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0520 - Unter Parazwang

Titel: 0520 - Unter Parazwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erbgott der Familie Lokoshan verfolgte ich die Vorgänge auf Kamash, in dieser Galaxis und in der Galaxis Gruelfin."
    Bossa Cova trat näher, bückte sich und befühlte den Roboter.
    Er schüttelte den Kopf und fragte: „Womit sprichst du, Lucky Log? Ich kann keine Sprechorgane erkennen, nicht einmal Öffnungen." Mit einem Schmetzensschrei zog er die Finger zurück.
    Der Psi-Roboter lachte.
    „Wahrscheinlich hast du auch nicht erkannt, womit ich dich in deine neugierigen Finger gestochen habe, Bossa Cova. Lassen Sie es sich eine Warnung sein; man befingert nicht einfach ein fremdes Lebewesen."
    Lokoshan grinste breit. Diese Verhaltensweise war ihm von Lullog her vertraut, nur daß der Erbgott ausschließlich zu ihm gesprochen hatte.
    Der Reeder preßte die Fingerkuppen gegen seine Hüften, aber er grinste plötzlich auch.
    „Ihr Freund scheint eine besondere Art von Humor zu besitzen, Patulli."
    „Es wird Zeit", erklärte Lucky Log, „daß wir die Höhle wieder verlassen. Die angehenden Marschiere-Viel werden unnötig in ihrem Lebensrhythmus gestört."
    Erst mußt du mir noch eine Frage beantworten", sagte Lokoshan. „Ich hatte vorhin den Eindruck, als blickte ich durch die Augen des Drachen auf rnich selbst - und als wollte ich mich fressen ..."
    „Beinahe wäre es dir gelungen", erwiderte der Roboter trocken.
    „Die Drachen besitzen tatsächlich die Fähigkeit, andere Lebewesen durch ihren Biß in Geist und Körper zu trennen.
    Der Geist wird von ihnen integriert, der Körper verspeist."
    „Aber wann kornmt schon mal ein Opfer in diese Höhle?"
    wandte Cova ein.
    „Wahrscheinlich sehr selten. Aber wenn wir das Personalregister der Station auf Last Hope überprüfen, werden wir sicher feststellen, daß hin und wieder ein Mensch spurlos verschwand und daß sein Schicksal nie aufgeklärt wurde."
    „Und diese Menschen ...", Patulli zögerte, das Unfaßliche beim Namen zu nennen, „sie wandern als Marschiere-Viel um den Planeten?"
    „Nein, Patulli", antwortete Lucky Log. „Dadurch, daß ein Drache den Geist eines Menschen aufnimmt, erhält er die Kraft, sich in die Form eines Marschiere-Viel umzuwandeln. Nach der Umwandlung ruht der Geist sozusagen, da Marschiere-Viel kein Großhirn besitzen. Erst in der endgültigen Zustandsform tritt er wieder in Funktion."
    „Und wie sieht diese endgültige Zustandsform aus?" fragte Bossa Cova.
    „Der Mensch soll nicht alles wissen", wich der Psi-Roboter aus.
    „Wir müssen fort von hier. Wohin soll ich euch bringen, Patulli?"
    „In die Station am Nordpol. Aber sieh dich vor, Lucky Log.
    Dort wird gekämpft."
    Der Roboter lachte.
    Im nächsten Augenblick standen sie in einer großen beleuchteten Halle. Eine Kolonne Frauen und Männer zog singend an ihnen vorbei .
     
    *
     
    Avril Youngman sah auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung daß sich die erstarrten Marschiere-Viel wieder bewegten. Eine Weile liefen sie verwirrt hin und her, dann hatten sie sich orientiert und marschierten nach Westen, um ihren Wettlauf mit der Planetenrotation wieder aufzunehmen.
    Der Suggestor bedauerte, daß er sich nicht um die Marschiere-Viel kümmem konnte. Es kostete ihn seine ganze Kraft, die Suggestiv-Illusion aufrechtzuerhalten. Deshalb wichen die Tiere instinktiv den Oberflächenanlagen der Station und dem Raumhafen aus.
    Aber es war eigentlich auch nicht mehr nötig, die Marschiere-Viel zu beeinflussen. Auf den Monitoren der Innenbeobachtung sah Youngman, daß die Verdummten sich zusammenrotteten und den Ausgängen zustrebten, der Illusion gehorchend, daß draußen das Paradies auf sie wartete.
    Allerdings beabsichtigte der Suggestor nicht, die Verdummten in den Tod laufen zu lassen. Sie waren wertvolles Menschenmaterial, mit dessen Hilfe er nach dem Aufhoren der Verdummung die Herrschaft über die Galaxis zu erringen hoffte.
    Deshalb verfolgte Avril Youngman aufmerksam die Aktionen Perry Rhodans und Fellmer Lloyds. Die beiden Terraner bemühten sich verzweifelt, den Ausbruch der Verdummten zu verhindern.
    Dadurch waren sie so beschäftigt, daß sie sich nicht um ihre eigenen Leute kümmern konnten.
    Was in den gelandeten elf Raumschiffen vorging, konnte der Suggestor natürlich nicht kontrollieren. Er hoffte allerdings, die Besatzungen würden die Illusion, die er ihnen suggerierte, für die Wirklichkeit halten. Sie mußten glauben, auf einem Planeten gelandet zu sein, der von einer überlegenen Intelligenz beherrscht wurde, die allergisch auf den Betrieb nuklearer Anlagen

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