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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hing er wie lange, dünne Tücher.
    Gilda French und ihr Begleiter trafen noch keine Anstalten, in den Wagen zu steigen. Conners lud die Koffer ein, die Frau kam zu uns.
    Sie zog dabei die Schultern fröstelnd hoch.
    »Haben Sie sich entschlossen, die Wahrheit zu sagen? Mrs. French?« fragte ich.
    Sie lächelte mit herabgezogenen Mundwinkeln. »Was ist wahr, was ist unwahr?« erwiderte sie philosophisch. »Ich bin der Ansicht, Mr. Sinclair, daß Sie sich etwas übernommen haben.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Inwiefern?«
    »Ich möchte Ihnen einen guten Rat geben. Diese Klinik ist ein Gelände, das für Sie als Tabuzone gelten sollte. Top secret, nicht betreten. Wenn ja oder wenn Sie es auch nur versuchen sollten, würde es große Schwierigkeiten für Sie geben. Haben wir uns verstanden?«
    »Nicht direkt. Was verbergen Sie dort?«
    »Nichts, eigentlich. Wir möchten nur in Ruhe forschen können, verstehen Sie. Ich will Ihnen noch etwas sagen. Diese Anstalt wird vom Staat finanziert. Das heißt, hinter uns stehen mächtige Personenkreise.«
    »Interessenkreise wäre besser.«
    »Meinetwegen auch das. Sie können es sich noch überlegen.«
    »Das haben wir schon. Wir werden Ihre Klinik nicht betreten, Mrs. French.«
    »Dann sind Sie vernünftig geworden?«
    »Moment, Moment, lassen Sie mich ausreden. Vorausgesetzt, Sie führen uns dorthin, wo wir Julie Gladstone finden können. Ihretwegen sind wir gekommen.«
    »Ich weiß, wer Sie sind, Mr. Sinclair. Ich weiß es sogar sehr genau, glauben Sie mir. Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht helfen.« Sie wandte sich schroff ab und ging zu Dr. Conners, der die beiden vorderen Wagentüren bereits geöffnet hatte. »Sie sind unbelehrbar«, hörten wir die Frau noch beim Einsteigen sagen.
    Auch wir tauchten in den Rover.
    Glenda war etwas blaß um die Nase. »Ist Julie tatsächlich nicht da?«
    »So ist es.«
    »Wie geht es weiter?«
    »Ich habe keine Ahnung, befürchte aber, daß ihnen Julie entwischt ist. Sie hat sich aus dem Staub gemacht. Wahrscheinlich ahnte sie, was ihr bevorsteht.«
    »Wenn da nur nicht dieser Zerstörer wäre, der die Gegend unsicher macht«, sagte Glenda.
    »Davor fürchte ich mich auch.«
    Sie schnallte sich an. »Ich habe eine ganz verrückte Idee, John. Sie ist wirklich verrückt.«
    »Sag sie trotzdem.«
    »Vielleicht braucht Julie vor diesem Zerstörer überhaupt keine Angst zu haben.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Es ist nur ein Gedanke. Julie ist ein besonderer Mensch. Sie kann Dinge, über die andere nur den Kopf schütteln. Sie beeinflußt Menschen und Gegenstände…«
    »Und du denkst, daß sie auch diesen Mann mit der Axt unter ihre Kontrolle gebracht hat?«
    »Davon könnte man ausgehen.«
    Ich verzog die Mundwinkel.
    »Gefällt dir nicht, oder?«
    »Nicht ganz. Aber möglich ist alles. Jedenfalls war Julie verschwunden. Sie ist aus dem Fenster geklettert, das noch immer offen stand. Beweisen können wir der French und diesem Conners nichts. Da steht Aussage gegen Aussage. Mich würde es nur interessieren, wie sich die beiden verhalten, wenn sie die Klinik ohne Julie erreichen, und was sie für Ausreden haben.«
    »Da brauchst du ja nicht mehr lange zu warten.«
    »Das denke ich auch…«
    ***
    Der Zerstörer und das Mädchen waren durch den Wald gegangen wie Vater und Tochter.
    Julie ließ die Hand des Mannes nicht los. Seltsamerweise fühlte sie sich durch seine Gegenwart geschützt, und sie fürchtete sich auch nicht in dem dunklen Wald.
    Orrie Wayne kannte sich aus. Er hatte sich oft genug in der Gegend herumgetrieben, noch vor seiner langen Gefangenschaft, in die ihn jemand geschickt hatte, mit dem er noch abrechnen wollte.
    Jetzt gereichte ihm diese Ortskenntnis zum Vorteil.
    Seine Axt hielt er in der rechten Hand. Hin und wieder schwang er die Waffe hoch, weil er sich mit der Klinge den Weg freischlagen mußte. Ab und zu lachte er und drückte die Hand des Mädchens fester.
    Sie bewegten sich nicht auf den normalen Wegen ihrem Ziel entgegen. Quer durch den Wald streiften sie oder nahmen die schmalen Pfade, die ansonsten nur vom Rotwild benutzt wurden. Sicherheitshalber schlug Orrie einige Bögen, ohne allerdings sein eigentliches Ziel aus dem Sinn zu lassen.
    Kurz vor dem Campingplatz trafen sie auf die Zufahrt. An der Barriere blieben sie stehen. Orrie deutete über die rot und weiß gestrichene Latte hinweg.
    »Da stehen sie!«
    Julie nickte. »Und es ist tatsächlich niemand hier außer uns?«
    »So sieht es aus.«
    Julie löste

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