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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geleert. Da muß doch etwas passiert sein.«
    »Was denn?«
    »Frag mich was Leichteres.« Arlette hob den Hörer ab und hielt ihn ein Stück von ihrem Ohr entfernt. »Hörst du was?« fragte sie.
    »Nein.«
    Sie nickte. »Die Leitung ist tot. Sie wird überall tot sein, Marcel, und wir sitzen in der Klemme.«
    »Das Gefühl habe ich mittlerweile auch.« Er wirkte hilflos, als er sich auf einen Stuhl setzte. »Sollen wir uns zu Fuß bis in den nächst größeren Ort durchschlagen?«
    »Bei dem Wetter und mit van Akkeren im Nacken?«
    »Verdammt, was sollen wir denn machen?«
    »Nichts«, sagte Arlette. »Wir bleiben hier und warten darauf, daß es hell wird.«
    »Klasse! Und Frank Didier?«
    »Der müßte sich eigentlich in Cerbac aufhalten, falls er es geschafft hat.«
    »Was spricht dagegen?«
    »Der Schnee kann es wohl nicht sein. Ich komme hier nicht mehr zurecht, Marcel. Laß uns gehen!«
    »Und wohin?«
    »Vielleicht finden wir noch jemanden. Es ist ja möglich, daß nicht alle den Ort verlassen haben. Zudem frage ich mich, weshalb sie Angst hatten.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Van Akkeren kann es wohl nicht gewesen sein.«
    »Das meine ich auch.«
    »Da steckt bestimmt noch etwas anderes dahinter.« Arlette holte tief Luft: »Wir sind hier in eine Lage geraten, die wir noch gar nicht überblicken können.«
    Wächter stand auf. Er schaute wie zufällig zum Fenster, sah hinter der Scheibe den wirbelnden Vorhang aus Schnee, aber er entdeckte gleichzeitig noch etwas anderes.
    »Da!« keuchte er und wies auf das Glas. »Dahinter – das Gesicht!«
    Arlette drehte sich.
    Als sie hinschaute, war es verschwunden. »Wo? Ich sehe nichts, tut mir leid.«
    »Es war aber da!«
    »Und wer war es?«
    Marcel schaute sie an, als wollte er jeden Moment anfangen zu weinen. »Wenn ich dir das sage, bleibt dir die Luft weg. Es war Simones Killer!«
    ***
    Arlette sagte zunächst nichts. Sie wurde bleich, dann hauchte sie:
    »Der Zombie aus dem Schloß?«
    »So ist es!«
    »Wie kommt er denn hierher?«
    »Bestimmt auf dem gleichen Weg wie wir. Dir ist doch klar, daß wir es mit zwei Gegnern zu tun haben.«
    »Jetzt bestimmt.« Arlettes Stimme versiegte bei den letzten Buchstaben.
    Beide starrten auf das Küchenfenster. Es war nicht sehr groß, nur ein mit Glas gefüllter Ausschnitt in der Wand. Dahinter wirbelte der weißgraue Vorhang, der einfach nie abreißen wollte.
    »Kannst du dich nicht auch getäuscht haben?« fragte Arlette mit leiser Stimme.
    »Nein, ich habe das Gesicht gesehen. Ich spinne nicht, ich bilde mir nichts ein.«
    »Dann belauert er uns.«
    »Genau – und denk an die Fotos. Simone ist gestorben, wir sollen noch ermordet werden. Diese unheimliche Bestie will alles in die Tat umsetzen, was wir auf den Fotos gesehen haben.«
    Arlette ging schon zur Tür. »Wir können nicht mehr hier im Haus bleiben, Marcel, wir müssen weg. Das ist eine Falle. Wenn diese Gestalt tatsächlich hinter der Scheibe war, dann braucht sie nur um das Haus herumzugehen und kann durch die Tür…«
    »Alles klar!« Marcel schaute sich um und ging auf eine Schublade zu, die er so heftig aufzog, daß die darin liegenden Gegenstände anfingen zu klirren.
    Arlette ahnte jetzt, was er vorhatte. Sie bekam den Beweis, als er das Messer in der rechten Hand hielt. Seine Augen hatten dabei einen ungewöhnlichen Glanz angenommen. »Das ist es!« flüsterte er. »Das wollte ich haben. Willst du auch eine Waffe?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich… ich fürchte mich davor«, sagte sie leise. »Ich habe Angst vor einem Messer, wenn du das verstehen kannst. Messer sind grauenhaft. Sie können einen Menschen töten, sie können ihm Schmerzen zufügen …«
    »Schon gut.« Marcel stieß die Lade wieder zu. »Aber ich werde es behalten.«
    »Klar.«
    Noch einmal warf Marcel einen Blick auf die Klinge. Sie war ziemlich breit und an der unteren Seite sehr scharf. Wenn ihn nicht alles täuschte, benutzten Fischhändler diese Art von Messern, um die Meeresbeute aufzuschlitzen und die Innereien zu entfernen.
    »Was ist?« fragte er, als er die Gänsehaut auf Arlettes Gesicht sah.
    »Ich… ich mag die Messer nicht. Kannst du es nicht wegstecken?«
    »Nein!«
    »Dann geh vor.«
    »Das wollte ich auch.«
    Sehr wohl fühlte sich Marcel trotzdem nicht in seiner Haut.
    Arlette kannte ihn gut genug, um die Anspannung in seinem Gesicht entsprechend deuten zu können.
    Vor der Küche befand sich der viereckige Flur mit einem Wasserbecken darin. Es bestand

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