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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand ein Polizeiwagen!
    »John, da ist was passiert!«
    »Das Gefühl habe ich auch.«
    »Ob das mit Julie zusammenhängt?«
    »Will ich nicht hoffen.« Ich mußte langsamer fahren, denn vor uns wurde das Licht der Scheinwerfer zu einer großen verwaschen wirkenden, hellen Wolke, weil es genau in ein Nebelfeld hineindrang.
    Im Nebel standen die beiden Wagen derart ungünstig auf der Fahrbahn, daß ich nur mit großem Lenkgeschick an ihnen vorbeigekommen wäre.
    Deshalb hielt ich an und stieg aus. Auch Glenda verließ den Wagen. Wir hatten kaum zwei Schritte hinter uns gebracht, da näherte sich ein Polizist mit einer roten Kelle, die er lässig schwang.
    »Guten Abend«, grüßte ich.
    Der Beamte nickte nur. »Kommen Sie nicht vorbei?« fragte er.
    »Was ist denn passiert?«
    »Nichts für Sie. Fahren Sie weiter. Es ist noch genügend Platz.«
    Ich lächelte. »Vielleicht wollen wir gar nicht weiterfahren, Mister. Mich interessiert, was hier geschehen ist.« Bevor der Mann noch zu einer heftigen Erwiderung ansetzen konnte, hielt ich ihm meinen Ausweis entgegen, den er sich im Licht meiner kleinen Bleistiftleuchte genau anschauen konnte.
    »Scotland Yard?«
    »Genau.«
    Er grinste und sah dabei aus, als wüßte er nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
    »Haben Sie auch einen Chef?«
    »Ja, kommen Sie mit.«
    Den Chef fanden wir neben einem dritten Wagen stehend, den wir zuvor nicht entdeckt hatten, weil die beiden anderen Fahrzeuge ungünstig vor ihm standen.
    Es war ein alter VW Käfer. Was man ihm angetan hatte, war nicht gerade die feine englische Art. Das Fahrzeug besaß nur noch Schrottwert. Jemand hatte mit einem scharfen und schweren Werkzeug seine gesamte Wut an ihm ausgelassen. Die Splitterreste der Scheiben hatten sich um das Fahrzeug verteilt. Auf dem Boden glitzerten sie wie Diamantsplitter.
    »Das ist hart«, sagte ich und wechselte den Blick, um einen Mann anzuschauen, der neben mir stand.
    »Sind Sie der Yard-Beamte?«
    »In der Tat.«
    Er reichte mir die Hand. »Ich heiße Bradbury und leite hier die Untersuchung. Inspektor Bradbury.«
    »Angenehm. John Sinclair.« Dann stellte ich Glenda vor.
    Bradbury war ein Mann, der einem irischen Eisenbahn-Arbeiter glich. Die Iren hatten im Wilden Westen kräftig mitgeholfen, das Land zu erschließen. Bradbury besaß die Statur eines Bären und rotes Haar, das er glatt nach hinten gekämmt hatte. Er trug eine mit Pelz gefütterte Jacke und wirkte ziemlich hilflos.
    »Haben Sie schon eine Erklärung?«
    »Das ja. Ich weiß nur nicht, ob ich sie glauben soll.«
    »Mal sehen.«
    Er verstand die Aufforderung und berichtete, daß sie aus einem nahe gelegenen Hotel einen Anruf erhalten hatten. Bradbury war hingefahren und hatte dort ein Pärchen vorgefunden, dem der Wagen gehörte. Die beiden waren von einem Mann mit einer Axt gestoppt worden. Der Mann hatte den Wagen zertrümmert und war auch hinter ihnen hergewesen. Sie aber hatten sich in das Hotel retten können.
    »Mehr wissen Sie nicht?«
    »Nur noch die Beschreibung des Axtträgers.«
    »Sagen Sie…«
    »Ach, Sie kennen ihn doch nicht.«
    »Trotzdem.«
    Ich bekam sie geliefert und konnte mit ihr tatsächlich nichts anfangen. »Läuft denn eine Fahndung?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Wo könnte der Mann hergekommen sein?« erkundigte sich Glenda.
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht aus dem Sanatorium?«
    Bradbury schaute uns kühl an. »Was wissen Sie darüber?«
    »Nicht viel«, sagte ich schnell.
    »Sind Sie auf dem Weg dorthin?«
    »Möglich.«
    »Ach so.« Seine Antwort klang ziemlich tonlos.
    Ich fragte: »Sie mögen diesen Laden nicht – oder?«
    »Meine Meinung hat kein Gewicht, Mr. Sinclair.«
    »Nun ja, wir werden sehen. Können Sie uns denn den Weg zum Hotel beschreiben?«
    »Der ist nicht schwer. Nehmen Sie die nächste Abzweigung rechts. Sie werden auch das Schild sehen. Hotel in the Wood.«
    »Danke. Liegt es weit vom Sanatorium entfernt?« Ich mußte einfach auf das Thema zurückkommen.
    »Nein. Fünfzehn Meilen vielleicht. Mit dem Wagen ist das ein Katzensprung.«
    »Okay. Sehen wir uns noch?«
    »Ja, wir müssen noch einmal mit den Zeugen reden. Sie werden Sie ja kennenlernen.«
    »Das hoffe ich doch sehr.«
    Wieder im Wagen, schaute Glenda mich an. »Na, was sagst du dazu? Ist es eine Spur?«
    »Kann sein.«
    »Also ich glaube fest daran, daß es eine Spur ist.«
    Mein Lächeln fiel knapp aus, während ich den Rover behutsam durch die Lücke lenkte. »Was könnte ein Mädchen wie Julie mit diesem

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