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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand. »Warum geben Sie das nicht zu?«
    »Tut mir leid, ich kenne keine Julie… wie hieß sie noch?«
    »Gladstone.«
    »Ja, meinetwegen. Ich habe kein Kind bei mir. Und mein Begleiter auch nicht. Wir haben hier nur übernachtet und…«
    »Weshalb lügen Sie?« fragte ich scharf.
    »Ich lüge nicht!«
    »Dann lügt die Lady dort!«
    »Das ist doch die Höhe, mich als Lügnerin zu beschimpfen!«
    »Reg dich nicht auf, Ellen«, sagte ihr Mann. »Sei ganz ruhig, bleib cool!«
    »Ich soll mich nicht aufregen, wenn man mich als Lügnerin bezeichnet, zum Henker?«
    Ich hob kurz die Hände. »Bitte, Mrs. Ellen, keine Panik jetzt. Wir werden die Sache schon geregelt bekommen. Wie viele Räume sind von Mrs. French angemietet worden?«
    »Drei Zimmer.«
    »Darf ich sie mal sehen?«
    »Gern.«
    Ellen ging vor, ich schloß mich ihr an und warf noch einen Blick auf Gilda French.
    Ihr Gesichtsausdruck gefiel mir überhaupt nicht. Auf ihren Lippen lag ein spöttisches Lächeln, und in ihren Augen las ich, daß wir verlieren würden.
    Trotzdem ging ich mit hoch. Die Treppe war schmal, der Flur in der ersten Etage kaum breiter. Wir kamen nicht durch, weil Cyril Conners dort mit zwei Koffern stand.
    »Sie wünschen?« fragte er.
    »Ich möchte mir gern die Räume anschauen, die Sie bewohnt haben, Mr. Conners.«
    »Und ich habe es ihm erlaubt!«
    »Bitte, wenn Sie wollen.«
    »Würden Sie uns begleiten?«
    »Weshalb?«
    »Ich möchte nicht, daß Sie später weg sind, wenn wir unten wieder eintreffen.«
    Er überlegte noch, dann hob er die Schultern und gab seine Zustimmung. Zuerst betraten wir sein Zimmer. Ein ziemlich kleiner Raum, der eine Standardeinrichtung aufwies.
    Von Julie Gladstone fand ich keine Spur. Auch nicht im Zimmer der Gilda French.
    Ellen schritt auf eine Verbindungstür zu, die zwei Räume voneinander trennte. Sie war verschlossen und mußte erst durch das Drehen des Schlüssels geöffnet werden.
    Ich ließ Dr. Conners den Vortritt, der dann zur Seite ging, damit ich ein freies Blickfeld hatte.
    Mir fiel sofort das geöffnete Fenster auf und auch das Bett, dessen Laken zerwühlt war.
    »Hier hat doch jemand gelegen«, sagte ich.
    »Kann sein.«
    »Es war das Kind, Mr. Sinclair, glauben Sie mir«, erklärte Ellen.
    »Es ist das Kind gewesen.«
    Ich wandte mich an Conners. »Wo kann es jetzt sein?«
    »Tut mir leid, ich weiß von nichts.«
    Ellen wollte sich wieder aufregen. Sie verschluckte sich fast, dann lief sie zum Fenster, schaute hinaus, drehte sich wieder um und schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht war blaß geworden. »Lieber Himmel, wenn ich daran denke, daß die Kleine den Raum verlassen haben könnte und sich jetzt in den Wäldern herumtreibt, wo auch dieser unheimliche Kerl lauert, der den Wagen zertrümmert hat, wird mir ganz anders.« Sie starrte Conners an. »Was sind Sie nur für ein Mensch, Mister!«
    Er schwieg.
    Ich streifte die freundliche Maske ab und fuhr ihn hart an. »Wo befindet sich Julie Gladstone?«
    »Sie ist nicht hier. Ich kenne sie nicht!«
    »Was kann dieser Mensch lügen!« sagte Mrs. Ellen und wandte sich ab.
    Sie wollte Conners nicht mehr in die Augen sehen.
    Ich nahm es zunächst hin. »Da Sie abreisen wollen, Dr. Conners, will ich Sie und Ihre Begleiterin nicht länger aufhalten. Ich bin sogar froh darüber, denn so können wir uns Ihnen anschließen. Wir werden gemeinsam dem Sanatorium einen Besuch abstatten.«
    Der Mann erschrak, dann lächelte er. »Ja, wie Sie wollen. Ich sage Ihnen schon jetzt, daß sie keine Spur dieses Kindes finden werden. Eines ist sicher. Sie werden sich lächerlich machen.«
    »Das ist mein Problem.«
    »Kann ich jetzt gehen?«
    »Selbstverständlich, Dr. Conners.«
    Er ging vor, ich schloß mich ihm an, Ellen machte den Schluß. Als wir das Restaurant betraten, stand Gilda French nahe der Tür. »Ich habe schon bezahlt«, sagte sie.
    »Ja, ist gut.«
    »Sind Sie mit dem Scorpio gekommen?« fragte ich.
    »So ist es.«
    »Dann bleiben wir hinter Ihnen.«
    »Wie Sie möchten.«
    Glenda hatte bei den jungen Leuten gesessen und mit ihnen geredet. Jetzt stand sie auf und wünschte ihnen noch alles Gute.
    »Danke, das können wir brauchen.«
    Fragen stellte Glenda nicht. Sie sah es meinem Gesicht an, daß ich ihr die Erklärungen auf der weiteren Fahrt liefern würde. Gemeinsam verließen wir das Restaurant und gingen hinaus in die kühle Winternacht. Die Temperaturen lagen knapp über dem Gefrierpunkt. Der Dunst hatte sich vermehrt. Zwischen den Bäumen

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