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0529 - Der Dschinn

0529 - Der Dschinn

Titel: 0529 - Der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vielleicht draußen noch viel mehr Menschen jagen zu können? Oder würde sie sich vielleicht sogar teilen?
    Unwillkürlich sah sie sich um. Gleich drei Fenster waren geöffnet - bei dem prachtvollen Sommerwetter kein Wunder! Vermutlich hatte William, Lady Patricias schottischer Butler, dafür gesorgt. Jedes dritte stand mit einem Flügel offen.
    Sie mußte es anders anfangen. Es blieb ihr jetzt keine andere Möglichkeit mehr: sie mußte das Amulett zu sich rufen!
    Es gehorchte; prompt erschien es in ihrer ausgestreckten Hand. Dafür war nun natürlich Zamorra schutzlos. Aber Nicole mußte davon ausgehen, daß er handlungsunfähig war. Sie dagegen war mit dem Amulett in der Lage, diesen Spuk mit einem schnellen Angriff zu beenden. Danach waren auch Zamorra und Raffael wieder in Sicherheit.
    Schutzfeld errichten und die Wolke angreifen! sandte sie einen konzentrierten Gedankenbefehl aus. Das Amulett konnte sich diesem Befehl nicht entziehen. Von einem Moment zum anderen erschien ein grünliches Licht, das von der handtellergroßen Silberscheibe ausging und Nicole zu umfließen begann, um sie schließlich völlig einzuhüllen. Der Vorgang spielte sich in weniger als zwei Sekunden ab.
    Aber noch schneller war die weiße Rauchwolke gewesen.
    Kaum, daß das grüne Leuchten entstand, machte sie einen Sprung vorwärts und hüllte Nicole ihrerseits ein - unter dem Schutzfeld!
    ***
    Zamorra sah noch, wie die Explosion Raffael zurückschleuderte. Etwas surrte in hohem Bogen durch die Luft. Aber irgend etwas stimmte daran nicht. Das war kein normales Auseinanderfliegen eines Gegenstandes. Da waren nicht einmal Bruchstücke, da war nur - ja, was eigentlich?
    Das Amulett, das am Halskettchen vor seiner Brust hing, reagierte sofort.. Das grüne Schutzfeld entstand. Aber im gleichen Moment traf Zamorra ein harter Schlag. Von einem Moment zum anderen verlor er das Bewußtsein.
    Wie lange seine geistige Abwesenheit gedauert hatte, konnte er bei seinem Erwachen nicht sagen.
    Aber viel Zeit konnte nicht vergangen sein. Raffael beugte sich über ihn. »Was ist geschehen, Monsieur?« fragte er. »Sind Sie verletzt?«
    »Das sollte ich lieber Sie fragen«, erwiderte Zamorra. »Es muß Sie doch ziemlich gründlich erwischt haben…«
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen, Monsieur«, sagte Raffael steif.
    Das wiederum fand Zamorra erstaunlich. Er erhob sich, sah sich gründlich um und setzte sich dann auf die Tischkante. »Können Sie sich etwa nicht an das erinnern, was eben hier geschehen ist?«
    »Natürlich erinnere ich mich, Monsieur«, erwiderte Raffael mit leichtem Vorwurf in der Stimme. »Ich hörte einen explosionsartigen Knall, der aus diesem Zimmer kam, und eilte sofort her. Da fand ich Sie bewußtlos am Boden liegend. Sind Sie wirklich in Ordnung? Mir scheint, daß Ihnen ein Experiment mißlungen ist. Worum handelte es sich dabei, wenn mir diese Frage erlaubt ist?«
    »Warum sollte sie nicht erlaubt sein?« brummte Zamorra. »Wir haben versucht, dem Geheimnis jener seltsamen Flasche auf den Grund zu gehen, die Sie am Straßenrand gefunden haben. Während ich noch versuchte, wie ich das scheinbar recht stark magisch aufgeladene Teil überprüfen könnte, haben Sie einfach den Korken aus dem Flaschenhals gezogen - und im gleichen Moment erfolgte die Explosion!«
    »Das verstehe ich nicht, Monsieur«, sagte Raffael. »Was soll das für eine Flasche sein? Und wann soll ich sie gefunden haben?«
    Zamorra seufzte. Er sah sich im »Zauberzimmer« um. Von dem explodierten Gefäß konnte er nicht einmal Scherben entdecken. Raffael, der durch die Luft geschleudert worden war, machte einen erholten, frischen und gesunden Eindruck. Aber wieso das alles? Zamorra war sicher, daß er das alles nicht geträumt hatte.
    »Raffael, ich glaube, wir haben ein Problem…«
    ***
    Nicole schrie auf. Aber sie spürte keinen Schmerz. Im Gegenteil, es war eher angenehm, von dem weißen Rauch eingehüllt zu werden, und sie fragte sich plötzlich, warum sie sich vorher dagegen gewehrt hatte. Warum hatte sie sich gefürchtet? Das Weiße verschwand, und das grüne Leuchten des Amuletts löste sich auch wieder auf. Nicole wurde ja nicht bedroht. Und weil von dem Rauch auch keine Gefahr ausging, hatte das Amulett auch den befohlenen Angriffsschlag nicht mehr ausgeführt, als die weiße Wolke sich schneller bewegte, als Merlins Stern das Schutzfeld aufbauen konnte.
    Sie lächelte, als sie sah, wie die Wolke sich von ihr zurückzog und jetzt in die andere

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