0531 - Die Macht der Sieben
ihnen sagte was sie tun sollten.
Als wir den Hangar betraten. erfolgte der zweite Treffer. Ich wurde gegen den Raumgleiter geschleudert und prallte mit dem Kopf gegen Metall. Sekundenlang verschwamm die Umgebung vor meinen Augen. Als ich wieder klar sehen konnte. erkannte ich Captain Rorvic und Riev Kalowont. Rorvic hob mich hoch und warf mich durch das Einstiegsluk. Ich wurde von einigen Redmarern in Empfang genommen und gefragt, ob ich den Gleiter steuern könnte. Ich bejahte und man schob mich zum Pilotensitz.
Draußen schrie Dalaimoc Befehle. Immer mehr Soldaten erschienen und drängten sich im Mannschaftsraum zusammen.
Zuletzt stiegen meine Gefährten ein.
Der Albino kämpfte sich zu mir durch und sagte: „Los, starten Sie! Es kommt niemand mehr. Die anderen sind wahrscheinlich tot."
Als ich nicht sofort reagierte drückte er die Taste für die Hangarschott-Fernsteuerung. Das Schott glitt auf, öffnete sich jedoch nicht ganz. Heulend entwich die Luft in den Weltraum.
Ich drückte die Starttaste. Sofort füllte sich der Hangar mit Feuer und Rauch dann schoß die Maschine nach vorn Krachend riß die rechte Stabilisierungsflosse ab, sie war am vorstehenden Schott hängen geblieben.
Meine Hände arbeiteten wie selbständige Wesen. Vor uns lag nicht der Planet, sondern der freie Raum. Ich mußte auf gut Glück steuern. denn die Instrumente waren so unvollkommen, daß man nicht viel aus ihnen ersehen konnte.
Endlich gelang es mir, den abgerundeten Bug des Raumgleiters auf den Rand der Planetenkugel zu richten. Ich durfte ja nicht auf die Mitte der Kugel zielen, da der Gleiter sonst in der Atmosphäre verbrannt wäre. Als ich einen Blick zurückwarf, sah ich die Raumstation nur noch als eine Ansammlung zerknüllten Blechs, das die Strahlung der Sonne reflektierte. Von den Raumjägern die uns angegriffen hatten, war nichts zu sehen.
Ächzend zwängte sich der Albino in den Sitz neben mir.
„Gut gemacht", lobte er mich. „Wir müssen versuchen, im Meer zu landen. Ohne die abgerissene Stabilisierungsfläche bekämen wir den Gleiter nicht heil auf den Boden."
In diesem Moment erstarb das Vibrieren, das uns die Arbeit der Triebwerke angezeigt hatte.
Jetzt kann ich nicht mehr viel tun", sagte ich. „Wenn unser Kurs nicht zufällig aufs Meer führt, ist es aus, Soldat Largo."
Dalaimoc faltete die Hände über dem Brauch und nickte weise.
„Einmal ist es sowieso aus, Soldak Urbas. Man muß immer darauf vorbereitet sein, seinen Geist an die Ewigkeit zwrückzugeben, von der wir ihn nur entliehen haben."
Er wirkte zufrieden, während er das sagte. Es schien ihm gar nichts auszumachen, daß wir vielleicht in zwei Stunden nicht mehr lebten. Langsam fielen ihm die Augen zu.
Ich stöhnte.
Peltrow Batriaschwili steckte seinen Kopf in die Pilotenkanzel und erkundigte sich, ob mir etwas fehle.
„Ganz im Gegenteil", antwortete ich bissig. „Ich habe einen Verrückten zuviel. Dieser fette Albino meditiert schon wieder."
„Vielleicht ist es das beste, was man in unserer Lage tun kann", erwiderte Peltrow.
„Natürlich. Was Dalaimoc Rorvic tut, ist immer richtig." Ich zweifelte allmählich daran, daß ich auch nur ein einziges Mal das Rechte tun konnte.
Der Eintritt in die Atmosphäre schüttelte unsere Nußschale ziemlich hart durch, aber sie fiel wenigstens nicht auseinander.
Zweimal prallten wir wie ein flach auf Wasser geworfener Stein ab, dann sanken wir tiefer. Die Temperatur im Inneren des Raumgleiters stieg stetig an. Bald war es so heiß, daß ich nur noch mühsam atmen konnte.
Dalaimoc Rorvic meditierte weiter, obwohl der Schweiß in Strömen über seine Biomolplasthaut rann. Da die Folie lebte, konnte sie natürlich auch schwitzen und zusätzlich den Schweiß der echten Haut an die Außenfläche befördern.
Nach einiger Zeit breitete sich unter uns eine lückenlose Wolkendecke aus. Da das Radar wegen der Erhitzung auf der Außenwandung versagte, konnte ich nicht feststellen, ob unter den Wolken Land oder Meer lag. Vom Weltraum aus hatte es ausgesehen, als stürzten wir auf den Südkontinent zu. Doch das menschliche Auge war so leicht zu täuschen, daß immer noch ein Rest Hoffnung blieb.
Als der Gleiter durch die Wolkendecke stieß und ich unter uns die riesige Fläche des Ozeans sah, wurde mir fast schwindelig vor Erleichterung. Rasend schnell kam die Wasserfläche näher.
Ich konnte nichts tun als abwarten.
Und dann prallten wir auf die Wasseroberfläche, wurden hochgeschleudert, prallten
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