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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Menschheit herein. Überschwemmungen zwangen zur Evakuierung, Berge begannen zu wandern, gewaltige Steinlawinen verschütteten Dörfer, Menschen fielen ihnen zum Opfer, und erst allmählich begann man darüber nachzudenken, ob es richtig gewesen war, die Wälder abzuholzen, um Skipisten anlegen zu können.
    Das große Umdenken begann.
    Einige Gruppen gingen noch weiter. Sie wollten die ihrer Meinung nach wahren Werte finden. Sie wollten den Weg nach innen suchen, in die Seele des Menschen hinein, die noch so unerforscht war.
    Kraft aus der Seele tanken, zum eigenen Ich zu finden, sich vorzubereiten auf das andere Leben und eins zu sein mit den unsichtbaren Strömen des Universums.
    Es gab viele dieser Gruppen, die sich absonderten und ihren eigenen Weg gingen.
    Man traf sich dort, wo die Strömungen besonders günstig waren, wo Plätze und Orte schon vor langer Zeit von Menschen besetzt gewesen waren, die ebenso gedacht hatten.
    Ihrer Meinung nach hatte die Zivilisation nicht erst mit der modernen Zeitrechnung begonnen. Das alles hatte viel weiter zurückgelegen, denn der Geist und das Wissen sind unsterblich.
    Geist und Wissen waren vorhanden. Schon seit Beginn der Zeiten.
    Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mischten sich, es kam nur darauf an, wo man gerade lebte. Nur die normalen Menschen schafften es nicht, die drei grundsätzlichen Tatsachen in Einklang zu bringen. Man konnte ihnen daraus keinen Vorwurf machen.
    Obwohl es andere Stufen der Entwicklung und der Erleuchtung gab. Daran glaubten die Jünger des Magus von Zypern, der ihnen den rechten Weg weisen wollte.
    Ein Mensch, der mehr gesehen hatte, der nur eines wollte – den ersehnten Frieden.
    Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Der alte Kampf war nie beendet worden.
    Gut gegen Böse, positiv gegen negativ, Licht gegen Schatten.
    Immer wieder wurde er fortgesetzt. Oft genug mit schlimmen, grausamen Mitteln, so daß Leben auf der Strecke blieben.
    Das Böse wartete, es lauerte, um in die kleinste Lücke hineinzustoßen. Es wollte die Menschen dumm halten, denn es wurde für das Böse gefährlich, wenn die Menschheit zu genau Bescheid wußte, weil sich dann niemand mehr den Dunklen Kräften zugehörig fühlen würde.
    Also versuchte es, das aufkommende Wissen bereits im Keim zu ersticken. Und das Böse kannte jeden Trick. Es besaß auch kein Gewissen, nur Personen, die ihm dienten.
    Über all die Dinge wußte auch der Mann Bescheid, der nahe der Türme hockte und darüber nachdachte.
    Er hieß Fresenius, stammte aus Deutschland und hatte schon seit längerem den Weg zum Magus von Zypern gefunden. Er gehörte zu seinen engsten Vertrauten. Vom Magus hatte er die Aufgabe bekommen, alles zu beachten, denn die Zeit des Bösen war wieder einmal reif.
    Eine andere Kraft hatte erkannt, daß der Magus gefährlich werden würde und wollte alles daransetzen, um ihn zu töten. Das wußte auch der Magus, und er wußte noch weit mehr. Das Böse konnte es schaffen. Es hatte einen Diener erweckt, der mit magischer Kraft randvoll gefüllt war und darauf lauerte, den Magus zu vernichten.
    Noch hatte er sich nicht an ihn herangetraut, aber die Zeit der großen Entscheidung rückte näher, und Magus wußte nicht, ob er der Stärkere sein würde.
    So hatte er denn Fresenius beauftragt, das Böse, das sich schon offen zeigte, unter Beobachtung zu halten.
    Eine wichtige Rolle spielten dabei die beiden Felstürme. Sie standen so dicht beieinander, daß es keine Kunst war, zwischen ihnen eine Brücke zu bauen.
    Aber eine besondere. Sie bestand aus einem Sarg!
    Wie ein Mahnmal oder eine Drohung und eine gleichzeitige Ankündigung verband er die beiden Türme miteinander. Sein Unterteil bestand aus durchsichtigem Glas. Das Oberteil war aus braunem Holz gebaut worden. Es besaß auch vier Tragegriffe.
    Fresenius war dazu ausersehen, die Nacht über Wache zu halten.
    Er saß nicht weit von den beiden Türmen entfernt, um auch in der Dunkelheit den Sarg beobachten zu können.
    Ein hoher Stein deckte ihn. Wer ihn finden wollte, mußte schon genau wissen, wo er sich befand.
    Fresenius trug seine Wasserflasche an einem Riemen um den Hals gehängt. Er besaß auch ein Fernglas, ein Nachtsichtgerät, dessen Optik den Sarg noch näher heranbrachte.
    In gewissen Abständen schaute er durch das Glas und stellte fest, daß sich die Person, vor der sich Magus fürchtete, noch in dem Sarg befand.
    Es war ein dunkelrotes Skelett! – Die Knochen schienen mit Blut angestrichen worden zu sein.

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