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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reden.
    Am Morgen!
    Diese beiden Worte schossen durch ihren Kopf und ließen sie fast depressiv werden. Jane dachte an ihr verfluchtes Schicksal, das sie dazu ausersehen hatte, in der Nacht als normaler Mensch umherzulaufen. Bei Helligkeit jedoch verwandelte sich die hübsche, blonde Frau in ein Monstrum, denn dann veränderte sich ihr Gesicht. Es wurde zu einem bleichen Totenschädel.
    Deshalb wünschte sie sich den Morgen gar nicht so sehr herbei. In der Helligkeit traute sie sich nicht auf die Straße. Vor den langen Sommertagen fürchtete sie sich jetzt schon.
    Jane zog sich wieder zurück. Das Lachen wollte ihr nicht aus dem Sinn. Jetzt, wo sie einigermaßen zur Ruhe gekommen war, dachte sie wieder über den Klang nach.
    Nein, feindlich hatte sich das Lachen nicht angehört. Irgendwie wissend. Genau, so mußte es gewesen sein. Irgendwo lauerte jemand, der über sie genau Bescheid wußte.
    Im Zimmer war es still. Jane hörte nur ihren eigenen Atem. Sie schaute zur Tür, unter der ein sehr schmaler Lichtbalken lag, der ein paar Zentimeter in das Zimmer zu kriechen schien.
    Der Balken war für sie eine gelbe Botschaft, die sich nicht veränderte, es sei denn, jemand durchquerte die Diele.
    Das geschah.
    Irritiert und gleichzeitig gespannt schaute Jane zur Tür hin, als sie erkannte, daß ein Schatten durch den Lichtbalken wanderte. Er wurde unterbrochen, leuchtete dann wieder normal, bevor er ein weiteres Mal gestört wurde.
    Jemand schlich durch den Flur…
    Jane spürte die Trockenheit in der Kehle. Lautlos drückte sie sich hoch, angespannt blieb sie stehen, den Blick unverwandt auf die Zimmertür gerichtet.
    Dort tat sich noch nichts. Die Klinke blieb ruhig, an der Flurseite stand niemand, der sie nach unten bewegte. Trotzdem war Jane Collins davon überzeugt, daß es jemand gab, der sich hinter der Zimmertür aufhielt.
    Sie starrte so scharf und intensiv dagegen, daß ihre Augen anfingen zu brennen. Was sie sah, wollte sie nicht glauben: Die Tür bewegte sich, obwohl sie verschlossen war. Das Holz zitterte, die Maserung schien sich zu verändern.
    Wieso?
    Sekunden verstrichen. Die Spannung wuchs. Jane Collins hielt den Atem an und spürte, worüber sie sich wunderte, keinerlei Furcht.
    Es war eher eine gewisse Neugierde. Sie wollte unbedingt wissen, was mit der Tür geschah.
    Etwas zeichnete sich dort ab.
    Eine Gestalt, an den Umrissen zitternd, schien jeden Augenblick zu zerfließen.
    Ein Gespenst!
    Aber eines, das auch sprechen konnte, denn Jane vernahm den dünnen Hauch der Stimme, der ihr entgegenwehte.
    »Ich grüße dich, Jane Collins…«
    ***
    Die ehemalige Hexe holte tief Luft. Sie schüttelte gleichzeitig den Kopf, als wollte sie das eben Gehörte einfach vertreiben. Wer rief da ihren Namen? Wer kannte sie überhaupt? Normalerweise hätte das gar nicht sein dürfen. Dieses Gespenst oder dieser Geist war ihr selbst völlig unbekannt.
    »Wer bist du?« fragte sie wispernd zurück.
    Als Antwort bekam sie ein Lachen.
    Ein leises, etwas wissendes Lachen, und sie erinnerte sich auch daran, es schon einmal gehört zu haben. Genau dieses Lachen hatte sie geweckt.
    »Du kennst mich nicht?«
    »Nein…«
    »Aber ich kann dir helfen.«
    Jane überlegte. Sie war sehr mißtrauisch geworden. Wer konnte ihr schon helfen? Wer wollte ihr überhaupt helfen? Sie dachte daran, daß man versucht hatte, sie wieder zurückzuholen in die Welt der Hexen. Beim Hexenpolterabend hatte alles klargemacht werden sollen. Es war nicht gelungen, und jetzt erschien eine geisterhafte Gestalt, die ihr Hilfe anbot.
    Feind oder Freund?
    Das mußte Jane herausfinden, deshalb kam sie zum Kern des Problems. »Wie willst du mir helfen?«
    »Du mußt mir vertrauen…«
    Jane konnte ein Lachen nicht unterdrücken. »Dir vertrauen? Ich weiß nicht einmal, wer du bist. Wie kann ich dir dann vertrauen? Du bist kein Mensch, vielleicht ein Dämon…«
    »Nein, das bin ich nicht.«
    »Wer bist du dann?«
    »Ich habe einen berühmten Namen. Ich war sehr mächtig, und ich bin es noch immer. Mich rührte das Schicksal. Tagsüber ein Monstrum, in der Nacht ein Mensch. Kann es so weitergehen?«
    »Nein.«
    »Das habe ich mir auch gesagt. Was du hier siehst, ist mein Astralleib, der übrige Körper ist zurückgeblieben, und zwar dort, wo ich herkomme.«
    »Und wo ist das?«
    »Es ist ein Land, eine Insel, umschlossen vom Meer der Mitte.«
    Jane hatte diese rätselhafte Andeutung trotz allem verstanden.
    »Das Mittelmeer?«
    »Ja.«
    »Dort gibt es viele

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