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0522 - Die Spur des Rächers

Titel: 0522 - Die Spur des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grinsenden Gesichter von Y’Xanthymr ansehen, während du hineinbeißt. Das wird dir sicherlich helfen."
    „Ja. Tue dies."
    Sandal drehte sich halb herum und aß schnell und geräuschlos.
    Er fühlte, wie seine alten Kräfte mit jedem Bissen stärker wurden.
    Hin und wieder warf er aus dem Augenwinkel einen verstohlenen Blick auf den Fremden, der zunächst unsicher aß, dann immer schneller, und schließlich mit einem beispiellosen Heißhunger mehr und mehr Fleisch vom Knochen herunterbiß.
    Dann bemerkte Tahonka-No den Blick des Weißhaarigen.
    „Du hast mich gesehen!" sagte er steif.
    „Kein Grund. uns zu prügeln!" meinte Sandal und zielte mit dem säüberlich abgenagten Knochen nach einem tiefhängenden Ast und warf die Rippe in den Wald. Ein kleiner Vogel flatterte erschreckt zwischen den Blättern hervor. Tahonka-No ließ den halb abgenagten Knochen sinken.
    Dann lachte er.
    Laut und schallend, als ob ihn dieses Lachen von alten Ängsten befreien könnte. Sandal grinste zuerst nur, dann lachte auch er, schließlich sahen sie sich an und lachten gemeinsam laut und lange. Der Bann war gebrochen. Jetzt war das Gesetz jener knöchernen Männer gebrochen, wonach sie in aller Stille und Heimlichkeit essen und trinken mußten. Und das Götzengesicht aus Stein hatte sich nicht verzogen, kein Feuer war vom Himmel gefallen. Nur die Sonne war ein Stück weiter dem Horizont entgegengewandert.
    „Zufrieden mit dem Geschmack?" fragte Sandal neugierig.
    „Herrlich!" stellte Tahonka-No fest. „Du bist ein Künstler, Sandal Tolk. Was tun wir, wenn alles Fleisch gegessen ist?"
    „Dann werden wir so müde sein, daß wir schlafen müssen. Ich schlage vor wir gehen in die Höhlen des Götzengesichtes. Dort sind wir vor den Furchtbaren Schergen sicher!"
    „Du magst recht haben!"
    Sie aßen ruhig weiter. Als sie satt waren, hatte jeder von ihnen kaum weniger als vier Pfund Fleisch gegessen, und die Hälfte des Bratens war noch zurückgeblieben. Also brauchte morgen niemand zu jagen und zu braten.
    Sandal lehnte sich zurück und nahm einen gewaltigen Schluck Wasser reichte dann den Wassersack an den anderen Krieger weiter und fragte schließlich: „Wie ist dein Volk eigentlich in den Schwarm hineingekommen, in die Kosmische Karawane zwischen den Sternen?"
    Der Knöcherne erwiderte bedächtig: „Das weiß ich nicht, mein Freund. Es gibt unter uns Männer, die uralte Sagen berichten und zu Instrumentenklang singen. Sie sagen, vor der Zeit des Egktkona wäre eine Katastrophe eingetreten. Ein ungeheuer großer Drache, der aus Sternen bestand und aus Planeten, ist auf die Sonne unserer Welt zugerast und hat sie mitsamt den Planeten mit sich entführt."
    „Viele Planeten?" fragte Sandal dazwischen.
    Der knöcherne Krieger schüttelte langsam seinen runden, glänzenden Kopf.
    „Nur ein Planet. Sein Name ist Gedynker Crocq. Das ist: Die schönste Welt."
    Vor Sandals innerem Auge tauchten die Sagen des eigenen Planeten auf, die ihm Großvater zur Leier gesungen hatte. Uralte Visionen aus der Vorzeit: Ein Drache, ein ungeheures, gleißendes Biest aus Helligkeit, Feuer und urtümlicher Kraft fegte aus den Weiten des schwarzen Weltraumes auf die Sonne zu, sperrte den Rachen auf und schlang die Sonne mit ihren Planeten hinunter. Kosmische Vorgänge wurden zu Bildern aus Märchen. Dann spie der Drache die Weltenkörper wieder aus und zog sie mit seinem langen, feurigen Kometenschweif mit sich auf einer langen Wanderung ins unbekannte Weltall. Sandal blinzelte. fand in die Wirklichkeit zurück und fragte weiter.
    „Wie kommst du hierher, No?"
    „Ich gelte in meiner Heimat, der fabelhaft schönen Stadt Ta Physeter, als ziemlich schlau und gerissen. Ich war sehr schnell und floh. Es gelang mir so, der Verhaftung durch die Furchtbaren Schergen zu entgehen und dem nachfolgenden Todesurteil. Ich überwältigte einen der Schergen, nahm ihm seine Waffe mit fünftausend Schuß Munition weg und schlich mich in der Nacht in ein fremdes Raumschiff.
    Das Raumschiff landete hier in der Nähe einer Kuppel, und ich konnte abermals fliehen. Dann startete das Schiff wieder... drei Tage später fanden wir zusammen, Sandal!"
    „Sehr bemerkenswert". sagte Sandal. „Und was ist dein Beruf?"
    „Deiner?"
    „Ich bin Jäger und Krieger, ein Abkömmling derer von Crater, ein Fürstensohn und der Freund Atlans und der schönen Chelifer Argas mit den grünen Augen."
    Tahonka-No nickte beeindruckt. Er musterte den langen Bogen mit dem dicken runden Ledergriff

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