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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie von ihm? Warum trat sie ihm nicht einfach gegenüber?
    Vielleicht sollte er heute einmal erheblich früher Feierabend machen, um sich dieser Sache besser widmen zu können. Es ließ ihm jetzt keine Ruhe mehr.
    ***
    »Schau dir das an«, sagte Spencer. »Die Straße stimmt, und die Hausnummer wird garantiert auch stimmen. Wetten, daß…«
    »Tonband ein: Mit dir wette ich nicht. Tonband aus«, brummte sein Kollege Boone. Er verlangsamte das Tempo. Das Taxi stoppte vor einer Hauseinfahrt. Spencer hob die Hand und machte eine Vorwärtsbewegung. »Dran vorbei«, sagte er. »Dahinter einparken. Falls der Taxifahrer aufpaßt, wäre es sonst etwas zu verdächtig, wenn er uns im Rückspiegel behält. Du fährst in die nächste Einfahrt. Ich steige dann aus.«
    »Wie wäre es, wenn ich aussteige? Dich kennt sie schließlich.«
    Spencer winkte ab. Boone fuhr den Wagen am Taxi vorbei. Dort stieg Nicole Duval gerade aus. Im nächsten Moment rauschte das Taxi los, rammte dabei fast den zivilen Polizeiwagen, der eben vorbeigekommen war und rechts einscherte, um dann mit Vollgas zu verschwinden. Boone warf einen Blick in den Rückspiegel. »Die Lady sieht ziemlich sauer aus«, sagte er und brachte den Wagen in die von Strauchwerk abgeschirmte Privateinfahrt des Nachbargrundstücks. Die Einfahrt war breit genug, daß noch andere Fahrzeuge sie benutzen konnten. Trotzdem war es sicherer, wenn ein Mann im Auto blieb. Spencer stieg aus.
    »In einer Minute rolle ich wieder auf die Straße zurück«, kündigte der Mann am Lenkrad an.
    Spencer nickte nur knapp. Er trat vorsichtig zur Straßenkante.
    Nicole Duval war verschwunden.
    ***
    »Warten Sie bitte hier«, hatte Nicole gesagt, vorsichtshalber aber schon einmal eine Abschlagsumme auf die Anzeige des Taxameters gezahlt und großzügig aufgerundet. »Es dauert vielleicht zehn Minuten oder eine halbe Stunde, so genau kann ich es nicht sagen. Verlangen Sie einen Vorschuß?«
    Selbst ohne ihre telepathischen Fähigkeiten bei ihm einzusetzen, konnte sie die Abneigung spüren, die er gegen seinen sonderbaren Fahrgast entwickelte. Mittlerweile hatte Nicole die »Zeitschau« beendet. Merlins Stern hatte ihr gezeigt, daß der offene Porsche auf dieses Grundstück abgebogen war. Falls das nur eine Zwischenstation zur Tarnung war, würde sie die Spur leicht wieder aufnehmen können: sie hatte wie in der vergangenen Nacht eine »Speicherung« des fraglichen Zeitpunktes gefordert, um rasch genau dort wieder einsteigen zu können.
    Es hatte einmal funktioniert, warum sollte es nicht künftig immer funktionieren?
    Auf die Frage nach dem Vorschuß winkte er nur ab. Nicole stieg aus - und statt zu warten, jagte der Fahrer mit Vollgas davon. Verärgert sah Nicole ihm nach. Allerdings konnte sie ihn gut verstehen.
    Er lebte davon, möglichst schnell möglichst viele Fahrgäste zu befördern. Hier vertrödelte er nur Zeit.
    Sie wandte sich um, schritt in die Einfahrt hinein, hinter der sich das Haus erhob und es eine halb in den Boden gesenkte Doppelgarage gab. Eine Garagentür war offen, der Raum dahinter leer.
    Nicole sah daneben hinter der anderen, geschlossenen Tür einen gelben Fleck. Als sie die Garage erreichte, fand sie den gelben Porsche.
    Das Verdeck war noch geöffnet.
    Natürlich lag die Pistole nicht mehr auf dem Beifahrersitz. Das hatte Nicole auch gar nicht erwartet.
    Aber sie öffnete die Fahrertür, betrachtete kurz den Fußraum und ließ sich dann vorsichtig hinter das Lenkrad sinken.
    Ein Griff zum Handschuhfach, das sie so öffnete und wieder schloß, daß sie dabei keine Fingerabdrücke hinterlassen konnte, ein Blick in die Ablagen - nichts Verdächtiges. So vorsichtig, wie sie eingestiegen war, verließ sie den Wagen. Eine Besichtigung des Kofferraums ersparte sie sich.
    Schließlich hatte sie sich nur einen groben Überblick verschaffen wollen - zuweilen kann man durchaus vom Zustand eines Fahrzeuginneren auf den Charakter des Benutzers schließen und sich damit auch auf Verhaltensweisen einstellen. Als sie die Garage wieder verlassen wollte, sah sie Detective Spencer, der bereits auf sie wartete.
    »Wiedersehen macht Freude«, bemerkte er trocken.
    ***
    Britt Malcolm fuhr mit John McRaes Wagen zum Hotel. Die »Tarnung« hatte sie wieder aufgehoben, sobald sie außer Sichtweite der Nachbarschaft war. Sie parkte die Limousine nicht in unmittelbarer Nähe des Hoteleingangs, sondern ein paar Dutzend Meter entfernt, ignorierte dabei großzügig das Halteverbotsschild und legte den

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