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053 - Der steinerne Dämon

053 - Der steinerne Dämon

Titel: 053 - Der steinerne Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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„Sind Sie sicher, daß es sich um eine Botschaft vom Doktor handelt?“
    „Es war eine Mrs. Marlin, die sagte, er hätte nach seiner Instrumententasche verlangt. Sie gab mir ihre Adresse.“
    „Dann wird es wohl richtig sein. Es klingt nur etwas merkwürdig. Wie wollen Sie dort hinkommen, Miß? Den Wagen hat der Doktor.“
    Ein paar Sekunden lang war Lana ratlos, doch dann siegte ihr jugendlicher Optimismus. Sie wollte sich nicht durch das erste auftauchende Problem aus der Ruhe bringen lassen.
    „Kann mir jemand vom Personal seinen Wagen leihen? Ich habe einen Führerschein“, setzte sie fast stolz hinzu.
    „Sie können meinen haben, wenn Sie wollen. Er ist allerdings nicht sehr schick und nicht sehr neu.“
    „Vielen Dank. Wo steht er?“
    „Wenn Sie zur Zentrale kommen, gebe ich Ihnen die Schlüssel und sage Ihnen, wo ich ihn geparkt habe. Die Bremsen ziehen etwas nach rechts. Seien Sie also vorsichtig!“
    „Danke.“
    Lana ging schnell zur Zentrale, wo ihr der Telefonist die Schlüssel gab und ihr sagte, wo der Wagen stand.
    „Wenn irgendwelche Anrufe kommen, notieren Sie sie und sagen Sie bitte, daß ich in ein paar Minuten zurück bin.“
    „In Ordnung, Miß.“
    Sie ging hinaus und fand den Wagen – einen Vorkriegs-Ford – an der angegebenen Stelle. Leicht erregt stieg sie ein, drückte auf den Anlasser und stellte befriedigt fest, daß die starke Maschine zum Leben erwachte. Langsam lenkte sie den alten Wagen die Auffahrt hinunter.
    Der Telefonist steckte seinen Kopf noch einmal aus dem Fenster und schrie mit Stentorstimme: „Die Bremsen, Miß! Sie ziehen nach rechts! Seien Sie vorsichtig!“
    Sie winkte fröhlich zurück und fuhr weiter. Als sie die verschlossenen Tore erreichte, hupte sie leise; das heißt, sie wollte leise hupen, aber der alte Wagen war nicht dafür gebaut, irgend etwas leise zu tun. Die Hupe dröhnte wie eine Trompete.
    Eilig kam der Torwärter aus seinem Häuschen. „Wohin wollen Sie, Miß?“
    Die Frage wurde höflich und freundlich, aber bestimmt gestellt. Sie konnte sich denken, daß ein Teil seiner Pflichten darin bestand, sich zu informieren, wohin das Personal des Doktors ging.
    „Der Doktor hat eben angerufen. Er hat seine Tasche vergessen.“ Sie zeigte auf den Sitz neben sich.
    „In Ordnung, Miß. Wann sind Sie wieder zurück?“
    „Ich bringe sie nur eben hin und komme sofort zurück, wenn mich der Doktor nicht dort braucht. Sagen wir mal in einer halben bis dreiviertel Stunde, wenn ich die Entfernung richtig einschätze.“
    „Gut, Miß Davis.“
    Der Torwärter kritzelte etwas auf einen Block, öffnete die Tore und schloß sie hinter ihr.
    Lana fuhr in die Richtung, die ihr Mrs. Marlin am Telefon angegeben hatte, bis sie ein kleines Landhaus erreichte, das nicht weit von der Straße in einem Garten stand. Als sie durch die offenstehenden Torflügel fuhr, war sie ziemlich erstaunt, drinnen ein erst kürzlich angebrachtes Verkaufsschild zu sehen. Ein schneller Blick zeigte ihr, daß keine Vorhänge an den Fenstern hingen. Und eine innere Stimme warnte sie, daß hier etwas nicht stimmte.
    Neben den Torflügeln standen“ dichte Büsche. Als sie rückwärts darauf zufahren wollte, tauchten zwei vermummte Gestalten auf und schlugen das Tor zu.
    Fast blind vor Panik wechselte sie den Gang und fuhr auf das Landhaus zu. Dort erschienen weitere Gestalten. Einer von ihnen mit etwas bewaffnet, was wie ein Revolver aussah.
    Lana brachte den Wagen zum Stehen und stieg zögernd aus.
    „Nach drinnen!“ Der Mann deutete mit dem Revolver auf das Haus. „Versteckt den Wagen!“ befahl er weiter, und einer der Männer setzte sich hinter das Steuer und fuhr den Wagen um das Haus herum.
    Drinnen öffnete einer der Maskenmänner eine Falltür und deutete nach unten, wo nur eine einzelne nackte Birne spärliches Licht spendete.
    „Was wollen Sie von mir?“
    „Das werden Sie schnell genug sehen“, zischte der Mann mit dem Revolver.
    Sie mußte eine morsche Leiter hinunter, die an zwei verrosteten Eisenhaken hing. Vier maskierte Gestalten begleiteten sie m den Keller. Der letzte schloß die Tür mit einem schrecklichen endgültigen Knall.
    Lana blickte sich um. Sie schätzte, daß sie sich einige Meter unter dem Erdboden befand. Es bestand also keinerlei Aussicht, daß jemand ihre Schreie hörte.
    Zwei der Männer packten sie jetzt an den Armen und zerrten sie zu einem Stuhl, wo sie sie mit großer Sachkenntnis festbanden. Der Mann mit dem Revolver drückte ihr die kalte

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