0520 - Unter Parazwang
reagierte. Wahrscheinlich dauerte es nicht mehr lange, bis die USO-Spezialisten die Fusionsreaktoren der Schiffe desaktivierten und unbrauchbar machten.
Sobald weder die Klimaanlagen noch die Luftregeneratoren arbeiteten, würden die Schiffsbesatzungen umkommen. Vielleicht retteten sich einige Männer in Raumanzügen, aber sobald ihr Luftvorrat verbraucht war, würden sie ebenfalls sterben.
Avril Youngman war sicher, daß weder das Solare Imperium noch die USO genügend Immune besaßen, um nach dem Schicksal ihrer Expedition forschen zu können. Und wenn, würde er den nächsten, die auf Last Hope landeten, das gleiche Schicksal bereiten wie ihren Vorgängern.
Der Suggestor lachte zynisch Alles, was USO und Solares Imperium noch unternahmen, konnte ihm nur nützen.
Er aktivierte die Energietaster der Ausweichzentrale und stellte fest, daß die Energie-Emissionen der Raumschiffe um etwa sechzig Prozent reduziert waren.
Nur die des Leichten Kreuzers, in dem sich der Arkonide befand, war gleichgeblieben.
Youngman konzentrierte sich auf die Besatzung der GONOZAL und befahl den Männern, Lordadmiral Atlan zu töten. Er legte allen suggestiven Zwang in diesen Befehl.
Doch plötzlich schnellte die Kurve der Energie-Emissionen wieder hoch. Erschrocken musterte Avril Youngman die Monitoren der Innenbeobachtung und stellte fest, daß die Verdummten von den Ausgängen wegstrebten.
Er wandte sich den Bildschirmen der Außenbeobachtung zu und erschrak noch mehr.
Die Bodenschleusen der GONOZAL und einiger anderer Schiffe hatten sich geöffnet, und Männer in schweren Kampfanzügen schwebten vom Raumhafen zur Station.
„Der Traum ist aus, Avril Youngman!" sagte eine helle Stimme hinter dem Suggestor.
Youngman fuhr herum. Er wurde kreidebleich, als er den kleinen Roboter vor sich sah, dann zog er den Impulsstrahler und drückte den Feuerknopf.
Ein dünner Wasserstrahl fuhr und der Mündung, und benetzte den Fußboden.
Der Mutant stieß einen irren Schrei aus und wandte sich zur Flucht. Er rannte gegen einen Kontursessel und fiel, raffte sich aber sofort wieder auf. Wie von Furien gehetzt, stürmte er den angrenzenden Korridor entlang und sprang in den Antigravschacht.
Avril Youngman hätte sich in den Gangsystemen der Station rettungslos verirrt, wenn ihn sein Unterbewußtsein nicht geleitet hätte. So kam er eine halbe Stunde später in der geheimen Schleusenkammer an, die Tetagori und er vor einigen Wochen an der Südflanke des Sitzenden Drachen installiert hatten.
Als das Innenschott hinter ihm zufiel, lehnte der Mutant sich dagegen und versuchte, Ordnung in seine verwirrten Gedanken zu bekommen.
Er hatte hoch gespielt - und verloren.
Youngman versuchte, eine Erklärung dafür zu finden, weshalb seine Illusionen und Suggestivbefehle plötzlich wirkungslos geworden waren. Sicher hatte der winzige Roboter damit zu tun.
Dieses unscheinbare Ding hatte seine Hochenergiewaffe in eine harmlose Wasserpistole verwandelt.
Der Suggestor überlegte, ob er zurückgehen und versuchen sollte, den Roboter mit einem mechanischen Werkzeug zu zertrümmern. Das schwarzglänzende Ding hatte zerbrechlich ausgesehen. Vielleicht genügte ein kräftiger Fußtritt, urn es in Schrott zu verwandeln.
Doch aus unbekannter Quelle bezog Youngman die Gewißheit, daß er gegen den seltsamen Roboter niemals ankäme: Außerdem befanden sich zu diesem Zeitpunkt sicher schon die Kommandos der USO in der Station und- suchten nach ihm.
Wenn sie ihn faßten, war er so gut wie tot, fürchtete er.
Aber er würde dafür sorgen, daß sie ihn niemals fassen konnten. Wenn er Last Hope nicht haben konnte, sollten auch die USO und das Solare Imperium den Planeten nicht haben Avril Youngman zog den schweren Kampfanzug an, der in der Schleusenkammer hing und wechselte seinen Waffengurt gegen den Reservegurt aus. Danach öffnete er das Außenschott.
Ein Windstoß fuhr herein und brachte gelblichbraunen Sand mit. Youngman aktivierte die speziell für Last-Hope-Verhältnisse konstruierten schweren Flugaggregate und startete ...
Er blieb unbemerkt - und anderthalb Stunden später erreichte er sein Ziel, den erloschenen Vulkan.
Sein Kodegeber öffnete ein vorzüglich getarntes Felsentor und damit den Zugang zu dem Geheimnis, das er mit niemand teilte.
Vor acht Jahren hatte er während eines Experiments zur Erforschung der temporalen Beharrungskonstante auf seinem Meßgerät einen Nullfeldeffekt festgestellt. Nachdem er den Ausgangspunkt lokalisiert hatte,
Weitere Kostenlose Bücher