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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zerstörer zu tun haben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Eben.«
    »Glaubst du daran, daß sich hier zwei Fälle gekreuzt haben.«
    »Zumindest schließe ich es nicht aus.« Ich winkte den Kollegen noch einmal zu und gab Gas.
    Der Inspektor hatte recht gehabt. Schon sehr bald sahen wir das Reklameschild am Rand der Straße.
    Die Fahrbahn führte in den Wald. Sie kam mir vor wie ein Tunnel, den die Scheinwerfer erhellten. Es wurde ziemlich kurvig. Manchmal hingen auch Nebeltücher über dem Asphalt. Sie schienen von einer Baumreihe zur anderen gespannt zu sein.
    Der Weg mündete auf eine Lichtung. Dort stand auch das kleine, im Blockhausstil gebaute Hotel. Wir stellten unsere Wagen neben einem Ford Scorpio ab und sahen, daß hinter den Fenstern in der unteren Etage die Räume erhellt waren. Niemand hatte sich zu Bett begeben.
    Uns interessierte das Restaurant. Als wir es betraten, drehten sich die Köpfe der Anwesenden zu uns hin.
    Das Hotelier-Ehepaar stand hinter der Theke, zusammen mit einem jungen Mädchen, das zum schwarzen Kleid eine weiße Schürze trug.
    Am Tisch saß ein junges Paar. Er ziemlich lang und dürr, sie sehr nett, noch jung, höchstens achtzehn, dabei ebenso schüchtern wirkend wie ihr Begleiter. Sie mußten in dem VW gesessen haben.
    Dann sahen wir noch zwei Gäste, einen Mann und eine Frau.
    Beide waren älter als die Fahrer des Käfers. Die Frau besaß blonde Haare und trug ein dunkelgrünes Winterkostüm. Ihr Gesicht zeigte einen scharfen Schnitt, und in ihren Augen glomm das gleiche Mißtrauen, wie in denen ihres Begleiters, der eine Brille trug und auf mich einen ziemlich nervösen Eindruck machte.
    Unser Gruß wurde kaum erwidert.
    Man wußte nicht so recht, wie man sich uns gegenüber verhalten sollte.
    Der Hotelier räusperte sich. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd dazu. Den Kragen verschloß eine ebenfalls schwarze Fliege.
    Seine Frau übernahm schließlich das Wort: »Wenn Sie noch etwas zu essen haben möchten, muß ich Ihnen leider sagen, daß die Küche geschlossen hat.«
    »Nein, danke«, sagte ich.
    »Zimmer haben wir noch frei.«
    Glenda und ich setzten uns an einen Tisch. Das blonde junge Mädchen schneuzte seine Nase. Wir sahen ihr an, daß sie geweint hatte. Ich wandte mich an die beiden. »Das war ihr Wagen auf der Straße, nicht wahr?«
    Sie erschreckten sich dermaßen, daß sie nur noch nicken, aber keine Antwort geben konnten.
    »Ich habe mit den Beamten gesprochen und mir den Mann beschreiben lassen, der es getan hat.«
    »Wieso?« fragte der Brillenträger. »Was haben Sie damit zu tun, Mister?«
    Ich drehte mich auf dem Stuhl. »Scotland Yard«, sagte ich.
    Der Mann schluckte. Seine Begleiterin schaute zu Boden, und der Hotelier fragte flüsternd: »Stimmt das auch?«
    »Ich ließ meinen Ausweis sehen.«
    »Aber wie kommen Sie so plötzlich…?«
    »Es war reiner Zufall, Mister.«
    »Ach so, verstehe.«
    »Wir sind unterwegs zu einem anderen Ziel«, sprach ich in das Schweigen hinein. »Vielleicht kann mir jemand den Weg zu dieser Klinik erklären?«
    Der Mann mit der Brille stand auf. »Ich hole jetzt die Koffer, Gilda«, sagte er.
    »Wollen Sie nicht hier übernachten?« Der Hotelier wunderte sich.
    »Wir haben es uns anders überlegt.«
    »Und das Kind?« fragte die Wirtin.
    Glenda und ich schraken zusammen.
    Das wurde auch von dieser Gilda registriert. »Bitte, Cyril, wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagte sie schnell. »Geh schon.«
    »Ist gut.«
    Er ließ eine nervöse Gilda zurück, die von mir angesprochen wurde. »Darf ich um Ihren vollständigen Namen bitten?«
    »Weshalb?«
    »Weil ich wissen möchte, wie ich Sie anreden soll.«
    »Ich heiße Gilda French.«
    »Gut, mein Name ist John Sinclair. Das ist Glenda Perkins neben mir, und wie heißt Ihr Begleiter?«
    »Dr. Cyril Conners.«
    »Wunderbar, Mrs. French. Ich nehme an, daß Sie zum Personal der Klinik gehören?«
    »Was geht das Sie an?«
    »Einiges. Miß Perkins und ich befinden uns auf der Suche nach einem blonden Mädchen.«
    Sie lächelte falsch. »Davon gibt es viele.«
    »Das Kind heißt Julie Gladstone.«
    Gilda French hob mit einer eckigen Bewegung ihre Schultern. Ein Zeichen, daß sie sich unwohl fühlte und irgendeine Tatsache verbergen wollte. »Was habe ich damit zu tun?«
    »Sie waren doch mit einem Kind unterwegs – oder?«
    »Wieso?«
    »Natürlich, Mrs. French«, mischte sich die Hoteliersfrau ein. Sie war eine resolute Person, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen

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