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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch aus Emaille. Neben dem Becken standen Eimer auf dem Boden.
    Die Haustür war geschlossen.
    Arlette hielt sich zurück, während sich Marcel so leise wie möglich der Tür näherte.
    Dicht davor blieb er stehen und schaute noch einmal zurück.
    »Hast du Angst?« fragte er Arlette.
    »Ein wenig schon.«
    »Ich auch«, gab er zu.
    »Wir könnten auch aus dem Fenster klettern«, schlug sie vor.
    »Wie wäre das denn?«
    »Nein, Arlette. Ich habe mich einmal zu diesem Weg entschlossen, und dabei bleibe ich.«
    »Dann beeil’ dich auch.«
    Er nickte, überwand sich und riß die Tür heftig auf.
    Schneeflocken wirbelten in den Flur. Nicht so dicht wie draußen, sie bildeten nur einen verhältnismäßig dünnen Vorhang, durch den beide schauen und die Gestalt sehen konnten.
    Es war der Zombie!
    Er hatte auf sie gelauert!
    ***
    Ariol Le Duc hatte mir Tatsachen gesagt, die nicht so leicht zu verdauen waren.
    Ich kam mir plötzlich wie deplaziert vor. Aus einem Menschen hatte der letzte Satz eine Statue gemacht. Das Kreuz lag auf meiner Handfläche, ich konnte es anschauen, tat dies auch und hatte auf einmal das Gefühl, ein wertloses Stück Metall zu sehen, weil mir jemand die Grenzen aufgezeigt hatte und noch aufzeigte, wie mir die nächsten Worte des Ariol Le Duc bewiesen.
    »Hector de Valois war damals stärker als du. Trotzdem hat er es nicht geschafft. Jetzt nimmst du einen neuen Anlauf, und auch du wirst es nicht schaffen.«
    Die Worte rauschten an mir vorbei, und meine Gedanken trudelten zurück in die Vergangenheit, als ich mein Kreuz gegen die mächtige Dämonin Lilith einsetzen wollte und es mir nicht gelungen war, sie mit dem Kruzifix zu vernichten.
    Im Gegenteil, sie hatte zurückgeschlagen und dafür gesorgt, daß die geheimnisvollen Zeichen auf der Kreuzmitte verschwanden. Bis heute war ich noch nicht dahintergekommen, was sie genau bedeuteten. Jedenfalls war das Kreuz geschwächt.
    Darauf baute Le Duc, und nicht zu Unrecht, wie ich neidlos anerkennen mußte.
    »Du siehst also, daß wir Möglichkeiten haben, uns auch die stärksten Feinde vom Hals zu halten. Deine Chancen sind rapide gesunken, du kannst es nicht schaffen. Ich wußte, daß du gegen meine Helfer gewinnen würdest. Die Untoten sind lächerliche Wesen. Ein starker Mensch, ausgerüstet mit der richtigen Waffe, schafft sie immer. Bei mir ist das etwas anderes. Baphometh und ich sind dabei, eine Macht aufzubauen, die über Jahrhunderte halten soll. Uns wird es auch noch in den nächsten, sehr langen Zeiten geben, das kann ich dir versprechen. Da du aus der Zukunft kommst, wirst du sicherlich mit den Baphometh-Dienern zu tun gehabt haben. Ich werde die Zeiten ebenfalls überleben und beobachten können, was sich alles so tut. Die Macht und der Einfluß Baphomeths werden wachsen, bis sie nicht mehr zu brechen sind. Auch von dir nicht.«
    Ich nickte gegen die blauschwarzen Schatten, aus denen sich die beiden Gestalten hervorhoben. »Es kann alles so eintreffen, wie du es gesagt hast, Le Duc. Dennoch vertraue ich auf mein Kreuz. Es hat mich bisher nicht im Stich gelassen.«
    »Du bist überheblich, Sinclair. Viele Menschen sind es. Eigentlich zu viele. Wo siehst du deine Chancen? Im Kreuz? Nein, das kann nicht sein, das geht nicht. Schon Hector de Valois hat es versucht und ist gescheitert. Er kam nicht mehr weiter, und jetzt versuchst du es. Aber du bist nicht einmal dort, wo er damals gewesen ist.« Le Duc bewegte die Hände. »Ich weiß auch, daß er gestorben ist. Ich aber werde die Jahrhunderte überdauern und zurückkehren.«
    »Stimmt«, sprach ich in seinen Satz hinein. »Nur, als was wirst du zurückkehren? Als eine lebende Leiche, als Untoter, als ein seelenloser Roboter ohne Gehirn…«
    »Ich weiß, was ich zu tun habe. Zuerst werde ich dich vernichten, John Sinclair.«
    Dagegen wollte ich die Aktivierung des Kreuzes setzen. Von der Formel, die ich aussprechen mußte, um seine Kraft zu entfalten, hatte bisher niemand geredet.
    Dazu kam es aber leider nicht mehr.
    Eine mörderische Kraft ergriff mich. Sie schüttelte mich durch, ließ mich schwanken – und es geschah etwas, mit dem ich auf keinen Fall gerechnet hatte.
    Der Wirbel hieb mir das Kreuz von der Handfläche, bevor ich noch eine Faust bilden konnte.
    Ich sah es wegtrudeln und hörte das schaurige Lachen des Ariol Le Duc, der sich höllisch darüber freute…
    ***
    Da stand er!
    Furchtbar, unbeweglich, grauenhaft anzusehen, mit leicht abgespreizten Armen.
    Zwischen ihm und den

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