0524 - Die Welt der Ewigen
nicht mehr.
Tharon-1 schwieg ebenfalls.
Tharon-3 bis Tharon-5 ebenfalls, aber in Tharon-6 bekam der Delta endlich den erhofften Kontakt. Ein Ewiger im Zeta-Rang meldete sich.
»Helfen Sie uns, Herr«, keuchte er schweißüberströmt. »Sie - sie bringen sich alle um, und ich… ich glaube, wenn es noch einmal passiert… dann bin ich auch soweit…«
»Sie bringen sich um?« echote der Delta. »Ewige bringen sich um?«
»Ja, Delta, Herr. Sie… oh, ihr Götter… warum werden wir so gestraft? Es ist wieder wie vor tausend Jahren…«
Dann brach die Verbindung ab.
Da wußte Skaramandis, daß es keine Rettung mehr gab. Sie alle, die sie sich auf Tharon befanden, waren dem Untergang geweiht.
Der Delta schloß die Augen und überlegte. Ein Plan kristallisierte sich aus seinen Gedanken heraus; ein Vernichtungsplan. Es gab eine Möglichkeit, einen unlöschbaren Atombrand zu verursachen, der den ganzen Planeten zerfressen würde.
Nichts als eine Feuerwolke würde übrigbleiben.
»Wenn ich nicht leben darf, darf es auch niemand sonst«, stellte der Delta klar.
Wenn er schon sterben mußte - dann wenigstens mit dem Wissen, sich und die anderen noch im Tode gerächt zu haben.
Das erleichterte es ihm, hinüberzugehen in jene Sphäre jenseits des Lebens, über die niemand etwas Genaues sagen konnte. Denn niemand war in all den Jahrmillioen je zurückgekehrt in die körperliche Existenz, um zu berichten, was danach kam.
Und weil kein Ewiger wußte, was ihn erwartete, gab auch keiner, der noch seinen klaren Verstand besaß, freiwillig seine diesseitige Existenz auf.
Die hier wirkende Magie trieb Ewige in den selbstmörderischen Wahnsinn.
»Sie sterben alle«, murmelte der Delta. »Wir Ewigen gehen hinüber in eine andere Existenz. Aber die Thars, unsere Mörder - sie werden für alle Zeiten ausgelöscht, getilgt.«
Dafür würde er sorgen.
Er begann sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
***
Sira lenkte die Bestie.
Die Tentakel tasteten nach den noch lebenden Insassen des zerstörten Schwebers, dessen Fragmente allmählich versanken. Die beiden Fremden, der Ewige in seinem silbernen Overall… und da war noch etwas.
Etwas?
Jemand!
Sira Te Zui konnte die Entität spüren. Sie fühlte den Körper über die Tentakel des Ungeheuers. Was die Bestie einfing und festhielt, konnte Sira wahrnehmen. Aber warum konnte sie dieses Wesen nicht mit ihren Augen sehen?
Sie wagte nicht, ihre Para-Kraft darauf anzusetzen, denn dabei hätte sie nicht nur die Bestie aus ihrer Kontrolle verloren, sondern auch ihre Gefangenen. Das Meer-Ungeheuer hätte sie verschlungen. Sira fühlte, wie es auch jetzt in der Bestie bebte und zuckte. Das Monster wußte nur zu gut, daß es fette Beute umschlungen hielt, diese Beute aber nicht fressen durfte…
Das gefräßige Biest erreichte den magisch erzeugten Felsen. Sira zwang das Ungeheuer, die Wesen nacheinander freizugeben. Jedesmal setzte sie ihr fantastisches Para-Können ein und versetzte die »Beute« zur Wohnhöhle. Beim zweiten Mal fiel es ihr schon schwer, beim dritten Mal glaubte sie, ihre Kraft erschöpft zu haben, aber da war noch das vierte, unsichtbare Wesen. Noch einmal strengte Sira sich an, versetzte auch dieses Wesen - und merkte, daß ihre Kraft für sie selbst nicht mehr reichte.
Vor ihr verschwamm alles.
Sie sah nur noch die Bestie vor sich, deren Maul nach ihr schnappte. Mit ihren Tentakeln versuchte das Ungeheuer, gegen Siras Zwang nach der Thar zu greifen. Sie hob den kurzen Speer und zielte sorgfältig.
Es gab einen einzigen Punkt, an dem man ein Ungeheuer dieser Art tödlich verwunden konnte. Aber wann jemals kam ein Thar lebend so nahe an eine Tentakelbestie heran?
Sira stieß zu.
Der Speer bohrte sich in den Hals des Ungeheuers. Entkräftet sank Sira auf der durch Magie geschaffenen Felsnase zusammen und hoffte, daß das Ungeheuer starb, ehe es sie packen und fressen konnte.
Drei Gefangene hätten ihr dieses Problem nicht bereitet. Aber der unsichtbare vierte hatte ihre Kraft überfordert.
***
Delta Skaramandis versuchte sich zu erinnern, was ihm über die neuen Computerinstallationen erzählt worden war. Sie stammten von der Erde, von einer Firma, die dem irdischen Verhandlungspartner des ERHABENEN, Rhet Riker von Tendyke Industries, gehörte. Mit dieser neuen Computertechnologie waren Dinge möglich, von denen die Ewigen noch vor wenigen Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
In jeder der von Ewigen erreichten Städte auf Tharon gab es
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