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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kreischen und Pfeifen an seine Ohren, aber sehen konnte er nichts mehr. Die unwahrscheinlich grelle Lichtflut hatte sein Sehvermögen ausgelöscht.
    Aber immerhin: Um ihn herum gab es keinen Ghoul-Gestank mehr, sondern frische Luft.
    Und die sog er, auf Grasboden liegend, tief in seine Lungen…
    ***
    Pater Ralph betrachtete die Schleimspuren. Ihn schauderte, als er an die beiden unheimlichen Wesen dachte. Das waren Ghouls gewesen, wie jener, der am Friedhof gestorben war.
    Woher kamen diese erschreckenden Geschöpfe? Und warum waren sie so mörderisch veranlagt? Daß sie nur aufgetaucht waren, um ihm eine gute Nacht zu wünschen, war ausgeschlossen. Sie hatten ihn töten wollen.
    Er nahm den Weg in Augenschein, den sie gegangen waren, und hakte mit einiger Mühe das Fenster wieder ein. Den Schleim zu beseitigen, den die Ghouls hinterlassen hatten, würde ihm noch eine Menge ekliger Arbeit auferlegen. Aber er wollte sich nicht beklagen; er hatte die unheimliche Begegnung überlebt. Eine Konfrontation mit Geschöpfen, die es eigentlich gar nicht geben durfte.
    Es war fast, als hätte ihn jemand vorgewarnt. Er war zwar früh zu Bett gegangen, weil er zu den Frühaufstehern gehörte und deshalb müde war, aber sein Schlaf war leicht gewesen. Er umfaßte das Kruzifix fester und lächelte. Dann sah er durchs Fenster zum verhangenen Himmel empor.
    »Ich danke dir, mein großer Freund«, sagte er leise.
    Dann begann er, müde wie er war, mit der ungeliebten Arbeit, seine Wohnung zu säubern, und er begann Respekt vor Professor Zamorra zu entwickeln, für den Auseinandersetzungen mit diesen und vielen, vielleicht noch schlimmeren Wesenheiten zum Alltag gehörten.
    Er fragte sich, wie es Zamorra derzeit wohl erging.
    ***
    Der Boden zitterte und riß auf. Erdklumpen wurden hochgeschleudert, gewaltige, tonnenschwere Brocken, die Dutzende von Metern emporstiegen, um in der Luft teilweise auseinanderzubrechen und wieder zu Boden zu stürzen. Alpha jaulte verängstigt und suchte bei seinem Herrn Schutz.
    Mit den Erdbrocken kam das Licht. Es war ein unwahrscheinlich greller Strahl, der die Nacht zum Tage machte und mehrere Meter dick wie eine gleißende Lichtsäule aus dem Boden hervorbrach. Jean-Claude Bré schaffte es gerade noch, sich abzuwenden und den Arm vor seine Augen zu reißen. Dennoch sah er schwarze Flecken tanzen.
    Unheimlich die Stille, mit der dieser Vorgang ablief! Das einzige Geräusch war das des aufbrechenden Bodens und dann das Poltern der zurückstürzenden Erdmassen, unter denen auch ein kleines Bäumchen war, das sich genau dort befunden hatte, wo die seltsame Explosion stattfand. Warum folgte dem grellen Lichtausbruch nicht das Donnern und Grollen einer Explosion?
    Bré wandte sich langsam wieder um und öffnete vorsichtig die Augen, als der letzte Erdklumpen niedergestürzt war, ohne ihn zu treffen. So nah an dem Ausbruchsort, war es ein Wunder, daß es ihn oder Alpha nicht mit erwischt hatte. Ganz kurz huschte der Gedanke an eine atomare Entladung durch seinen Kopf, aber das war natürlich Unsinn. Hier zündete niemand Atomsprengsätze, und wenn, zeigte sich die Wirkung ganz anders - und tödlich.
    Alpha wollte sich immer noch nicht beruhigen. Der große Hund zitterte und schien sich kaum auf den Beinen halten zu können. Vermutlich gab er seinem Fluchtinstinkt nur deshalb nicht nach, weil sein Herr hier war.
    Brés Sehvermögen kam zurück; die schwarzen Flecke wurden kleiner. Er knipste die Taschenlampe wieder an. Ich muß die Polizei benachrichtigen, dachte er. Was auch immer das hier war: da sollen die Flics sich drum kümmern…
    Langsam näherte er sich der Aufbruchstelle. Alpha folgte ihm zögernd, immer noch knurrend und mit gesträubtem Fell, zurückgelegten Ohren und eingezogenem Schweif. Bré trat bis dicht an die Bruchkante. Seine Befürchtung, der Rand würde unter seinem Gewicht nachgeben und ihn in die Tiefe rutschen lassen, erfüllte sich nicht. Aber der Strahl der Taschenlampe reichte bei weitem nicht aus, den Grund des Schachtes zu erkennen. Bré bückte sich, nahm einen Erdklumpen auf und warf ihn in das Loch zurück. Er hörte den Aufprall nicht.
    Himmel, wie tief mußte dieser Schacht sein? Was war das für eine unheimliche Kraft, die ihn mit dem grellen Licht geschaffen hatte?
    Plötzlich entfernte sich Alpha. Der Hund schlug einen Bogen und näherte sich mißtrauisch einer dunklen Gestalt, die am Boden lag und sich vorsichtig bewegte.
    Ein Mensch. Ein Mann, den es vorhin hier noch

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