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0522 - Die Spur des Rächers

Titel: 0522 - Die Spur des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Krieger weiter hinein, und er entdeckte, daß hinter jedem Säulenpaar ein breiter Gang gerade in den Felsen hineinführte. Der Boden der Aussparung war mit zerstäubtem Gestein und kleinen Brocken bedeckt, die Wände und die Decken waren schmucklos und ohne jegliche Ornamente. Sandal ging auf Zehenspitzen weiter und hörte hinter sich den pfeifenden Atem seines neuen Freundes. Dann war der Korridor zu Ende, und ein Querstollen begann. Er verband eine Anzahl gleich angelegter Gänge; hier gab es also keine Geheimnisse. Nur viele etwa faustgroße Löcher in den Wänden.
    „Hier innen ist es zu kalt", sagte Sandal. „Wir legen uns einfach hinter die Säulen, dann haben wir einen ausgezeichneten Blick über das gesamte Tal und sehen auch, ob uns die Schergen angreifen. Klar?"
    Tahonka-No sagte nicht ohne Bewunderung: „Du bist wirklich ein großer und umsichtiger Krieger, Sandal."
    Mit großer Selbstverständlichkeit entgegnete der Mann von Exota Alpha: „Aus diesen Gründen bin ich auch noch am Leben, Partner. Du wirst wenige bessere Kämpfer als mich finden."
    „Und nicht viele, die gleich dir darauf eingebildet sind!" meinte Tahonka-No ironisch.
    „Das ist richtig!" sagte Sandal.
    Er steckte den Bogen in Brusthöhe in eines der Löcher, hängte daran die Köcher und das Netz mit den Nahrungsmitteln Dann säuberte er eine Fläche des Sandes von Steinbrocken, betrachtete lange prüfend seine Umgebung und steckte die entsicherte Waffe wieder in die geöffnete Tasche vor seiner Brust. Alles war so befestigt, daß er bei einem Überfall oder Angriff sofort bei seinen Waffen war, sich in die Deckung retten und handeln konnte. Dann legte er sich in den Winkel zwischen Wand und Boden und streckte sich aus. Die Stiefel waren im Bereich der Sonne, der Oberkörper befand sich im Schatten.
    Sandal knöpfte sein Hemd auf, löste die Verschlüsse der Stiefel und lockerte den Armschutz ein wenig, dann sah er zu wie sich Tahonka-No auf gleiche Weise ihm gegenüber an die Wand legte.
    „Ich habe einen leichten Schlaf", sagte der Knöcherne.
    „Ich hoffe es für uns", meinte Sandal und gähnte herzhaft, was für den anderen Mann auch neu und verwirrend zu sein schien.
    Dann schlief er ein. Übergangslos, wie ein Kind.
    Keiner von beiden so unterschiedlichen Männern - aus zwei Kulturkreisen, aus zwei verschiedenen Systemen des Weltalls, wußte, daß sie sich in Gefahr befanden. Die Gefahr war bereits um sie, hatte sie eingekesselt. Genau gesagt: Sie waren freiwillig in eine Art Falle gegangen, aus der noch nie ein Lebewesen entkommen war.
     
    10.
     
    Sandal Tolk asan Feymoaur träumte. Er träumte von Atlan und Chelifer, und in seinem Traum ritt er auf einem schnellen Darcan über eine Landschaft Terras, von der er nur Bilder kannte.
    Chelifer Argas mit den grünen Augen ritt neben ihm. Über ihnen ballten sich die Gewitterwolken zusammen, aber sie ritten weiter.
    Sie kamen unter einen riesigen Baum, der ihnen vor dem Regen Sicherheit bieten würde.
    In den Ästen des Baumes hingen runde Tonkrüge wie seltsame Früchte.
    Während Sandal das Mädchen in den Armen hielt. fuhr der erste Blitz herunter. Er traf den Stamm des Baumes fuhr an einem der dicken Äste entlang und zerschmetterte eine der Tonkugeln. Ein Strahl Wasser schoß herab und traf Sandals Kopf.
    Sandal wurde wach.
    Es war tiefe Nacht, ein wisperndes Geräusch war überall. Dann zuckte seine Hand hinauf zu seinem Gesicht, und als er die Nässe spürte, stand er bereits auf den Beinen. Gleichzeitig fühlte er etwas auf seinem Rücken - wie ein großes Insekt. Er warf sich gegen die Felswand, zerquetschte dieses Tier und schrie gellend: „No! Aufwachen!"
    Der Knöcherne sprang auf, murmelte etwas, und dann begriff auch er.
    „Schnell, hinaus!" schrie er Sandal griff nach seinem Bogen, riß ihn mitsamt den Köchern heraus und bemerkte, daß der Wassersack leer und schlaff war.
    Jemand hatte ihn zerstört.
    Beide Männer stießen zusammen, als sie aus dem Eingang sprangen.
    „Tiere!" sagte Tahonka-No heiser. „Viele eiser. „Viele kleine Tiere."
    Sandals Arm holte aus, und mit der flachen Hand schlug er in einer schnellen Bewegung nach No. Die beiden Tiere, die sich an der Brust des anderen festgehakt hatten, flogen im weiten Bogen über die Felswand nach unten.
    Langsam zogen sich beide Männer bis an den Rand des Absturzes hinweg. Sandal schlug ein zweites Insekt von der Schulter des anderen herunter, dann zertrat er einen dieser langbeinigen Käfer mit dem

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