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052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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falsch.«
    »Du wirst mich zu Tapandaro, dem neu gekrönten Affenkaiser, bringen. Warum sagst du mir nicht die Wahrheit? Tapandaro wird mich entweder selbst töten oder töten lassen. Meine Rettung aus dem Sumpf schiebt meinen Tod nur auf. Deshalb wirst du von mir auch kein Wort des Dankes hören. Ob ich hier sterbe oder im schwarzen Tempel - wo ist da der Unterschied?«
    »Wie heißt du?« fragte der weiße Affe.
    »Roxane.«
    »Woher kommst du?«
    »Ich bin eine abtrünnige Hexe. Zuletzt lebte ich auf der Erde und hatte dort viele gute Freunde, aber dann wurde ich von einem Silberdämon namens Metal entführt.«
    »Wieso bewahrten dich deine Freunde nicht davor?«
    »Ich geriet in einen gemeinen Hinterhalt. Meine Freunde wußten nichts davon. Metal, der Silberdämon, verschleppte mich zunächst in den schwarzen Kosmos und versuchte, meinen Körper mit dem Höllennektar zu verändern. Er hatte seine Freundin Arma verloren, und er wollte sie auf diese Weise wiedererstehen lassen. Und nun bin ich halb Arma, halb Roxane.«
    »Metal kam hierher, weil er die Absicht hatte, mit dir das Tal der fremden Gesichter aufzusuchen«, sagte der weiße Pavian.
    Roxane schaute ihn mit ihren grünen Augen groß an. »Das ist richtig, woher weißt du…?«
    Der Affe lachte. »Protoc ist meine Heimat. Also kenne ich auch das Tal der fremden Gesichter, das man über diese Welt erreicht.«
    »Wir versteckten uns in einer Höhle. Metal wollte warten, bis die Umwandlung abgeschlossen war, doch wir wurden von Paviandämonen entdeckt, überwältigt und in den schwarzen Tempel gebracht, wo uns Tapandaro zum Höhepunkt seiner Krönungsfeier töten wollte.«
    Die Augen des weißen Pavians verengten sich. »Tapandaro! Ich erkenne ihn als Affenkaiser nicht an!«
    »Asmodis persönlich hat ihn gekrönt«, sagte Roxane.
    »Das ist ein Grund mehr, ihn nicht anzuerkennen. Ich bin mit dem, was aus der Affenwelt geworden ist, nicht einverstanden.«
    »Heißt das, du bist ein Gegner Tapandaros?«
    Der alte Pavian nickte. »So ist es. Ich bin ein Gegner all dessen, was sich auf Protoc geändert hat.«
    »Deshalb bist du wahrscheinlich gezwungen, im Dschungel zu leben«, vermutete Roxane.
    »Wir stehen auf derselben Seite, Roxane. Unser beider Feind ist Tapandaro.«
    »Weiß er von dir?«
    »Bestimmt. Und er wird bald versuchen, mich zu vernichten.«
    »Du meinst, er wird seine Krieger auf dich hetzen? Kannst du ihm denn gefährlich werden?«
    Der weiße Affe lachte kehlig. »Und ob ich das kann. Tapandaros Stunden sind gezählt. Die Zeit ist reif für einen Umbruch auf Protoc, aber das weiß Tapandaro nicht. Er denkt, nun fest auf dem Affenthron zu sitzen, doch sein Schicksal ist bereits besiegelt.«
    »Weil Mago, der Schwarzmagier, ihm die Kaiserkrone streitig macht?«
    Der alte Pavian sah Roxane überrascht an. »Mago ist hier?«
    »Ja. Ohne ihn wäre mir die Flucht aus dem schwarzen Tempel nicht geglückt. Mago besitzt das Höllenschwert.«
    »Dann wird er Tapandaro töten.«
    »Ist das in deinem Interesse?« fragte Roxane.
    »Nein, und ich sage dir, auch der Schwarzmagier wird sich nicht lange auf dem Affenthron halten. Er wird einem anderen weichen müssen.«
    »Wem?« wollte Roxane wissen. Doch der weiße Affe gab ihr keine Antwort. »Wie ist dein Name?«
    »Skabbanat.«
    »Ich danke dir, daß du mir das Leben gerettet hast, Skabbanat.«
    »Ich bin für alle, die gegen Tapandaro und seine Krieger sind«, sagte der alte Pavian. »Gehen wir.«
    »Wohin?«
    »Ich werde dich verstecken.«
    »Kannst du mir helfen, Protoc zu verlassen?«
    »Wir werden sehen«, sagte Skabbanat und streckte der Hexe aus dem Jenseits seine Affenklaue entgegen.
    Sie zögerte einen Moment. Durfte sie dem weißen Affen trauen? Es mußte nicht stimmen, was er ihr erzählt hatte. Vielleicht wollte er sie auf diese Weise nur in Sicherheit wiegen, um sie leichter den Paviandämonen in die Hände spielen zu können.
    Während sie aufstand, musterte sie sein Gesicht eingehend, doch es zeigte sich keine Regung darin.
    Aber war es nicht unsinnig, sie zu retten, wenn er ihren Tod wünschte? Es wäre einfacher für ihn gewesen, sie im Sumpf versinken zu lassen. Er hätte sich mit ihr nicht zu belasten brauchen.
    Sie folgte Skabbanat, aber sie beschloß, sehr auf der Hut zu sein. Wieder vermißte sie jetzt ihre verlorengegangenen Hexenkräfte, und Armas Zauberkunst konnte sie sich auch nicht bedienen, da sie weder ganz die eine noch ganz die andere war. Wie würde sich dieses

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