete der Inspektor. „Aber das hilft nichts.“
    Hunter stieg als erster aus. Die Scheinwerfer des Wagens hatte er brennen lassen, um etwas mehr Licht zu erhalten. Mit eingeschalteten Stablampen gingen die Männer in die Ruine.
    „Wo sollen wir denn nun mit der Suche beginnen?“ fragte John.
    „Wir gehen systematisch von Ost nach West vor“, schlug der Inspektor vor. „Wenn wir zehn Meter Abstand voneinander halten, können wir den Platz zwischen uns jeweils überblicken. Wir müssen das Gelände so in Streifen abschreiten.“
    Sie trennten sich und begannen die Ruine genau zu untersuchen.
    Schließlich waren die Männer bis zum Westturm vorgedrungen. Hier verengte sich der Burghof stark.
    „Es bleibt uns nur der Turm selbst“, sagte Hunter. Er ging als erster durch den kurzen Gang an der Ostseite. Der Strahl seiner Taschenlampe streifte die tintenschwarzen glatten Wände. Dann war der Tunnel durchschritten. Hunter stand im Inneren des Turms und trat zur Seite, um John Ashley ebenfalls hereinzulassen. Ein zweiter Lichtkegel durchschnitt die Finsternis im Turm. Langsam und systematisch leuchteten die Männer den Raum ab.
    „Hier ist auch nichts“, sagte John endlich. „Vielleicht befindet sich der Professor gar nicht in der Ruine?“
    „Er muß doch irgendwo sein“, war die Antwort. Inspektor Hunter ging zur Südwand des Raumes, wo sich die kurze Treppe befand, die vor einer glatten Mauer endete. Er leuchtete hinunter und stieß plötzlich einen heiseren, furchtbar erschrockenen Schrei aus.
    Das Licht seiner Taschenlampe war auf einen glänzenden Gegenstand gefallen.
    „Kommen Sie hierher, Ashley!“
    Aber das brauchte der Inspektor seinem Kameraden nicht erst zu sagen. John stand schon hinter ihm und leuchtete über die Schulter Hunters nach unten.
    Und dann sahen beide Männer Professor Melton. Zusammengekrümmt lag er am Fuß der Treppe, mit dem Oberkörper noch auf der untersten Stufe. Selbst im geisterhaften Licht der Taschenlampen konnte man die riesige Blutlache erkennen, die sich um ihn herum ausgebreitet hatte. Ein langer Gegenstand, ein Schwert, lag neben dem toten Wissenschaftler.
    Nach einer langen Weile nahm Hunter das Wort wieder auf.
    „Ashley, Sie nehmen sofort meinen Wagen und fahren ins Dorf. Trommeln Sie den Polizeichef aus dem Bett, und lassen Sie sich ein paar Leute und mehrere starke Scheinwerfer mitgeben. Dann kommen Sie so schnell wie möglich wieder zurück!“
    John sah ein, daß er nachgeben mußte. Er hob seine Taschenlampe auf und schaute sich ängstlich um. Dann ging er schnell zum Ausgang. Eine Sekunde später hatte ihn die Dunkelheit verschluckt.
    Inspektor Hunter war allein mit dem Toten. Er kauerte sich auf die Stufen nieder und betrachtete das Gesicht seines ermordeten Freundes, das vom bleichen Licht der Taschenlampe bestrahlt wurde. Melton war tot! Er konnte es gar nicht fassen. Dann wurde ihm das Schreckliche wieder bewußt, und er mußte sich mit aller Kraft beherrschen, um nicht laut herauszuschreien.
    John war indessen von Grauen gepackt über den stockfinsteren Burghof zum Wagen gerannt. Mehr als einmal war er über herumliegende Gesteinstrümmer gestolpert, war vor einem Schatten, der ihm ein fürchterliches Gespenst vorgaukelte, zurückgewichen.
    Jetzt saß er im Wagen des Inspektors und jagte in halsbrecherischer Fahrt dem Dorf zu. Schleudernd nahm er die Spitzkehren des Feldweges, und schon nach relativ kurzer Zeit hatte er Conway erreicht.
    Mit quietschenden Reifen hielt er vor der Tür der Polizeidienststelle, sprang aus dem Wagen und läutete Sturm.
    Es dauerte etwa fünf

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