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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht gegeben hatte.
    Er mußte aus dem Schacht gekommen sein…
    ***
    Nicole wollte durchatmen - und stoppte die Bewegung sofort. Ihre Lungen schlugen Alarm, ihr Körper verkrampfte sich, weil er dem natürlichen Reflex nicht folgen durfte. Gerade noch rechtzeitig hatte sie sich daran erinnert, wo sie sich befand - inmitten einer gräßlichen, schleimigen Masse, die ihren ganzen Körper und auch ihr Gesicht bedeckte. Hätte sie nach ihrem Erwachen eingeatmet, hätte sie den Schleim in Luftröhre und Lungen bekommen.
    Sie mobilisierte alle Kräfte - und war verblüfft, wie leicht es ihr fiel, die Arme aus dem Zellbrei hinauszustoßen. Vorsichtshalber noch immer den Blaster umklammernd, setzte sie die linke Hand ein und schaufelte die Reste des Ghoul-Kollektivs von ihrem Gesicht.
    Endlich konnte sie nach Luft schnappen und sog sie durch Mund und Nase ein. Der bestialische Gestank störte sie nicht, aber etwas von der Schleimmasse mußte schon vor und während ihrer Paralyse in die Nasenflügel gedrungen sein, und das versuchte sie mit Husten und Schnauben wieder loszuwerden. Während sie spuckte, keuchte und würgte, hatte sie das Gefühl, daß es ihr noch nie in ihrem Leben so schlecht gegangen war wie jetzt.
    Aber sie lebte, und nur das zählte!
    Der Trick mit dem Paralyseschock hatte gewirkt. Sie hatte sich damit zwar selbst auch vorübergehend außer Gefecht gesetzt, doch den Ghouls waren die elektrischen Entladungen ganz und gar nicht bekommen. Die Masse starb ab, zerpulverte teilweise schon. Nicole konnte auch keine Gedankenbilder mehr auffangen. Die Kreaturen, die zu einem einzigen Zellklumpen verschmolzen waren, waren tot. Ihr letzter Versuch, Nicole zu ermorden, hatte nicht mehr funktioniert.
    Sie arbeitete sich aus der immer noch zähen, klebrigen Masse heraus. Ihren Overall konnte sie vermutlich vergessen; ob der jemals wieder zu säubern war, schien ihr nicht sicher. Die lockige dunkle Perücke mit den hellen Strähnchen, die sie erst vor ein paar Wochen gekauft und bisher erst dreimal getragen hatte, war auch ruiniert, aber immerhin hatte sie Nicoles eigenes Haar geschützt. Sie faßte in die Tasche, holte ein Tuch heraus und begann sich damit zuerst das Gesicht und dann die Hände freizuwischen. Die Haut ihrer Hände brannte, und als sie die Taschenlampe einsetzte, stellte sie starke Rötungen fest. Gott sei Dank hatten die ätzenden Verdaungssäfte des Ghoulkörpers nicht lange genug wirken können.
    Sie entfernte sich ein paar Dutzend Meter von den stinkenden Resten und atmete frische Luft ein - aber dieses Vergnügen war nicht ganz ungetrübt, weil ja auch ihr Overall und die Perücke und die Strahlwaffe immer noch stanken. Daran konnte sie sich zur Not jedoch gewöhnen.
    Fast wäre sie gestürzt, als sie mit dem Fuß in eine Erdspalte geriet, die sich quer über den Weg zog und entstanden sein mußte, als einer der Ghouls Zamorras Dhyarra-Kristall einsetzte. Die Stadt Lyon würde einiges an Ausbesserungsarbeiten leisten müssen, und das bei chronisch leeren Kassen.
    Nicole lehnte sich an eines der gemauerten Wasserbecken. Wasser? Sie machte großzügig davon Gebrauch. Was normalerweise dazu diente, Blumen und Begrünungen zu begießen, half ihr jetzt, die gröbsten Schleimfetzen abzuspülen. Daß der Overall anschließend klatschnaß auf ihrer Haut klebte, stellte sich dann als Ärgernis heraus. Aber dafür war der Gestank jetzt nicht mehr ganz so schlimm wie zuvor.
    Was war mit Zamorra? Konnte sie ihm noch helfen? Oder hatte sie inzwischen zuviel Zeit verloren? Ihr Gefühl sagte ihr zwar, daß er noch leben mußte, weil es zwischen ihnen eine seltsame empathische Verbindung gab, aber das konnte auch eine willkommene Täuschung sein.
    Da sah sie die Lichtsäule in der Ferne aus dem Boden brechen.
    Zamorra! durchzuckte es sie. Das ist sein Werk!
    Etwas anderes kam für sie überhaupt nicht in Frage…
    ***
    Alpha knurrte und verbellte jetzt endlich den Mann, bis Jean-Claude Bré dem Tier beruhigend die Hand auf das Nackenfell legte und sanft streichelte. Da wurde der Hund ruhiger. Es lag vielleicht auch daran, daß das Unheimliche schwand, das er vorher gespürt hatte, und daran, daß sie jetzt mit einem menschlichen Wesen zu tun hatten.
    »Wer sind Sie?« fragte Bré und leuchtete den Mann mit seiner Taschenlampe an. Hose und Jacke waren erdverschmutzt und hier und da von seltsamen, stinkenden Schleimfetzen bedeckt. »Zamorra«, sagte der Fremde. »Darf ich mich aufrichten, ohne daß Ihr Hund über

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