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053 - Die Schlacht von El'ay

053 - Die Schlacht von El'ay

Titel: 053 - Die Schlacht von El'ay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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dienen konnte, gruben viele Flüchtlinge mit bloßen Händen ein Loch in den Boden, um sich darin vor der nächtlichen Kälte zu schützen.
    Dass sie sich mit der Zerstörung der Felder ihrer eigenen Lebensgrundlage beraubten, schien die meisten nicht zu interessieren, und die Faama-Gilde hatte längst vor dem Massenansturm kapituliert.
    Auf dem Gelände von Miki Takeo sah es nicht viel besser aus. Die großzügig angelegte Siedlung mit den hölzernen Pagoden war völlig überlaufen. Tausende von Menschen drängten sich an Tümpeln, Bächen und Wasserfällen, die wenigstens eine Trinkwasserversorgung sicherstellten.
    Aiko dirigierte den Piloten zu einem einfachen Holzhaus, das nur als Tarnung für einen Aufzug diente. Takeos wichtigste Räumlichkeiten erstreckten sich tief unter der Erde.
    Die Landung des Großraumgleiters erregte einiges Aufsehen, doch die Furcht der Menschen überwog ihre Neugierde. Sie verharrten in respektvoller Entfernung und warteten ab, was passierte.
    Aiko hätte sich am liebsten sofort auf einen der drei mitgeführten Gleiter geschwungen, um nach Brina zu suchen, doch er sah ein, dass sich ihre Gruppe erst einen Überblick verschaffen musste. Als die rückwärtige Ausstiegsluke in die Tiefe sank, wurde das Gesicht von Haank sichtbar, Takeos Stellvertreter.
    Das offizielle Begrüßungskomitee.
    Erfreut reichte er Aiko die Hand, runzelte aber die Stirn, als Matt und Aruula dazu traten. Gemeinsam mit Naoki, Smiley, Danny und Tuckson ging es dann in den Großraumfahrstuhl, der sie in die Tiefe beförderte.
    Je näher die Begegnung mit Takeo rückte, desto unruhiger fieberte Matt ihr entgegen. Immer wieder tastete er nach dem Ninjaschwert an seinem Gürtel und dem Driller in seiner Beintasche. Wenn es hart auf hart kam, würde er von den Waffen bedingungslos Gebrauch machen. Statt eines Feuergefechts erwarteten sie jedoch Takeos offene Arme.
    »Ich freue mich, Sie wieder bei mir begrüßen zu dürfen, Mister Drax«, dröhnte es aus dem Sprachmodul. »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Mir ist inzwischen klar geworden, dass ich von General Crow und seiner Tochter schändlich betrogen wurde.«
    Dieses Eingeständnis nahm Matt glatt den Wind aus den Segeln. »Tatsächlich?«, ätzte er. »Was haben sie Ihnen denn über mich berichtet, was unsere Entführung rechtfertigte?« Takeo zählte eine lange Liste von Vergehen auf, die Matt vom Weltrat angelastet wurden. Begriffe wie Fahnenflucht, Insubordination und Geheimnisverrat klangen tatsächlich verdammt nach General Crow.
    Hatte er Takeo Unrecht getan? Nein, da gab es noch diverse Ungereimtheiten. Beispielsweise die Tatsache, dass er seinen eigenen Sohn über die Umstände ihrer Abreise im Unklaren gelassen hatte.
    Matt kam aber nicht dazu, seine Fragen zu stellen. Takeo wandte sich bereits Naoki zu. Achtzig Jahre hatten sich die beiden nicht mehr gesehen. Selbst für potentiell Unsterbliche eine lange Zeit. Die Begrüßung fiel von Naokis Seite jedoch recht frostig aus. Harsch verlangte sie nach einer vollständigen Aufklärung der ganzen Affäre. Schließlich hatte der Weltrat unendliches Leid über die Enklave in Amarillo gebracht.
    »Es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint«, gab Takeo zu bedenken. »Folgt mir bitte ins Büro.«
    Unterwegs eröffnete er seinen Gästen, dass sich einige WCA-Wissenschaftler im Komplex aufhielten. Dem darauf losbrechenden Protest begegnete er mit stoischer Ruhe. Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, erklärte er: »Natürlich unterstehen diese Personen strengster Kontrolle. Sie haben nicht die geringste Möglichkeit, Viren in mein System zu schleusen. Übrigens sind sie allesamt Mediziner, keine Computerexperten.«
    Sie traten in das spartanisch eingerichtete Büro, das nur durch ein Regal mit in Leder gebundenen Büchern und Folianten geschmückt wurde.
    »Ich hätte die Kooperation mit dem Weltrat natürlich trotzdem gelöst«, fuhr Takeo fort, »wenn ich nicht dringend auf ihre wissenschaftlichen Kapazitäten angewiesen wäre. Ihr seht ja selbst, was im Tal los ist. In Los Angeles herrscht Krieg! Reanimierte Leichen werden als Infanteristen eingesetzt. Wir müssen etwas dagegen unternehmen, bevor die ganze Westküste kollabiert.«
    Das klang so weit alles ganz vernünftig.
    Matts Verwirrung wurde immer größer. Besonders als Takeo eine kurze Filmszene auf einem MSC-Player abspielte. Es war offensichtlich die Aufnahme einer versteckten Überwachungskamera. Sie zeigte

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